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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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in das fragende Gesicht von Newton.
    «Du schuldest uns ein paar Erklärungen. Warum wusstest du, dass diese Katze den echten Zauberstab hat?»
    Grubb schluckte und machte den Mund auf, um etwas zu erwidern.
    «Weil», sagte Tabitha, bevor er auch nur einen Ton sagen konnte, «Arabellas Stab nicht funktioniert hat. Sie konnte den Rachen nicht kontrollieren. Also musste jemand den echten Löffel genommen und ihn gegen eine Fälschung ausgetauscht haben.»
    «Äh, genau», sagte Grubb. «Danke, Tabs.»
    «Die Frage war also, wer es getan hat. Und das musste der Gestaltwandler gewesen sein. Am gefälschten Löffel, den Hal untersucht hat, waren natürlich keinerlei Spuren von Magie zu finden – deshalb konnte Hal uns auch nicht sagen, welchem Zweck der Zauberstab dient. Joseph wusste, dass es vermutlich ein Lenker war, weil der Gestaltwandler im Haifischbeckenhaus davon gesprochen hatte. Und wie konnte der Gestaltwandler das wissen? Nur dann, wenn der
echte
Löffel
tatsächlich
Spuren von Magie aufwies.
    «Teufel auch», sagte Paddy. «Das klingt ja alles ganz einfach.»
    «Nachdem er Joseph am Abend des Großen Seefests den Löffel abgenommen hatte, hat ihn der Witzbold hier zu einem Fachmann gebracht, ihn identifizieren lassen und dann beschlossen, ihn gegen eine Fälschung auszutauschen. Und dem gefälschten Löffel sind wir durch die ganze Stadt und über das halbe Elfenbeinmeer nachgejagt.»
    «Der arme alte Schnüffel-Jeb», gluckste Frank. «Er hat weiß Thalin wie viele Dukaten bezahlt und dafür ein nutzloses Küchenutensil bekommen. Es ist, wie er immer gesagt hat: In dieser Stadt kann man sich auf niemanden verlassen.»
    Wieder starrte die Katze Grubb an.
    «Du», sagte sie schließlich. «Bastard.» Sogar durchnässt und eingesperrt klang sie wie ein Herzog, der einen besonders niedrigen Diener anspricht. «Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst. Wer bist du?»
    Grubb wollte gerade antworten, als er merkte, dass er nicht wusste, was er sagen sollte.
    Wer war er?
    Bis vor wenigen Tagen war er immer nur Grubb gewesen. Aber für die Wächter war er Joseph. Das war sein richtiger Name. Der Name, den ihm seine Eltern gegeben hatten. Und ihn wollte er nicht mehr aufgeben.
    Am Ende antwortete Newton an seiner Stelle.
    «Das ist Joseph Grubb», sagte er. «Von der Dämonenwache.»

Epilog
    S chiff ahoi!»
    «Aha», sagte Tuck und strahlte. Er hatte immer gewusst, dass er einen besseren Kapitän abgeben würde als Gore, und jetzt, wo der alte Mistkerl tot war, hatte er endlich die Chance, es zu beweisen. Seine Zeit war gekommen.
    «Worauf wartet ihr, Männer?», brüllte er. «Holt die Entermesser raus. Hisst die Totenkopfflagge. Diese Prise bringen wir auf, bevor wir in der Alten Welt sind.»
    Die Piraten brachen in heiseren Jubel aus.
    Tuck formte die Hände zu einem Trichter und schrie zum Krähennest hinauf.
    «Unter welcher Flagge fahr’n sie, Muggs?»
    «Sieht aus wie die Goldene Sonne, Capt’n.»
    «Das ist die Liga», sagte der neue Bootsmann, ein nervöser, wieselartiger Elf namens Ringel. «Vor denen sollten wir uns lieber in Acht nehmen.»
    «Klappe, Ringel. Das hier ist die
Klaffende Wunde
, zum Donnerschlag. Wir kapern jedes Schiff, das hier rumdümpelt. Was, Männer?»
    Wieder brandete begeisterter Jubel auf.
    «Schiff ahoi!»
    «Ham wir schon beim ersten Mal gehört, Muggs.»
    «Nein, ich meine, noch eins.»
    Die Piraten sahen ihren Anführer an.
    «Vielleicht sollten wir es dieses eine Mal bleibenlassen, Capt’n», sagte Ringel in weinerlichem Ton, der Tuck besonders auf die Nerven ging.
    «Quatsch kein’ Torf. Wir entern sie beide, so wahr ich hier stehe.»
    Die Piraten jubelten abermals, doch diesmal klang es merklich gedämpfter.
    «Gaaaargh»
, rief Muggs aus dem Krähennest.
    «Was meinst du mit ‹Gaaaargh›?»
    Tuck holte sein Fernrohr heraus und spähte in die Ferne. Da waren zwei Schiffe. Drei. Vier, fünf … Er stellte das Fernrohr schärfer, und sein Magen verwandelte sich in einen Eisklumpen. Schiffe schoben sich über die glitzernde Kimm. Mehr Schiffe, als Tuck in zwanzig Piratenjahren auf sämtlichen Meeren der Welt gesehen hatte. Der Horizont füllte sich mit Segeln, und über ihnen flatterten die stolzen weißen Banner der Liga des Lichts.
    Eine Armada.
    Mit Kurs nach Westen.
    In Richtung
Klaffende Wunde
.
    In Richtung Port Fayt.
    ENDE DES ERSTEN BANDES

Auszüge aus dem Amtlichen Kompendium der Dämonenbrut
    Im Auftrag der Liga des Lichts
Zusammengestellt von Dr. John
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