Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Vorfahren der Kolonisten, die aus Neuengland stammten, einem Gebiet Nordamerikas auf dem Planeten Erde, hätten dieses unglaublich strahlende, intensiv blaue Firmament sofort wiedererkannt.
    Die Haut der gesunden, kraftstrotzenden Drachen glänzte in der Sonne; besonders auffallend schimmerten die goldenen Drachenköniginnen, die so niedrig flogen, dass es zuweilen schien, als berührten sie die Gipfel der Berge, während sie majestätisch Burg Fort umkreisten. Es war ein beeindruckendes Schauspiel und erfüllte die Zuschauer mit einer Aufwallung von Stolz; bis auf ein, zwei Ausnahmen.
    »Nun, das war's dann wohl«, meinte Chalkin, der Burgherr von Bitra. Er wandte als erster den Blick ab, obwohl die Luftparade noch in vollem Gange war.
    Er reckte und drehte den Hals und kratzte sich die Stellen, an denen die kunstvoll bestickte Borte seines besten Rocks auf der Haut scheuerte. Tatsächlich hatte auch er einige der waghalsigen Manöver mit angehaltenem Atem verfolgt, doch nie und nimmer hätte er das laut zugegeben. Die Drachenreiter waren ohnehin schon ein sehr von sich eingenommenes Völkchen, und man brauchte sie nicht noch zusätzlich mit Lob zu überschütten, damit sie ihre Wichtigtuerei womöglich auf die Spitze trieben.
    Unentwegt tauchten sie in seiner Burg auf und überreichten ihm Listen, in denen stand, was er bis dato versäumt hätte und unbedingt vor Einsetzen des Fädenfalls erledigen müsste. Chalkin blies angewidert den Atem aus. Wie viele Leute ließen sich eigentlich von diesem Blödsinn den Verstand zukleistern? Gewiss, im letzten Jahr hatten ungewöhnlich schwere Unwetter getobt, doch das war im Grunde nichts Besonderes; wieso schloss man daraus, dass ein Vorbeizug der Fäden bevorstand? In jedem Winter fegten raue Stürme über das Land hinweg.
    Und dann dieses Theater um die ausbrechenden Vulkane. Feuerspeiende Berge wurden periodisch aktiv, es war ein ganz natürliches Phänomen, wenn er sich recht erinnerte. Jedenfalls hatte man ihm das im naturwissenschaftlichen Unterricht beigebracht. Was, bitte schön, war dann dabei, wenn drei oder vier Vulkane derzeit aus ihrem Schlummer erwachten? Das ließ sich nicht zwingend mit der Annäherung eines benachbarten Himmelskörpers in Verbindung bringen!
    Auf gar keinen Fall hatte er vor, Wachen abzustellen, die sich in Eiseskälte Erfrierungen zuzogen, indem sie ostwärts spähten und nach diesem vermaledeiten Planeten Ausschau hielten. Sollte dieser Wanderplanet sich ruhig Pern nähern. Es bedeutete keineswegs, dass eine gefährliche Situation entstand, egal, was die ersten Kolonisten über irgend welche zyklisch auftretenden Attacken aus dem Weltraum geunkt hatten.
    Diese Drachen waren auch nichts weiter als noch solch ein abartiges Experiment der frühen Siedler, die eine flugfähige Spezies gentechnisch manipuliert hatten, damit diese Tiere die einstmals zur Verfügung stehenden Fluggeräte ersetzten. Er hatte den Luftschlitten gesehen, der in der Gießerei von Telgar ausgestellt war. In diesem Vehikel ließe es sich viel bequemer fliegen als auf dem Rücken eines Drachen, wobei man zusätzlich die Schwärze und Kälte der Teleportation erdulden musste. Er schüttelte sich. Ihm schauderte vor diesem alles durchdringenden Frost, selbst wenn sich dadurch eine strapaziöse Reise über Land vermeiden ließ.
    In den zahlreichen Dokumenten, von denen das Kollegium unentwegt Abschriften anfertigen ließ, musste es doch Hinweise auf irgendwelche Materialien geben, die die wie auch immer gearteten Energiequellen ersetzten, mit denen ihre Vorfahren die Fluggeräte betrieben hatten. Wieso hatte nicht irgendein schlauer Kopf die Lösung des Problems gefunden, ehe der letzte Luftschlitten völlig den Geist aufgab? Warum entwickelten all diese Klugschwätzer nicht einen neuen Typ von Flugzeug? Ein Gerät, das kein Dankeschön erwartete, wenn es seine Pflicht erfüllte.
    Er schaute hinunter auf die breite, von Tischen und Buden gesäumte Straße. Sein Stand war verwaist. Selbst seine professionellen Glücksspieler sahen sich die Luftparade an. Er nahm sich vor, später ein Wörtchen mit ihnen zu reden. Trotz der Vorstellung der Drachenreiter hätten sie es fertigbringen müssen, ein paar Kunden in diverse Glücksspiele zu verwickeln. Mittlerweile hatte wohl ein jeder genug von der Vorführung gesehen. Allerdings waren die Wettrennen gut gelaufen, und die Einnahmen durch seine Buchmacher würden ihm einen fetten Batzen an Profit sichern.
    Als er an seinen Platz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher