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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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Und wenn ja, ergaben die Anfangsbuchstaben dann ein Lösungswort – wie bei einem Kreuzworträtsel?
    »Kennst du dich mit Edelsteinen aus?«, fragte sie. »Wie heißen sie?«
    »Der grüne ist ein Smaragd. Oder eher Jade?« Mario hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Die Menschen im Wal warteten. Einige hatten sich auf den Boden gesetzt, andere lehnten an der Wand und unterhielten sich leise miteinander. Sheila trat an das Bullauge und sah nach draußen.
    Vor dem Fenster waren die Delfine versammelt, die darauf hofften, dass sich das Weltentor öffnete.
    Wir dürfen sie nicht enttäuschen, dachte Sheila und schluckte heftig.
    Sie spürte die Blicke der Männer und Frauen. Sicher würde gleich jemand fragen, warum es nicht weiterging.
    Sheila trat wieder vor den Thron.
    Mario hatte die Steine umgeschichtet und hielt den dunkelblauen Heilstein gerade ans Ohr.
    »Vielleicht flüstert mir Irden ja noch die Lösung zu«, sagte er zu Sheila.
    Sie wartete. »Und?«
    »Nichts«, sagte Mario und legte enttäuscht den Stein zurück.
    Sheila starrte angestrengt auf die Zaubersteine, bis die Farben anfingen, vor ihren Augen zu tanzen. Jeder Stein war so schön! Und die Farben waren so herrlich …
    Plötzlich erinnerte sich Sheila an das Bild der Schamanin, an den geheimnisvollen Regenbogen. Sie hatte damals nicht gewusst, was die Heilerin ihr damit mitteilen wollte.
    Mit einem Mal kannte Sheila den Code des goldenen Gürtels.
    »Mario«, sagte sie aufgeregt. »Sieben Steine. Sieben Farben. Der Regenbogen!«
    Er sah sie an. »Genau! Du bist genial, Sheila!«
    Sheila griff nach dem ersten Stein und drückte ihn vorsichtig in die Fassung. Rot . Der nächste. Orange . Dann Gelb . Sie zögerte.
    »Grün«, sagte Mario.
    Sheila nickte und fügte den Stein ein. Hellblau. Dunkelblau. Und der letzte Stein, Violett .
    Hoffentlich war es richtig!
    Mario legte den Gürtel um. Seine Hüften waren zu schmal dafür,also hängte er ihn quer über den Körper wie eine Schärpe und schloss den Verschluss.
    »Und jetzt?«, fragte er heiser. »Brauchen wir nicht noch einen Zauberspruch? Du bist doch so gut im Ausdenken, Sheila!«
    Sheila überlegte, aber ihr Kopf war wie leer gefegt.
    »Skylla«, sagte Mario plötzlich. »Ich erinnere mich. Da war ein Lied … Ich glaube, ich weiß es noch …
    Sieben Steine im Meer, von Irden verteilt,
    sieben Steine im Meer verschlafen die Zeit.
    Sieben Steine im Meer haben große Macht,
    wenn endlich der Siebenmeerzauber erwacht .«
    Ein Beben ging durch den Wal. Alissa taumelte, und Mario hielt sie gerade noch am Arm fest.
    »Da draußen!«, schrie jemand und deutete auf das Bullauge. »Ein Tor im Meer!«
    Sheila stürzte ans Fenster.
    Im Meer war ein Regenbogen entstanden, der sich zu einem Kreis verdichtete. Dahinter wirbelten Wellen, ein blendender Strudel aus Licht und Wasser, wunderschön. In der Mitte war das Licht am hellsten. Es sah aus wie ein Tunnel zu einer anderen Welt.
    »Das Weltentor«, flüsterte Sheila.
    Die Delfine zögerten kurz, dann schwammen die ersten darauf zu und verschwanden in den Wellen, einer nach dem anderen.
    Mario war hinter Sheila getreten und sah ebenfalls hinaus. Es war ein beeindruckendes Schauspiel.
    Er wartete, bis der letzte Delfin im Tor verschwunden war.
    »Ich glaube, ich muss jetzt gehen«, sagte er dann und seufzte.
    Sheila nickte.
    »Und du willst wirklich nicht nach Talana mitkommen?«, fragte er.
    »Ich kann nicht«, sagte Sheila. Sie hatte einen Kloß im Hals.
    »Verstehe.«
    »Außerdem muss doch jemand den Wal zur Küste steuern.«
    Sie umarmten sich kurz.
    »Mach’s gut«, sagte Mario mit leiser Stimme. Dann nahm er seine Mutter an der Hand und ging hastig mit ihr zum Ausgang, ohne nochmals zurückzusehen. Sheila blickte ihnen nach und drehte sich dann wieder zum Fenster.
    Kurz darauf schwammen ein junger und ein alter Delfin draußen vor dem Fenster vorbei. Der junge trug einen goldenen Gürtel um den Hals, der alte hatte Mühe, dem jungen zu folgen.
    Sheila stiegen die Tränen in die Augen, als die beiden durch das Tor schwammen.
    »Ciao, Mario«, flüsterte sie und schluckte heftig. »Vielleicht sehen wir uns ja wieder – irgendwann.«

7. Kapitel
    Heimkehr
    Sheila starrte noch eine Weile aus dem Fenster, bis der Regenbogen im Wasser verblasste und schließlich verschwand. Das Weltentor hatte sich wieder geschlossen.
    Mario war fort – endgültig.
    Sie drehte sich um und kam sich auf einmal verloren und allein vor – trotz der vielen Menschen
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