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Die Dienerin - Gesamtausgabe

Die Dienerin - Gesamtausgabe

Titel: Die Dienerin - Gesamtausgabe
Autoren: Jennifer Miller
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bumsen?“
    Keines davon dachte Selda, aber so brutal und offen Simone war, Selda wollte sich nicht vor ihr entblößen. Sie fand keines davon wäre eine Zumutung, nur war die Situation absurd, wenn nicht gar bizarr. Wer wird schon in einem Haus für das Bumsen bezahlt, wenn die Ehefrau im selben herum schwirrte? Irgendwann kommt sie rein und sieht uns, das dachte Selda vom ersten Tag an, es ist unvermeidbar, auch wenn das Haus groß ist. Im Grunde war es ihr egal, aber sie wusste nicht wirklich, wie die Ehefrau reagieren würde. War sie eingeweiht? Oder ahnte sie nicht, was ihr Mann hinter ihrem Rücken trieb? Gerade hatte Selda erfahren, dass sie alles wusste, sie würde nur zu gerne wissen, wie es in der Ehefrau ausschaute. War es ihr wirklich egal oder hielt sie den Mund, weil der Mann das ganze Geld hatte?
    „Ich würde sie gerne duzen Simone, das finde ich viel angenehmer.“
    Simone hatte anscheinend genug gehört und gesehen, sie stand abrupt auf und zeigte mit dem Finger auf Seldas Brust.
    „Netter Vorbau, aber meine sind auch nicht zu verachten sagt mein Mann. Wissen sie, glauben sie bloß nicht, mein Mann verschmäht mich im Bett!“
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, da hob sie ihren Rock und präsentierte Selda ihre Scham, ein ganzer Busch blickte Selda an und sie zuckte zusammen bei dem Anblick vor so viel Schamhaar. Selda fragte sich, ob das eine Art Warnung war oder ob Simone einfach nur angeben wollte. Egal was es war, Selda würde es bald herausfinden.
     
     
     
     
     
    7.
    Dienstag 18 Uhr
     
    Herr von Beek s Frau war schon lange im Haus, Selda lag auf der Liege und sonnte sich. Sie überlegte, wohin sie in Urlaub fahren würde. Nach Antalya, oder nach Ibiza oder vielleicht sogar in die Karibik? Egal wie schön es war, so viel Geld zur Verfügung zu haben, etwas fehlte ihr wirklich, nämlich der Mann, der mit ihr all das teilte. Sie könnte mit einer Freundin verreisen, aber das war nicht dasselbe. Mit einem Mann hätte sie mir Spaß, sie könnte sich mit ihm nachts vergnügen, ihn verwöhnen oder sich verwöhnen lassen. So langsam wurde es Selda zu heiß, sie sammelte ihre Kleidung zusammen und zog sich an, sie wollte nicht im Haus nackt rum laufen. Obwohl, so locker wie die Von Beeks drauf waren, wahrscheinlich hätte es ihnen gefallen, Herr von Beek ganz sicher. Im Haus tat sie etwas, was sie schon am ersten Tag machen wollte, sie ging in das kleine Wohnzimmer, wo auch das Bewerbungsgespräch stattfand. Sie wollte sich die Fotos anschauen, im ganzen Raum waren Fotos in Silberrahmen verteilt. Selda wunderte sich sehr, denn auf den Fotos waren die Von Beeks, glücklich lächelnd und vor allem gestylt, sie behängt mit Schmuck und perfekt frisiert, er immer in einem teuren Anzug.
    Was läuft nur falsch in diesem Haus, dachte Selda und nahm sich einen Bilderrahmen, um ihn aus der Nähe zu betrachten. Sie hatte die Tür hinter sich geschlossen, um nicht beobachtet zu werden, trotzdem rechnete sie nicht damit, dass jemand herein kommt. Obwohl sie nichts Böses tat, fühlte sich Selda ertappt, als Ela Fass den Raum betrat. Kaum das sie Selda sah, grinste sie sie auch an.
    „Na sie sind aber neugierig!“, sagte Ela wedelte mit den Händen.
    Selda wusste, sie durfte hier sein, trotzdem hatte sie das Gefühl eine unsichtbare Grenze übertreten zu haben.
    „Leider, ich bin schrecklich neugierig. Ich weiß immer noch nicht genau, für wen ich arbeite. Ich meine menschlich gesehen.“
    Ela verzog den Mund, Selda bemerkte, das sie vermutlich den gleichen Sinn für Humor hatten. Auch sie neigte dazu, manchmal sarkastisch zu sein. Nicht jeder verstand das.
    „Und selbst wenn sie es wüssten, was würde sich den ändern? Ich arbeite seit 20 Jahren hier, und habe keine Ahnung, für wen ich arbeite. Sicher, ich kenne ihre Namen, weiß was sie gerne essen, was sie nicht mögen, was sie anziehen, wie sie leben, aber das ist auch alles. Man weiß nie genau, wie ein Mensch ist. Niemals. Das ist meine Meinung.“
    Selda dachte an Apo, und wie glücklich sie miteinander waren, aber plötzlich verließ er sie. Er sagte zwar, die Schuld liege bei ihm und nicht bei ihr, aber sie erfuhr niemals den wirklichen Grund. Hier hatte Ela Recht, obwohl Apo ihr Mann war, hatte sie ihn nie wirklich gekannt, obwohl sie sich sicher war, alles über ihn zu wissen.
    „Sie haben vollkommen R echt. Aber die Neugier ist immer da wissen sie. Ich würde gerne wissen, was die Von Beeks beruflich machen.“
    „Oh das ist ganz einfach,
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