Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
dass sie den Stall inspizierte.
Schnell verabschiedete sich Franzi von Lucky und den anderen Kindern, dann schlenderte sie so unauffällig wie möglich zurück zum Hof. Im Reiterstübchen saßen ein paar ältere Mädchen zusammen am Tisch und fachsimpelten über Pferderassen. Franzi winkte ihnen kurz zu und ging weiter. Zum Glück war vor dem Stall niemand zu sehen. Franzi huschte zur Stalltür und schlüpfte hinein. Ihr Herz klopfte schneller, als sie sich mit dem Rücken gegen die Innenwand lehnte und sich vorsichtig umsah. In der Stallgasse stand ein Schubkarren mit Mist und Pferdeäpfeln, ein paar Ponys schnaubten in der Nähe, aber ansonsten war es ruhig.
Franzi wollte gerade losgehen, um sich die Pferde und Ponys genauer anzusehen, als plötzlich im hinteren Teil des Stalls eine zweite Tür aufging und Stimmen laut wurden. Sofort versteckte sie sich hinter dem Schubkarren und lauschte. Nach ein paar Sekunden erkannte sie die Stimmen: Es waren David und Peter, die sich miteinander unterhielten. Zum Glück blieben sie im hinteren Teil des Stalls, aber Franzi konnte sie trotzdem gut verstehen.
»… bin dann für heute fast fertig, Chef«, sagte Peter gerade. »Muss nur noch den letzten Mist wegbringen.«
»Danke«, sagte David. »Wenn ich dich nicht hätte, könnte ich meinen Reiterhof glatt dichtmachen! Sag mal, wie gefallen dir eigentlich unsere Neuzugänge?«
»Sind gar nicht übel«, sagte Peter. »Die Schecken scheinen ziemlich temperamentvoll zu sein, aber vielleicht müssen sie sich auch erst an die neue Umgebung gewöhnen.«
David war also nicht nur der Reitlehrer, sondern auch der Besitzer des Hofs, schloss Franzi aus dem Gespräch.
Sie nutzte die Gelegenheit, während Peter sich ausführlicher über Schecken im Allgemeinen und Besonderen ausließ, um hinüber zu den Ponys zu spähen. Es standen nur drei Tiere in den Boxen. Im ersten Moment erschrak Franzi, weil es alles Rappen waren, doch schnell hatte sie herausgefunden, dass Tinka nicht darunter war. Sie unterdrückte einen Seufzer. Wieder kein Erfolg! Vielleicht war die Spur doch falsch gewesen? Vielleicht war es nur eine ganz normale Werbeanzeige gewesen, die der Reiterhof in die Zeitung gesetzt hatte, genau wie Fionas Eltern?
Sie überlegte, ob es noch Sinn hatte, hierzubleiben, entschloss sich dann aber doch dazu, weiter zu lauschen.
Peter hatte seine Ausführung über die Schecken abgeschlossen und sagte gerade: »Ich persönlich finde ja die Braunen am schönsten. Sie haben eine tolle Fellfarbe.«
»Stimmt«, sagte David. »Erstklassige Züchtung übrigens, aber ich bin generell mehr für Schimmel, wenn du schon die Fellfarben ansprichst. Oder gleich für Rappen!«
Peter lachte. »Klar, da hat jeder so seine Vorlieben, wobei man heutzutage ja fast alles machen kann.«
»Wie meinst du das jetzt?«, fragte David.
»Na ja«, antwortete Peter. »Man kann auch ein bisschen nachhelfen. Heute ist doch alles möglich …«
Franzi wurde hellhörig und wagte sich ein Stück hinter dem Schubkarren hervor. Da sah sie, wie der Reitlehrer dem Stallburschen auf die Schulter klopfte. »Haha! Jetzt weiß ich, was du meinst. Klar, das ist eine feine Sache, finde ich auch.«
Franzi bekam eine Gänsehaut. Auf einmal wirkten die beiden wie geheime Verschwörer, und ihr kam ein schrecklicher Verdacht: Hatten die Männer etwa Tinka entführt und wollten jetzt ihr Fell umfärben, damit niemand, der Tinka zufällig kennt, den Diebstahl bemerkte? Auf so eine raffinierte Gemeinheit wäre sie von alleine nie gekommen! Franzi war so wütend darüber, dass sie aus Versehen mit ihrem Fuß gegen den Schubkarren stieß, nur ganz leicht, aber das scharrende Geräusch war leider trotzdem nicht zu überhören.
»Ist da wer?«, rief David prompt.
Franzi erstarrte. Was sollte sie tun? Weglaufen? Sie zögerte eine Spur zu lange, und da war es zu spät, denn der Reitlehrer lief mit großen Schritten auf sie zu. »Was hast du denn hier zu suchen?« Seine Stimme war noch unangenehmer als während der Reitstunde.
»Ich … äh …«, stammelte Franzi, »wollte mich nur ein bisschen umsehen und die anderen Ponys und Pferde kennenlernen.«
»Wer ist denn da?«, fragte Peter und kam neugierig näher.
»Eine von meinen Anfängerinnen, die eindeutig zu neugierig ist«, sagte David.
Peter musterte Franzi verwundert, dann hellte sich sein Gesicht auf. »Ach, du warst vorhin beim Putzplatz, oder?«
Franzi nickte. »Stimmt. Ich heiße Franzi und wollte wirklich nur
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