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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
Autoren: Jana Oliver
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stand er unter Strom. Noch ehe sie das Gespräch beendet hatten, war Beck bereits auf dem Weg zur Bibliothek gewesen. Das war das Mindeste, was er für Paul Blackthorne tun konnte.
    Die Cops ließen ihn nicht in die Bibliothek, also stand er sich die Beine in den Bauch und sprach mit ein paar Studenten, die während der Aktion da drin gewesen waren. Es war leicht, an die Informationen zu kommen, da er etwa im selben Alter war wie die meisten von ihnen. Ein paar berichteten, sie hätten gesehen, wie Riley einen kleinen Dämon gefangen habe, aber niemand von ihnen konnte mit Bestimmtheit sagen, was anschließend geschehen war.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, murmelte Beck vor sich hin. Ein Biblio konnte ein ziemliches Chaos veranstalten, aber normalerweise war es nicht nötig, anschließend den Notarzt und die Polizei zu rufen.
    Zwei Collegestudentinnen gingen vorbei und musterten ihn. Offensichtlich gefiel ihnen, was sie sahen. Er strich sich mit der Hand über die Stoppeln an seinem Kinn und lächelte zurück, obwohl jetzt nicht der Zeitpunkt war, um weitergehende Pläne zu schmieden. Zumindest nicht, ehe er sich vergewissert hatte, dass mit Riley alles in Ordnung war.
    »Hübscher Anblick«, rief er, woraufhin er mit einem Lächeln belohnt wurde. Eine von ihnen zwinkerte ihm sogar zu.
    O ja, mächtig hübsch.
    Ein Campuscop tauchte auf. Es war derjenige, der Beck gesagt hatte, er dürfe das Gebäude nicht betreten, ehe die Polizei sich einen Überblick verschafft habe. Sie hatten ein paar Worte gewechselt, aber Beck hatte beschlossen, ihn nicht weiter zu drängen. Er konnte Pauls Tochter schlecht einsammeln, wenn er mit Handschellen gefesselt im Fond eines Streifenwagens saß.
    »Kann ich jetzt reingehen?«, rief Beck.
    »Noch nicht«, erwiderte der Polizist schroff.
    »Was ist mit der Dämonenfängerin? Geht es ihr gut?«
    »Ja. Sie kommt gleich raus. Ich verstehe nicht, warum ihr bei so was ein Mädchen losschickt.«
    Der Polizist war nicht der Einzige, der so dachte.
    »Es ist illegal, sie zu befragen, solange kein ausgebildeter Fänger dabei ist«, warnte Beck.
    »Ja, ja. Aber das sind eure Regeln, nicht unsere«, erwiderte der Mann. »Uns ist das egal.«
    »Bis ein Dämon euch am Arsch hat. Dann schreit ihr nach uns.«
    Der Polizist schnaubte und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich kapier einfach nicht, warum ihr sie nicht gleich richtig am Arsch kriegt, so wie die Dämonenjäger. Ihr benehmt euch wie ein Haufen Weicheier mit euren kleinen Glaskugeln und Plastikdöschen.«
    Angesichts der Beleidigung hielt Beck sich mühsam zurück. Wie oft hatte er schon versucht, den Unterschied zwischen einem Dämonenfänger und einem Dämonenjäger zu erklären? Einen Dämonen einzufangen erforderte Geschicklichkeit. Die Jungs vom Vatikan scherten sich nicht um so was, die vertrauten auf ihre Feuerkraft. Für die Jäger war nur ein toter Dämon ein guter Dämon. Dazu brauchte man keine besondere Begabung. Es gab noch mehr Unterschiede, aber das war es, was die beiden Gruppen hauptsächlich voneinander trennte. Doch der normale Spießer kapierte das einfach nicht.
    Beck fasste kurz zusammen: »Wir sind ausgebildet. Sie haben Waffen. Wir müssen Talent dafür haben. Sie nicht.«
    »Echt? In dieser Fernsehserie sehen sie aber verdammt gut aus.«
    Beck wusste, was er meinte. Die Sendung hieß
Dämonenland
und zeigte angeblich die ganze Wahrheit über die Jäger.
    »In der Serie wird es total falsch dargestellt. Jäger haben keine Mädels in ihren Teams. Sie leben wie Mönche und haben genauso viel Humor wie ein Köter vom Schrottplatz.«
    »Neidisch?«, flachste der Cop.
    Neidisch?
»Nicht die Bohne. Wenn ich mit der Arbeit fertig bin, kann ich ein Bier aufmachen und eine Tussi aufreißen. Die andern Typen dürfen das nicht.«
    »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?«
    Beck schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so wie im Fernsehen.«
    »Verdammt«, murmelte der Polizist. »Und ich dachte immer, jeder von denen hätte massenweise Mädels und coole Autos.«
    »Nee. Aber jetzt weißte, warum ich ein Fänger bin.«
    Aus Becks Jackentasche ertönte das Lied
Georgia on My Mind
und schallte über den Parkplatz, was ihm einige erstaunte Blicke einbrachte.
    »Paul«, sagte Beck, ohne sich die Mühe zu machen, auf das Display zu schauen. Es musste der Vater des Mädchens sein.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte der Mann ungeduldig.
    Beck gab ihm einen kurzen Überblick über die Geschehnisse.
    »Lass mich wissen, wenn sie
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