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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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um und begann in dem Geröll zu graben: „Argrim! Argrim, bitte!“
    Wieder und wieder rief Nuala seinen Namen, bekam aber keine Antwort. Dennoch grub sie weiter. Die Haut schälte sich nach einer Zeit von ihren Fingern ab, während ihre Nägel spröde wurden und brachen, aber sie räumte immer mehr Felsen beiseite. Erst nach einigen Stunden kamen einige Zwerge und zerrten sie mit Gewalt dort weg. Sie schrie immer wieder nach dem Mann ihres Herzens, aber es kam keine Antwort.
    Sie hatten eine Reise mit so vielen Gefahren überstanden. Sie hatten Zodiak überstanden... Auch die Verluste. Und nun überlebten sie das Leben selbst nicht. Es schnürte ihr das Herz zu.
    Zwar machten sich die Zwerge die Mühe und versuchten die Gänge frei zu räumen, aber sie kamen nicht tief, weil die Mine zu instabil war. Sie fanden auch kein Lebenszeichen. Dennoch versuchten sie es immer und immer wieder.
     
    Es vergingen Monate, in denen die Elfe bei einem zwergischem Paar untergekommen war. Sie aß nicht und sprach auch nicht. Auf Witze reagierte sie genauso wenig. Es war als lebte sie in ihrer eigenen Welt. Vor vier Monaten hatten die Zwerge aufgegeben nach dem Leichnam ihres Geliebten zu graben und hatten sie zu trösten versucht, dass er nun eins mit den Felsen werden würde, was eine große Ehre sei. Doch für die Blondine war das nicht wichtig. Er sollte nicht zu Stein werden, sondern an ihrer Seite sein! Er sollte nicht in Ehre tot sein, sondern sie lebendig ehelichen! Immer wieder flehte Nuala zu Gott, er möge machen, dass er nicht tot sei, aber sie bekam keine Antwort.
    Wahrscheinlich wäre sie dauerhaft in diesem Zustand verweilt und hätte sich selbst bemitleidet, wenn nicht plötzlich Sataniel vor der Tür des Paares aufgetaucht wurde. Der hochgewachsene Mann hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, aber die dunkle Haut und der Bart fielen dennoch sofort auf. Aber die Zwerge starrten eher auf die riesige Sense, die über eine spezielle Halterung aus Lederriemen auf seinen Rücken geschnallt war. Er hockte sich direkt vor die apathische Elfe: „Es wird langsam Zeit, Mylady. Ihr solltet nach Hause zurückkehren...“
    „Wo warst du so lange?“, fragte sie krächzend und ihr Mund war spröde, weil er so trocken war.
    „Ich wollte, dass Ihr Euer Schicksal wahrnehmt und das auf Eure eigene Art und Weise.“, antwortete ihr ihr Leibwächter, „Und danach habe ich Euch Euren Frieden gegönnt und schließlich die Trauer. Aber Ihr habt lange genug getrauert und es wird Zeit, dass Ihr wieder lebt und Eure Pflichten aufnehmt.“
    Die Blondine sackte etwas mehr in sich zusammen und senkte ihren Blick auf ihre Hände: „Und wenn ich das nicht kann?“
    „Dann werdet Ihr es dennoch tun.“
    „Wieso?“
    „Weil er gewollt hätte, dass Ihr weitermacht.“, antwortete der Dunkelhäutige ihr, „Er hätte gewollt, dass Euer Lachen nicht verklingt und Ihr für ihn weiterlebt.“
    „Du bist gemein...“
    „Und dennoch ist es die Wahrheit.“
    Dazu wusste sie nichts zu sagen und nickte. Bewegen tat sie sich dennoch nicht, weshalb er nach Kniekehle und Rücken der Blondine griff und sie mit Geschick und Muskelkraft hochhob. Sie war federleicht, weil sie so wenig aß und das fand er beunruhigend, sagte aber dennoch nichts dazu. Mit einem dankenden Nicken trug er sie den dem Zwergenpaar vorbei , um sie nach draußen zu tragen. Es regnete als weinte der Himmel mit um ihren Schmerz und den Verlust, den sie erlitten hatte. Dabei waren zehn Jahre mehr als viele andere Liebenden hatten und ihre gemeinsame Zeit war dazu eine sehr glückliche gewesen. Wie vom Schicksal bestimmt, hatten sie einander gefunden und sie hatten einander verdient. Das wusste auch Sataniel, der sich hüten würde, ihr das klar machen zu wollen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Epilog: Veränderungen
     
    Es brauchte sehr viel Zeit bis Nuala wieder in der Lage war zu lachen und das Leben wieder aufzunehmen. Sataniel begleitete sie auf diesem Pfad und versuchte dabei ihren Vater auf Abstand zu bringen, der keinerlei Verständnis für seine Tochter aufbringen konnte. Nur nach langem Gerede machte sich Hades die Mühe und erschuf ihr einen Garten, dessen Pracht sich aus Pflanzen von der Oberwelt zusammensetzte und ebenso aus dessen Himmel, aber die Elfe wusste, dass es nur eine Illusion war. Sie spürte nicht die prickelnde Wärme der Sonne auf ihrer Haut und der Duft von Blumen fehlte ebenso. Der Gesang von Vögeln fehlte ihr besonders, obwohl sie ihn anfangs
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