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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi
Autoren: Anne McCaffrey
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immerhin feinfühlig genug, um hinzuzufügen: »Obgleich ich mir vorstellen kann, daß eine weitere Besprechung sicherlich das letzte ist, was Sie beide sich jetzt wünschen.«
    »Das stimmt«, sagte Kris spontan, aber sie lächelte, um ihre spitze Reaktion ein wenig zu mildem.
    »Ist es etwas Wichtiges?« Zainals Frage klang schon eher wie eine Feststellung.
    »Ja, das ist es, und dringend«, erwiderte Dorothy mit einem entschuldigenden Lächeln. »Wir müssen mehr über diese Geistsonde wissen, ehe wir mit einer halbwegs wirksamen Behandlung oder Therapie beginnen können.«
    »Warum gehen Sie nicht in das kleine Büro?« fragte Chuck und deutete zum Ende des riesigen Hangars.
    Zainal drückte Kris’ Hand und murmelte: »Das wird nicht allzu lange dauern. Ich weiß nämlich nur sehr wenig über diese Sonde.«
    »Ich hatte gehofft, daß wenigstens Sie ein wenig darüber erzählen könnten, und wenn auch nur, wie sie in der Vergangenheit bei Ihrem Volk eingesetzt wurde«, sagte Dorothy traurig. Sie schaute sich nach einem Platz um, wo sie den Rutscher parken konnte.
    »Ich erledige das schon für Sie«, sagte Chuck so hilfsbereit, daß Kris unwillkürlich lächeln mußte.
    Dorothy Dwardie bedankte sich mit einem freundlichen Lächeln. »Wir hatten wirklich unglaubliches Glück«, sagte sie, während sie zur rechten Seite des Hangars hinüberschlenderten, wo andere kleine Büros angebaut und eingerichtet worden waren.
    »Das war aber auch mal nötig«, sagte Kris und gab sich Mühe, ein Mindestmaß an Freundlichkeit aufrechtzuerhalten.
    »Das stimmt, allerdings muß ich sagen, daß die Rettung all dieser Menschen aus der Gewalt der Eosi eher ein großes Glück ist. Und Ihnen gebührt eine Menge Dank für diesen freundlichen Akt.«
    Was sie nicht sagte, blieb Kris nicht verborgen. Gab es welche, die nicht überzeugt waren, daß ihr und Zainal Dank gebührte? Auch in ihrem Interesse hatte Ray Scott laut verkündet, daß er die volle Verantwortung für die Entscheidung übernahm, die geschädigten Menschen zu retten, damit niemand Zainal und ihr daraus einen Vorwurf machen konnte. Eigentlich waren die Eosi die Schuldigen, aber zu viele Leute machten einfach keinen Unterschied zwischen Herren und Untertanen. Kris Laune verschlechterte sich wieder merklich.
    »Aber bis wir …« – Dorothy schloß alle Psychologen und Psychiater auf Botany ein, die sich jetzt um die Hirn-Geleerten kümmern würden – »soviel wie nur irgend möglich über diesen Mechanismus wissen … Ah, da sind wir ja schon …« Sie öffnete die Tür zu dem kleinen Büro und tastete auf der Suche nach einem Lichtschalter automatisch mit der Hand über die Wand.
    Kris hatte die Schnur gesehen und zog daran.
    »Oh … ich denke, im Laufe der Zeit gewöhne ich mich noch daran«, sagte Dorothy mit einem entwaffnenden Lächeln.
    »Sie waren bei der vierten Gruppe, nicht wahr?« erwiderte Kris so neutral wie möglich, während Zainal hinter ihnen die Tür schloß. Mehrere Tische standen vor einer langen gemauerten Wand. Unter dem breiten Fenster bildeten ein Tisch und mehrere Stühle einen geeigneten Konferenzplatz. Draußen herrschte Dunkelheit, da der Hangar nach Süden ausgerichtet war und sich auf dieser Seite jenseits des Landefeldes noch keine Behausungen befanden. »Sie sagten, Sie hätten unglaubliches Glück?« fragte Kris, als sie Platz genommen hatten.
    »Ja, nicht jeder von der Gruppe, die Sie hergebracht haben, war tatsächlich hirngeleert.«
    »Die Deski, Rugarianer und die Turs sicherlich nicht«, sagte Kris.
    »Ich meine nicht alle Menschen«, sagte Dorothy und gestattete sich ein kleines Lächeln des Triumphs.
    »Ihr Hirn war nicht geplündert?« fragte Kris und wechselte mit Zainal einen überraschten Blick.
    »Ja, einige täuschten die Hirn-Leere ihrer Leidensgenossen nur vor …«
    »Sie haben so getan als ob?«
    Dorothy nickte lächelnd. »Das war sehr clever von ihnen, und sie sind tatsächlich damit durchgekommen. Weil diejenigen, die sie der Prozedur unterzogen, sich nicht gemerkt hatten, wer schon … abgefertigt worden war.«
    Kris stieß einen halblauten Pfiff aus. »Sehen wir Menschen für die Eosi etwa alle gleich aus? Das beweist doch, nicht wahr, daß die Eosi gar nicht so klug sind. Clever von uns Menschen, auf eine solche List gekommen zu sein.«
    »Sie konnten uns außerdem die Namen vieler der Leute nennen, die sich nicht mehr daran erinnern können, wer sie sind.« Dorothy erschauerte leicht. »Ich habe schon früher mit
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