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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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Spy. »Ihr habt euch so gut verstanden.«
    »Jeder muss wissen, was für ihn selbst am besten ist«, sagte Irden. »Bist du jetzt bereit, Spy?«
    »Ja.«
    Irden ließ den Staub des Weltensteins aufsteigen.
    »Warst der Freiheit beraubt,
    wirst mit Silber bestaubt.
    Und was in dir steckt,
    wird nun aufgedeckt.«
    Die Antenne fiel von Spy ab. Seine Linsenaugen verwandelten sich in normale Fischaugen. Die Schuppen begannen zu glänzen, die Flossen verloren ihr künstliches Orange und wurden genauso grau wie der Leib. Der ganze Fisch wirkte plötzlich viel lebendiger. Munter schlug Spy mit den Flossen und freute sich sichtlich darüber, wieder derjenige zu sein, der er einst gewesen war.
    Dann verschwand er, und Sheila war ein bisschen traurig, dass Spy nicht einmal mehr »Tschüss!« hatte sagen können.

6. Kapitel
    Der Siebenmeerzauber
    »Meine Kraft geht zu Ende«, sagte Irden mühsam. »Hoffentlich schaffe ich es noch.«
    Sheila war besorgt und half ihm, in das Maul des Wals hineinzukommen.
    Als sie sich umwandte, sah sie, dass hinter ihnen etliche Delfine darauf warteten, in den Wal eingelassen zu werden.
    Die Meereswandler hatten sich in zwei Gruppen gespalten. Die, die nach Talana wollten, drängten sich auf dem Terrain des ehemaligen Friedhofs zusammen. Die anderen versammelten sich vor dem Wal. Einige Delfine schwammen noch unentschlossen hin und her.
    »Ein bisschen Zeit bleibt ja noch«, sagte Irden. »Aber nicht mehr viel.«
    Das Maul des Wals nahm sie auf. Innen angekommen, verwandelten sich Mario und Sheila wieder in Menschen, und auch Irden nahm seine Zauberergestalt an. Die beiden mussten ihn auf dem Weg ins Innere des Wals stützen. Sie kamen nur langsam voran, weil sie ja auch noch gleichzeitig die sieben faustgroßen Zaubersteine tragen mussten. Nur mit großer Mühe passierten sie die Schleuse.
    Der Groll lehnte an der Wand bei den Schleusenhebeln. In seinen Händen hielt er Kehrschaufel und einen kleinen Handfeger, mit dem er gerade die Reste seines Meisters zusammengekehrt hatte. Er grollte ungnädig, als sich Irden mit Sheila und Mario näherte.
    »Armes Geschöpf«, sagte Irden. »Ich werde dir auch deine ursprüngliche Gestalt wiedergeben.« Er wandte sich an Mario und Sheila. »Ihr müsst ihn dann allerdings umgehend ins Wasser werfen, sonst erstickt er.«
    Die beiden nickten.
    Der Groll starrte Irden nur grimmig an, als dieser seinen Zauberspruch aufsagte und den Staub des Weltensteins über ihn blies. Dann fielen seine Teleskoparme und -beine klirrend zu Boden. Sein Kopf schrumpfte, die Augen erstarrten – und als sich Sheila eilig nach dem Fisch bückte wollte, lag nur noch eine leblose, leere Hülle vor ihr.
    »Oh!« Sie sah Irden bestürzt an.
    Mario hatte alle Mühe, den Zauberer zu halten. Irden schwankte.
    »Der Groll«, sagte er stockend, »war nichts als ein lebender Toter. Er muss schon tot gewesen sein, als Zaidon ihn veränderte. Er hat ihm künstliches Leben eingehaucht.«
    Sheila betrachtete die Hülle mit einer Mischung aus Abscheu und Mitleid und ließ sie liegen. Dann half sie Mario, den Zauberer nach vorne zum Thron zu führen.
    Irden legte den goldenen Gürtel auf Zaidons Thron ab. Sheila erwartete, dass er jetzt die Steine in die Fassungen einfügen würde, aber der Zauberer machte ihnen nur ein Zeichen, dass sie die Steine ebenfalls ablegen sollten.
    »Zuerst noch Alissa«, flüsterte er. »Der letzte Staub des Weltensteins ist für sie. Es soll eine Kraftreserve sein für die Reise nach Talana, sie ist sonst vielleicht schon zu schwach.«
    Sheila sah, wie Mario gespannt seine Lippen zusammenpresste.
    Sie führten Irden zu dem gläsernen Sarg. Seine Hände zitterten,als er den letzten Hauch Staub des Weltensteins über den Schrein blies, in dem Alissa ruhte.
    »Man raubte dir leider Zeit.
    Sei für Talana bereit!
    Wo einst dein Ursprung gewesen,
    kannst du in Zukunft genesen!«
    Sheila sah, wie Alissas Augenlider zuckten.
    Im gleichen Moment knickte Irden ein und fiel auf die Knie. Sheila und Mario zerrten ihn hoch.
    »Es … es geht nicht mehr … ich … ich muss nach Talana … Lasst die Wartenden ein … Der Wal … er ist zu alt … ich kann ihn nicht mehr zurückverwandeln … Aber jetzt muss ich … heim … nach … Talana …«
    Der Weltenstein war verbraucht und ebenso Irdens Kraft. Der Magier fing an, sich aufzulösen, und sein Körper wurde mit jeder Sekunde durchscheinender. Seine Stimme wurde immer leiser, als sei er schon ganz weit weg. Sheila
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