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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge
Autoren: Anne McCaffrey
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lassen.
    »B'nurrin möchte, dass wir mitkommen«, erklärte K'vin Zulaya.
    Sie runzelte kurz die Stirn, dann erhellte sich ihre Miene. »Ach ja.« Mit einem komplizenhaften Grinsen sprang sie aus dem Bett, um sich die Reitmontur anzuziehen.
    Während sie sich ankleideten, streiften sich ihre Körper. Zulaya nahm K'vins Gesicht in beide Hände und gab ihm einen Kuss. »Ich könnte meinen Flammenwerfer mitnehmen …«
    »Dann kannst du dir auch gleich unser Ziel auf die Stirn schreiben«, murmelte er. »Wir fliegen nur hin, um zu schauen.«
    »Ja, schauen.« Dann fragte sie mit lauter Stimme: »Wo treffen wir B'nurrin, Meranath?«
    »Das wissen wir doch«, flüsterte K'vin und drückte Zulayas Arm. »In Landing«, raunte er ihr kaum hörbar ins Ohr.
    »Ja, sicher, wie konnte ich das nur vergessen.«
    Falls der Drache und sein Reiter, die auf dem Felssims Wache schoben, sich wunderten, wieso die beiden Weyrführer vor Tag und Tau losflogen, so ließen sie sich nichts anmerken. Grüßend schwenkte der Reiter den Arm, als Charanth und Meranath über ihm hinwegglitten.
    lanath sagt, wir sollen bis drei zählen und dann abtauchen , erzählte Charanth K'vin. Aber wohin?
    Unser Ziel ist Landing , antwortete K'vin und blickte zu Zulaya hinüber. Die reckte den erhobenen Daumen hoch, um ihm anzuzeigen, dass sie dieselbe Nachricht erhalten hatte. Im Geist stellte sich K'vin die Ödnis aus vulkanischer Asche vor, die sich vom Mount Garben bis hinunter zur Monaco Bucht erstreckte, und nickte dann dreimal mit dem Kopf.
    Los!
    Ein dumpfes Grollen löste sich tief aus Charanths Bauch und bekundete sein Erstaunen. K'vin spürte, dass er ein Ausweichmanöver flog. Dann sah er, dass es ringsum in der Luft von Drachen wimmelte. Lediglich Charanths Instinkt und seinem telepathischen Sinn hatten sie es zu verdanken, dass sie beim Auftauchen aus dem Dazwischen nicht mit einem anderen Drachen kollidiert waren.
    Die einzigen Weyrführer, die er nicht sah, waren S'nan und Sarai, doch vielleicht befanden sie sich in der Gruppe, die rasch wieder ins Dazwischen eintrat, um nicht erkannt zu werden. Braune, blaue und grüne Leiber blitzten in der südlichen Sonne auf, ehe sie urplötzlich verschwanden.
    K'vin erfasste ein geradezu euphorisches Gefühl. Offenbar wollte sich kein Drachenreiter von Pern den ersten Fädenfall entgehen lassen. Natürlich wusste jeder, dass dieser Schauer über Landing niedergehen würde.
    Und dann entdeckte er das Phänomen, einen silbergrauen Schleier, der sich über den strahlend blauen Himmel ausbreitete. Keine Drachenschwinge rührte sich, kein Reiter zuckte mit der Wimper, als die todbringenden Organismen über dem Meer abzuregnen begannen. Fäden! Die Bezeichnung passte!
    Fäden!
    Ein Drache nach dem anderen griff diesen Ausdruck auf, und K'vin musste sich krampfhaft an den Nackenwülsten festhalten, als Charanth auf die Lebensform zupreschte, die ihm genetisch als sein ureigenstes Feindbild eingeprägt worden war.
    Ich habe keinen Feuerstein! Wie soll ich die Fäden verbrennen! Was ist schief gelaufen? Wieso hast du mich hierher gebracht, ohne mir vorher Feuerstein zu geben?
    Schon gut, Charanth. Wir sind hier um zu schauen. Zu beobachten.
    Aber es sind die Fäden! Ich muss Flammen speien. Warumdarf ich kein Feuer spucken, wenn ich Fäden vor mir habe?
    Als K'vin wild um sich blickte, bemerkte er, dass er nicht der einzige Reiter war, der mit einem völlig überdrehten Drachen kämpfte, der um jeden Preis versuchte, zu der Fädenwolke zu gelangen.
    Ich habe genug gesehen, Charanth. Bring uns nach Telgar zurück.
    Aber was wird aus den Fäden? Der Bronzedrache war sichtlich verwirrt, frustriert und entsetzt.
    Wir fliegen zurück. Sofort!
    Zuerst müssen wir die Fäden vernichten.
    Jetzt nicht. Später, Charanth.
    K'vin musste all seine Willenskraft und moralische Stärke aufbieten, um den Drachen zu überzeugen. Endlich merkte er, dass Charanth seinen rasanten Flug auf die Wolke zu verlangsamte.
    Wie du willst. Charanth klang wie ein störrisches Kind, das sich einem Erwachsenen beugen muss.
    Was ist?
    Die Königinnen sagen, wir müssen zum Red Butte fliegen.
    Dann lass uns den Red Butte ansteuern. K'vin stellte den Befehl nicht infrage; er war froh, dass sein Drache offenbar bereit war, ihm Folge zu leisten.
    Der Red Butte war eine Landmarke in Keroon, die sich jeder Drache zu Übungszwecken einprägen musste, ein Lakkolith-Dom, der einfach nicht zu übersehen war. Dort brachte man die aufgekratzten, verstörten
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