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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht
Autoren: Petra Streckelmann
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gedacht.
    »Halt! Was ist hier los? Was habt ihr hier zu suchen?«, fragte einer der Kerle und hielt den Lichtkegel seiner Taschenlampe in Richtung Kim und Marie. Schon stürmte er hinter den beiden her.
    »Lauf!«, kreischte Marie und trieb damit nicht nur Kim an, sondern auch sich selbst. Einer der Typen war Kim dichter auf den Fersen, als es ihr lieb war. Marie hatte bereits den Ausgang erreicht, aber Kim war etwas zu langsam. Der Junge erwischte sie, packte sie unsanft am Oberarm und stoppte damit schlagartig ihren Fluchtversuch. Kim taumelte. »Marie, lauf schneller, hol Hilfe!«, rief sie ihrer Freundin zu. Doch auch dazu war es jetzt zu spät. Der andere hatte sie bereits eingeholt und ebenfalls fest im Griff.
    »Wir machen nur einen Ausflug und haben uns verlaufen«, versuchte Marie irgendwie aus der Nummer herauszukommen.
    »Ach, und deshalb schleicht ihr euch aus der Höhle wie Diebe, was? Ein Ausflug! Pah! Ihr habt hier rumspioniert!«, rief der Junge, der Kim noch immer festhielt. Krampfhaft versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. Aber je mehr sie zappelte, desto fester bohrten sich seine Finger in ihren Oberarm. »Du tust mir weh!«, fauchte Kim.
    »Und du tust mir leid!«, spottete der Kerl und grinste schmierig. Mit einer ruckartigen Bewegung hatte er auch schon Kims zweiten Arm gepackt und drehte ihr jetzt beide auf den Rücken.
    »Los, zurück in den Stollen mit euch. Wir überlegen uns gleich, wie wir so unartigen Mädchen wie euch die Neugier austreiben!« Sein höhnisches Lachen jagte Kim eine Gänsehaut über den Rücken. Und sein nach Alkohol stinkender Atem, den er ihr direkt in die Nase pustete, löste in ihr Übelkeit aus. Kim würgte.
    »Keine Zicken, Mädchen!«, blaffte er und stieß Kim mit dem Knie in den Rücken. »Los jetzt, beweg dich!«
    Plötzlich klingelte Maries Handy. Unschlüssig, was sie jetzt tun sollte, starrte sie erst Kim und dann die Typen neben ihnen an. »Das ist unsere Mutter, das höre ich am Klingelton. Wenn Marie nicht rangeht, macht sie sich Sorgen«, log Kim mit zitternder Stimme.
    »Dann mach schon! Aber keine Zicken, hörst du! Sonst machen wir aus deiner niedlichen Schwester hier Hackfleisch!« Der grobe Kerl gab Maries Arm frei, behielt sie aber mit stechendem Blick im Auge.
    Marie holte tief Luft. Dann zog sie ihr Handy mit zitternden Fingern aus der Tasche und starrte auf das Display. »Es ist tatsächlich unsere Mum«, log sie geistesgegenwärtig.
    »Hi, Mum, was gibt es?«, flötete sie in ihr Handy. »Das ist ja toll! Wenn du sowieso noch in die Stadt zum Einkäufen gehst, bringst du mir bitte noch Notenhefte und Ordner für die Schule mit?«, bat Marie.
    »Und Weihnachtsgebäck!«, rief Kim übertrieben laut aus dem Hintergrund.
    »Ja, ja, Weihnachtsgebäck. Mein Schwesterlein kann mal wieder nicht die Adventszeit abwarten.« Bei dem letzten Satz rutschte Maries Stimme verdächtig in die Höhe. Kim hörte die aufsteigenden Tränen, die Maries Stimmbänder bereits in Beschlag genommen hatten. »Ich muss Schluss machen«, sagte Marie schnell und legte auf.
    »Ausschalten!«, befahl der Typ neben ihr und packte Marie unsanft an den Schultern.
    »Was geht denn hier ab? Wer sind die zwei? Wissen sie was?«, fragte ein noch finstererer Typ, der in diesem Moment wie aus dem Nichts im Stollen auftauchte.
    »Hey, Tom! Du kommst gerade richtig! Stell mal den Käfig ab und reiß die Decke da in Streifen, dann können wir die Zicken hier fesseln und knebeln. Keine Ahnung, was wir mit ihnen machen sollen, aber freilassen sollten wir sie in keinem Fall! Die hetzen uns sonst noch die Presse auf den Hals. Oder noch schlimmer: die Bullen!«
    Da spricht das schlechte Gewissen, erkannte Kim und staunte nicht schlecht, als sie sah, was in dem Käfig unter der Decke war. Eine Fledermaus!
    Ich könnte schwören, dass es eine Vampirfledermaus ist, dachte sie und suchte Blickkontakt mit Marie. Die hatte es auch bemerkt. Ratlos blickte sie Kim an. Aber warum war es nur eine Fledermaus? Wo waren die anderen zwei? Beim genaueren Betrachten stellte Kim fest, dass es auch gar nicht der Käfig war, in dem sie die Fledermäuse im Jugendzentrum in Sicherheit gebracht hatten. Was ging hier vor?
    Sie wurden gefesselt und tatsächlich geknebelt, das ging hier vor. Kim würgte, als der Typ ihr einen zusammengerollten Fetzen der Decke in den Mund stopfte. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte Kim mit der Zunge den Knebel aus dem Mund zu drücken. Vergeblich. Sie wand sich unter
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