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Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Titel: Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
Autoren: Henriette Wich
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vom Bürostuhl und lief nervös im Büro auf und ab. »Ich kenne ihn! Er hätte sofort verlangt, dass ich alles zurückbringe. Aber ich wollte ihm beweisen, dass ich die Investitionen locker wieder reinkriege, weil jetzt viel mehr Besucher ins Lomo kommen.« Nicky blieb abrupt stehen und betrachtete betrübt die Stapel mit unbezahlten Rechnungen. »Leider hat das nicht so schnell funktioniert. Die Firmen wollten ihr Geld viel früher haben. Aber dann kam Blom und hat mir dieses fantastische Angebot gemacht. Das war wie ein Rettungsanker für mich. Ich hab mit Gregor gesprochen, aber der war strikt gegen einen Verkauf.«
    »Da wolltest du das Lomo auf eigene Faust verkaufen.« Franzi konnte ihre Enttäuschung über Nickys Tat nicht verbergen. Sie hatte keinerlei Skrupel gehabt, das schönste Café der Stadt an eine anonyme Cafékette zu verscherbeln.
    Nicky begann wieder, im Büro hin und her zu laufen. »Ja«,gestand sie kleinlaut. »Gregor durfte nichts von den Schulden erfahren. Ich wollte beim Verkauf heimlich Geld abzweigen und sie bezahlen. Gregor hätte nichts gemerkt, ich hätte ihm einfach eine andere Verkaufssumme genannt. Aber es gab schon wieder einen Haken: Ich hab viel zu spät gemerkt, dass ich gar nicht zeichnungsberechtigt bin.«
    Kim schüttelte ungläubig den Kopf. »Deshalb hast du Blom immer wieder hingehalten, bis er ungeduldig wurde.«
    »Ja.« Nicky ließ sich wieder in den Bürostuhl fallen. Den Rest erzählte sie sehr schnell: »Ihr habt Blom ja im Café gesehen. Er war sauer, aber er hat mich nicht unter Druck gesetzt. Als ihr mich angesprochen habt, hatte ich plötzlich diese verrückte Idee: euch als Zeugen zu nehmen und irgendwann später meinem Bruder die Geschichte aufzutischen, dass ich bedroht und verfolgt werde. Damit wollte ich Gregor dazu zwingen, das Lomo doch noch zu verkaufen.«
    Ein eiskalter Schauer lief Franzi den Rücken hinunter. »Du hast uns benutzt? Die SMS, die Bedrohung, das war alles nur inszeniert?«
    Nickys Augen füllten sich mit Tränen. »Ja … Ich hätte das nicht tun dürfen, ich bereue es jetzt total, aber ich wusste keinen anderen Ausweg. Es ging auch alles so leicht: die SMS mit unbekanntem Absender aus dem Internet an mich selbst zu schreiben. Und dann ist auch noch zufällig Sandro aufgetaucht, mein anhänglicher Verehrer aus Indien. Er kam mir gerade recht, um ihn als Verfolger hinzustellen. Ich hoffe so sehr, dass ihr mir verzeihen könnt. Nicht heute, das ist mir klar, aber irgendwann später.«
    Marie war zu geschockt, um auf den Wunsch einzugehen.»Das hättest du tatsächlich nicht tun dürfen. Zum Glück haben wir rechtzeitig die Wahrheit aufgedeckt. Der Besuch bei Gregor in der Rehaklinik war in der Hinsicht sehr aufschlussreich. Nur eine Frage bleibt noch offen für mich: Wir haben von einem Rechtsanwalt einen Brief bekommen. Darin stand, dass wir sofort die Ermittlungen abbrechen sollen. War das auch so eine Inszenierungvon dir?«
    »Ja«, sagte Nicky peinlich verlegen. »Der Rechtsanwalt ist ein Freund von mir. Er studiert Jura und hat den Brief für mich aufgesetzt. Ich wollte nicht, dass ihr bei Coffee & Cocoa recherchiert und meine Lügen aufdeckt. Und ich wollte nicht, dass ihr zu Gregor fahrt und ihm womöglich eine Geschichte erzählt, die von meiner Version abweicht.«
    Franzi verständigte sich über Blicke mit Kim und Marie. »Ich glaube, wir sollten das Gespräch hier beenden. Es gibt nichts mehr zu sagen.« Ohne Gruß, ohne ein Abschiedswort verließen die drei !!! Nickys Büro.
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Freitag, 21:57 Uhr
    Vertrauen ist alles, Kontrolle ist besser. Ich kontrolliere REGELMÄSSIG, ob jemand unerlaubterweise mein geheimes Tagebuch liest. Meine Methoden sind vielfältig und äußerst effizient. Am Ende finde ich IMMER die Wahrheit heraus.
    Ich bin wahnsinnig froh, dass ich endlich mit Michi gesprochen hab! Erst im Nachhinein hab ich gemerkt, wie sehr mich die Sache mit Frank belastet hat. Michi war natürlich total sauer, dass ich ihm nachspioniert habe, aber dann hat er mir verziehen und alles erzählt. Ja, er hat seinen Bruder im Gefängnis besucht. Frank wird bald entlassen werden. Michi freut sich schon sehr darauf. Er hat seinen Bruder sehr vermisst. Das war mir gar nicht so bewusst. Mir würde es vermutlich ganz genauso gehen. Falls Ben und Lukas mal kriminell werden und im Jugendknast landen sollten (nein, das ist keine Aufforderung an euch, kommt jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken!), würden sie mir
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