Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
hin, sobald du in den verdammten Truck gestiegen bist.«
    Langsam dämmerte es ihr. »Geht es bei dem Treffen etwa um mich?«
    »Um wen sonst?«
    »Oh …«
    Als sie die Hand nach dem Türgriff ausstreckte, zögerte sie. An der Art, wie sie die Hand hielt, merkte Beck, wo das Problem lag. »Hat der Dämon dich gebissen?« Ein widerwilliges Nicken. »Haste den Biss behandelt?«
    »Nein. Aber nerv jetzt bloß nicht rum. Das kann ich gerade absolut nicht gebrauchen.«
    Grummelnd wühlte er in seiner Arbeitstasche auf dem Fahrersitz. Er zog eine Halbliterflasche mit Weihwasser und Verbandsmaterial heraus und ging damit um den Truck herum.
    Erschöpft lehnte Riley an der Tür, ohne den Blick auf etwas Bestimmtes zu richten. Sie zitterte, mehr aufgrund ihres Erlebnisses als wegen der Kälte.
    »Es wird wehtun.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf den Wagen des Nachrichtenteams. »Es wäre besser, wenn du nicht allzu viel Krach machen würdest, okay? Wir wollen die doch nicht herlocken.«
    Sie nickte und schloss die Augen, um Kraft zu sammeln. Behutsam drehte er ihre Hand um und betrachtete den Biss. Er war tief, musste aber nicht genäht werden. Die Zähne des Minidämons hatten nur ein kleines Stückchen Haut herausgerissen. Das Weihwasser würde seinen Zweck erfüllen und die Verletzung gut verheilen.
    Riley zuckte und biss die Zähne zusammen, als die geweihte Flüssigkeit auf die Wunde traf. Es brodelte und dampfte, wie übernatürliches Wasserstoffperoxid, und neutralisierte das dämonische Gift. Als die Flüssigkeit vollständig verdampft war, warf er einen raschen Blick auf ihr Gesicht. Ihre Augen waren jetzt geöffnet und feucht, aber sie hatte nicht einen Piep von sich gegeben.
    Ganz schön tough, genau wie ihr Daddy.
    Ein kleiner Verband, ein Pflaster, und schon war die Sache erledigt.
    »Das wird schon wieder«, sagte er. »Und jetzt rein mit dir.«
    Er meinte, ein widerwilliges »Danke« zu hören, als sie in den Pick-up kletterte, die Tasche immer noch fest an sich gepresst. Beck sprang hinein, verriegelte die Tür mit dem Ellenbogen und startete den Motor. Er stellte die Heizung auf die höchste Stufe. Er würde eingehen, aber das Mädchen brauchte die Wärme.
    »Benutzt du das Ding tatsächlich?«, fragte sie und tippte mit grün verschmiertem Finger gegen das Stahlrohr, das aus der Reisetasche auf dem Sitz zwischen ihnen ragte.
    »Klaro. Ist ganz praktisch, wenn Dreier Ärger machen wollen. Echt nützlich, wenn sie ihre Klauen in dir vergraben.«
    »Wieso?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Man kann es als Hebel benutzen, um den Dämon wegzudrücken. Natürlich reißen einen die Krallen dabei ziemlich auf, aber das ist halb so wild. Im schlimmsten Fall brechen sie nämlich innen drin ab, und dein Körper fängt an zu verfaulen.« Er machte eine Pause, um die Wirkung seiner Worte zu steigern. »Und das ist echt ziemlich eklig.«
    Er hatte es absichtlich so drastisch geschildert, um sie auf die Probe zu stellen. Falls sie zimperlich war, konnte sie genauso gut auf der Stelle aufgeben. Er wartete auf eine Reaktion von ihr, aber da kam nichts.
    »Also, was ist passiert?«, fragte er.
    Riley sah aus dem Fenster und hielt ihre verletzte Hand.
    »Schon gut, du brauchst mir nichts zu sagen. Ich dachte nur, wir könnten drüber reden und vielleicht rausfinden, was schief gelaufen ist. Ich hab meinen Hals schon oft genug aus der Schlinge der Zunft ziehen müssen und dachte, ich könnte dir vielleicht ein paar Tipps geben.«
    Ihre Schultern zuckten, und einen Moment lang glaubte er, sie würde anfangen zu weinen.
    »Ich habe alles genau so gemacht, wie es sich gehört«, flüsterte sie heiser.
    »Erzähl mal, was passiert ist.«
    Aufmerksam hörte er zu, als sie ihm schilderte, wie sie den Biblio gefangen hatte. Das Mädel hatte tatsächlich fast alles richtig gemacht.
    »Und die Bücher sind echt durch den ganzen Raum geflogen?«, hakte er nach.
    »Ja. Und das Bücherregal hat sich von allein aus der Wand gerissen. Ich dachte, es würde mich unter sich begraben.«
    Beck drehte es den Magen um. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Um seine Besorgnis zu dämpfen, dachte er daran, was Paul nach dem Vorfall in der U-Bahn gesagt hatte, als er selbst überzeugt war, dass er seine Karriere vergessen konnte. »Was würdest du nächstes Mal anders machen?«
    Mit verschleiertem Blick sah Riley zu ihm herüber. »Nächstes Mal? Hey, wach auf! Sie werden mich aus der Zunft schmeißen und noch jahrelang über mich lachen. Dad
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher