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Die Dienerin - Gesamtausgabe

Die Dienerin - Gesamtausgabe

Titel: Die Dienerin - Gesamtausgabe
Autoren: Jennifer Miller
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blauen Reise überrascht, zwei Wochen wollten sie auf einer Jacht im Mittelmeer verbringen. Sie schloss die Augen und ließ die letzten Wochen Revue passieren. Es war so viel passiert, ihr ganzes  Leben hatte sich verändert. Ihre Gefühle zu Apo, ihre ganze Lebenseinstellung und ihre Beziehung zu John. Sie konnte auch Liebe zu John sagen, denn sie wusste nun genau, dass sie zusammen gehörten. Aber es gab auch ein wenn und ein aber. Sie waren ein Paar, sie waren nicht nur intim miteinander, nein sie waren sich auch nahe. Und das genoss Selda. Sie spürte, dass John sie verstand. Ihre wilde, ungezügelte Leidenschaft, ihren Hunger nach Sex und ihre verdorbene, schmutzige Seite. All das konnte die mit John ausleben, denn er war so wie sie. Fast wie bei Apo, aber anders. Vertrauter, liebevoller und aufrichtiger. Obwohl John immens reich war, hatte er auch eine einfache, geerdete Seite, er konnte auch kleine Dinge genießen. John schaute sie liebevoll an, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    „Woran denkst du canim?“
    Selda schaute John verwundert an. Canim heißt auf Deutsch Liebling.
    „Woher kennst du dieses Wort? Nimmst du heimlich Türkisch Unterricht?“
    „Wer weiß,“ sagte John und zwinkerte Selda zu.
    „John ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben. Du ahnst gar nicht, wie sehr.“
    „Nicht so sehr wie ich Selda. Du hast mir die Augen geöffnet, und ich meine das nicht nur sexuell. Ich habe immer gedacht, es sei unmöglich jemanden zu finden, der meine Seele wärmt und mich im Bett befriedigt. Aber du hast mich eines besseren belehrt. Ich fühle mich unendlich frei, wenn du bei mir bist. Ich kann so sein, wie ich bin. Wie ich immer sein wollte.“
    Selda sagte nicht, sie war zu gerührt, aber sie wusste irgendwann würde dieser Name auftauchen. Dieser Name, der alles wieder an den Anfang drehen konnte. Der Name, der wie ein Fluch über ihnen lag: Simone. Aber Selda hatte keine Angst mehr davor, sie bereit, um John zu kämpfen. Auf Leben und Tod wenn es sein musste.
    John schaute aus dem Fenster. Die Sonne versank, der Himmel war blutrot und New York verschwand immer mehr am Horizont. Sie flogen in ein neues Leben. Wenigstens für die nächsten zwei Wochen. Danach würden die Würfel fallen. Jetzt wollte sie nicht grübeln, sie wollte die Zeit mit John genießen, und die Welt würde draußen bleiben. Sie würden nur für sich sein. Und nichts könnte schöner für Selda sein, als John nahe zu sein, in jeder Beziehung.
    John schaute Selda an. Sie war leicht gebräunt, kaum geschminkt, so liebte sie John noch mehr. Er hatte auf dem ersten Blick gesehen, wie hübsch sie war. Ihre hohen Wangenknochen, ihre vollen Lippen und diese wunderschönen großen Augen mit den dichten, dunklen Wimpern. Sie strahlte Jugendlichkeit aus und Lebensfreude, etwas was John in den letzten Jahren schmerzlich vermisst hatte. Er führte ein luxuriöses Leben, er konnte sich fast alles kaufen, aber all diese Kleinigkeiten, die es für Geld nicht gab, die fand er bei Selda. Ihre Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Leidenschaft war etwas sehr kostbares für John, etwas, was er nicht mehr missen wollte.
    John sah, dass Selda ihre Augen schloss. Sie war müde, sie lehnte sich an ihn und er hörte sie gleichmäßig atmen. Und dann schlief sie ein.
     
     
     
     
     
     
     
    3.
    Das erste, was Selda spürte war Wärme. John hatte sie mit einer weichen Kaschmirdecke zugedeckt. Sie war eingeschlafen und hatte tief und fest geschlafen. Seltsamerweise hatte sie nicht mal geträumt, was selten vorkam. Selda träumte fast immer und sehr real. Aber nicht heute.
    „Guten Morgen Frau Dursun.“
    Selda begriff plötzlich wo sie war. Jetzt verstand sie Vielflieger Menschen, die manchmal nicht wussten, in welchem Kontinent sie waren. Aber sie genoss es.
    „Wo sind wir gerade John?“
    Selda schielte verschlafen aus dem Fenster und sah das Meer, das schönste wie sie fand. Das schönste blau und der schönste Himmel auf Erden. Sie war sehr lange nicht mehr am Mittelmeer gewesen, sie hatte es wirklich vermisst. Auch das leichte, unbeschwerte Gefühl, das ihr Herz erfüllte jedes Mal, wenn sie in ihrer Heimat war.
    „Wir landen in 15 Minuten, wir sind schon in der Türkei. Der Fahrer erwartet und am Flughafen Antalya, er fährt uns  zum Hafen.“
    Seldas Augen leuchteten, sie war plötzlich hellwach.
    „Ich war früher so oft in Antalya, ich habe in einem billigen Hotel geschlafen und es so genossen. Ich bin oft  zum Ölü Deniz gefahren, das
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