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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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suchte verzweifelt nach dem Leichnam des Dämons. Es dauerte etwas, dann endlich fand sie ihn. Er hatte nichts abbekommen und sah weiterhin aus als würde er schlafen. Die Blondine atmete erleichtert aus und streichelte dem Mann das Gesicht. Kurz darauf stellte sich der Zwerg hinter sie und blickte auf den leblosen Körper. Er bedauerte es sehr, ihn so zu sehen... Am Ende hatte er ihn wirklich gerne gemocht, aber er hatte nie die Chance gehabt, es ihm auch zu sagen.
    „Vielleicht sollten wir ihn direkt hier beerdigen.“, schlug er vor und Nuala sah ihn entsetzt an, „Wir trafen ihn in einer Mine als unseren Feind. Nun starb er in einer Höhle als unser Freund... Er starb am Ende unserer Reise – an unserem Ziel. Wieso sollte er dann nicht auch hier bleiben?“ Respektvoll senkte der Zwerg den Blick und schlug den Wimpernkranz nieder: „Er könnte dann zu Stein werden...“
    „Das ist bei den Zwergen eine große Ehre.“, sagte Nuala und musste lächeln, „Das gefällt mir. Du musst ihn sehr gemocht haben. Mehr als du sonst zugegeben hättest.“
    „Ja, das habe ich tatsächlich.“
     
    Sie begannen damit, dass sie ein tiefes Loch gruben. Das war ohne Schaufeln und anderes Werkzeug wirklich schwierig. Die Kanten des Grabes stabilisierte Argrim dann mit Felsbrocken und schichtete sie geschickt. Dann erst trug er vorsichtig den Leichnam herein und bettete ihn in seinem kalten Grab. Zusammen mit der Elfe schaffte er dann einen Felsen nach dem anderen auf den Toten. Sie gaben sich dabei sehr viel Mühe, damit es sowohl stabil als auch respektvoll aussah. Sollte es nochmals zu einem Erdbeben kommen, dann würde vielleicht die Höhle einstürzen, aber nicht dieses Grab! Zumindest wollten sie das gerne glauben... Es war nicht ganz das, was sich Nuala vorgestellt hatte, aber es gefiel ihr trotzdem, weil es einer Tradition der Zwerge entsprungen war. Auch Jalgat schien zufrieden mit dem Ergebnis zu sein und klopfte respektvoll auf die Felsbrocken.
    „Möge die Steine dich in Empfang nehmen, mein Freund.“, sagte er feierlich, „Du wirst mir fehlen. Besonders, wenn wir mal wieder Schabernack betreiben... Aber das kannst du ja nun da tun, wo immer du auch sein magst! Vergiss dabei nicht, deine Brustbehaarung zu erwähnen.“
    „Ehrlich?“, fragte die Elfe drucksend, „Das willst du ihm mit auf seinen Weg geben?“
    „Ist doch ein wunderbarer Rat! Bei dir hat es auch geklappt.“
    „Das kann ich nicht abstreiten...“
    Sie blieben noch eine Weile vor dem Grab stehen und obwohl der Verlust sie Beide schmerzte, waren sie froher Hoffnung. Endlich hatten sie Hoffnung, dass die Welt zu der werden würde, die sich ihre Freunde immer gewünscht hatten. Hoffnung darauf, dass sie deshalb ihren Frieden finden würden. Ob es das wirklich wert war, würden sie dann schon sehen. Nun aber war es alles, was wichtig war. Nuala musste lächeln als sie sich wieder in Bewegung setzte: „Die Reise endet, wie sie begonnen hat?“
    „Wie bitte?“
    „Nun, wir sind Beide wieder alleine. So hat das Abenteuer auch begonnen.“
    Argrim dachte darüber nach, nickte dann aber: „Du hast recht.“
    Als sie den großen Raum verließen, gingen sie in einen hellen Gang, der ebenso felsig war, wie der Raum. Es war irritierend und vollkommen verwirrend, aber es sah alles so aus als sollte es eben genau so sein.
    „Wieso kommt Maza-Canku uns eigentlich nicht entgegen?“, fragte die Blondine nach einigen Schritten.
    „Eine ausgezeichnete Frage... “, murmelte er, „Vielleicht hat er es doch nicht geschafft, seine drakonische Form zu kontrollieren?“
    „Hmm... Das wäre möglich.“
    Es fiel ihnen direkt auf, dass es in dieser Höhle nicht so viele Wege und Abzweigungen gab, wie zuvor und der Weg hinaus war viel kürzer als der herein. Doch als sie hinaus traten, wurde ihnen alles klar. Sie waren nicht mehr in der Welt der Drachen, sondern das war eindeutig ihre eigene! Das Gras war grün, genauso wie das Laub, der Himmel blau, Baumstämme braun... Schöner Vogelgesang klingelte in ihren Ohren, Eichhörnchen kletterten über die Bäume. Doch das war es nicht, was den Beiden als Erstes auffiel, sondern dass der Regen aufgehört hatte. Der Himmel war klar und die Sonne kitzelte ihre blassen Nasen. So lange hatten sie diese nicht mehr auf der Haut gespürt, dass sie kaum noch Farbe besaßen und sie sehr empfindlich reagierten. Trotzdem zogen sie sich nicht zurück, sondern genossen die angenehme Wärme und die Helligkeit des Tages. Etwas,
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