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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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was? Die Hexe hat bekommen, was sie verdient. Schön. Aber es waren nicht wir, die sie aufgehalten haben. Es war bloß Pech oder Zufall oder wie immer du es nennen willst.»
    «Vielleicht hast du recht.»
    Stille.
    «Ich dachte, es würde sich anders anfühlen, wenn die Hexe erst einmal fort ist», sagte Tabitha schließlich fast unhörbar. «Ich dachte, ich würde … es zwar nicht vergessen, aber irgendwie … davon loskommen. Aber es geht nicht. Ich fühle mich immer noch genauso, wenn ich an sie denke.»
    «Einsam», sagte Grubb.
    «Einsam», bestätigte Tabitha.
    Sie schauten eine Weile über die Stadt.
    «All diese Leute», sagte Grubb, «sie machen weiter, als ob alles in bester Ordnung wäre. Sie haben keine Ahnung, dass in diesem Moment ein Meeresdämon in der Stadt hätte wüten können.»
    «Das werden sie schon noch erfahren. Die Milizsoldaten werden sicher nicht die Klappe halten. Und die Schmuggler auch nicht. Aber das wird die Fayter nicht kümmern. Es wird einfach ein Gerücht sein, dass innerhalb einer Woche wieder verschwindet. Du wirst schon sehen.»
    Grubb war froh, dass Tabithas Wangen wieder Farbe annahmen. Was natürlich vor allem daran lag, dass sie sich schon wieder ärgerte. Trotzdem war es besser, als traurig zu sein.
    «Und für uns wird gar nichts dabei rausspringen, das sag ich dir», fuhr sie fort. «So läuft das mit der Dämonenwache. Wir bringen das ganze Festival damit zu, einen mächtigen Zauberstab und eine verrückte alte Hexe zu verfolgen, und am Ende ist es, als wären wir gar nichts nachgejagt.»
    «Gar nichts», sagte Grubb.
    Tabitha drehte sich zu ihm um.
    In Grubbs Kopf begann sich ein Knoten zu lösen.
    Während die Erinnerungen herumwirbelten und nach oben trieben, sah er über die Dächer …
    Wieso hatte er das nicht gesehen?
    Ich kann keine Spuren seiner Arbeit entdecken.
    In dieser Stadt kann man wirklich niemandem trauen.
    Das hier ist ein Lenker, mein armer verblendeter Freund. Ist dir klar, was man mit so etwas anstellen kann?
    Grubbs Magen verwandelte sich in einen Eisklumpen.
    «Oh, Thalin, du hast recht.»
    «Was meinst du damit?», fragte Tabitha mürrisch. «Was ist mit dir?»
    «Du hast es gerade gesagt. Wir sind von Anfang an, die ganze Zeit über, gar nichts nachgejagt. Überhaupt nichts. Es war bloß ein Kochlöffel.»
    Sie sah ihn an, als hätte er ihr gerade gestanden, ein fliegender Schwertfisch zu sein.
    «Wovon redest du?»
    «Die Hexe hat es geschafft, den Rachen an die Oberfläche zu rufen, aber dann konnte sie ihn nicht kontrollieren. Also hat der Kochlöffel nicht funktioniert, richtig? Aber vielleicht war der Löffel, den sie benutzt hat, gar nicht der Zauberstab, den Captain Clagg aus der Alten Welt hierhergeschmuggelt hat. Vielleicht war es einfach nur ein ganz gewöhnlicher Löffel.»
    Tabitha runzelte die Stirn.
    «Das ergibt keinen Sinn.»
    «Doch, tut es. Es ergibt sogar eine Menge Sinn. Was ist, wenn jemand den magischen Löffel gegen einen gewöhnlichen ausgetauscht hat, um den Zauberstab selbst zu behalten? Hal hat gesagt, die besten Magier könnten einen Zauber so gut in einem Zauberstab verschließen, dass er erst dann eine magische Spur hinterlässt, wenn man ihn benutzt. Also konnte die Hexe gar nicht wissen, dass sie eine Fälschung besaß, sie musste erst versuchen, den Stab einzusetzen.»
    «Und wer hat ihn ausgetauscht? Der Schnüffler? Es würde dieser Laus ähnlich sehen, so eine Nummer abzuziehen.»
    «Nein, er kann es nicht gewesen sein. Wenn er den echten Löffel hätte, hätte er sich nicht die Mühe gemacht, Captain Gore und seine Männer anzustacheln, den Pastetenladen anzugreifen.»
    «Dann Clagg?»
    «Das glaube ich nicht. Warum sollte er über das ganze Elfenbeinmeer fahren, um einen gefälschten Zauberstab abzuliefern? Außerdem hatte er Todesangst vor der Hexe. Ich glaube nicht, dass er das riskiert hätte.»
    «Also wer dann? Ein Wächter kann es nicht gewesen sein.»
    Grubb schüttelte den Kopf.
    Ist dir klar, wie viel er wert ist?
    Es war so offensichtlich.
    «Es gibt nur eine Person, die ihn ausgetauscht haben kann.» Er machte sich daran, vom Dach zu rutschen. «Wir sollten uns lieber beeilen. Ich hoffe nur, dass er noch in Port Fayt ist.»

36. Kapitel
    D er rothaarige Mann knöpfte sich vor dem Spiegel das Hemd zu, und seine gelben Augen folgten jeder Bewegung seiner Finger.
    «Das ist er also?», sagte Slik von der Kommode aus und stieß mit dem großen Zeh gegen den Stiel des Kochlöffels. «Sieht genauso
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