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Die Croods - Buch zum Film

Die Croods - Buch zum Film

Titel: Die Croods - Buch zum Film
Autoren: Tracey West
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draußen keine Minute überleben. Ihr Hunger nach Wissen war stärker als ihre Angst. Sie stieß sich vom Felsblock ab und rannte in den Canyon hinein – immer auf das Licht zu. Ihre nackten Füße glitten schnell und lautlos über den Sandstein und bald rückte das Licht näher und wurde immer heller. Sie hatte es fast eingeholt! Es lief so gut!
    Schnapp! Sie war auf einen Ast getreten. Sie erstarrte, ihr Herz raste. Wenn irgendetwas in ihrer Nähe auf der Suche nach Nahrung war, hatte sie gerade »Hier« geschrien.
    Panisch blickte sie sich um. Vor ihr ragte eine Felsmauer empor, auf der jetzt der Schatten einer gehörnten Bestie auftauchte – es sah aus wie ein gigantisches Warzenschwein. Eep reagierte blitzschnell, sie bückte sich nach einem Stein und warf ihn nach dem Schatten, in der Hoffnung, die Bestie abzulenken. Dann kletterte sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit die Mauer hoch.
    Als sie über die Mauer sprang, fand sie sich auf einer Lichtung wieder, die von einem Steinbogen begrenzt wurde. Im Boden steckte eine lodernde Fackel, aber Eep wusste nicht, dass es eine Fackel war. Feuer hatte sie noch nie gesehen.
    Mit ihren flackernden orangefarbenen Flammen sah die Fackel für Eep aus wie ein lebendiges Wesen. Sie nahm an, dass es durch die Schlucht gerannt war – aber wie? Es schien keine Beine zu haben. Sie musste es sich genauer anschauen.
    Vorsichtig kroch sie auf die Fackel zu. Sie merkte nicht, dass die gehörnte Kreatur hinter ihr stand und sie beobachtete. Eep streckte die Hand aus, um die Flamme zu berühren, und das Warzenschwein kam näher.
    Der Wind änderte plötzlich die Richtung und blies die Flammen von ihr weg. Und er trug ihr einen Duft zu – den Geruch nach Tier. Blitzschnell wirbelte sie herum, griff nach dem Warzenschwein und schwang es über ihre Schulter. Es fiel auf die Fackel und stieß sie zu Boden. Eep zögerte keinen Augenblick. Sie machte einen Satz nach hinten und griff nach einem Felsbrocken. Sie wollte es schnell und schmerzlos für das Tier machen, das ihre Familie mehrere Tage lang satt machen würde. Vielleicht sogar für so viele Tage, dass ihr Vater ihr verzeihen würde, dass sie die Regeln gebrochen hatte.
    Â»Nuh! Nuh!«, wimmerte das Warzenschwein und hob die Hände schützend vors Gesicht. »Nein!«, schrie es, und seine Stimme hörte sich erstaunlich menschlich an.
    Verblüfft hielt Eep inne. Menschenhände? Eine Menschenstimme? Wie war das möglich? Die Kreatur vor ihr war schauderhaft hässlich mit ihrem fellbedeckten Körper und dem fauchenden, schweinsartigen Gesicht.
    Ganz langsam legte das Warzenschwein die Hände seitlich an den Kopf und nahm das, was Eep jetzt als Maske erkannte, ab. Unter der hässlichen Fratze kam ein ziemlich hübscher Junge zum Vorschein!
    Â»Aaah!« Eep war so überrascht, dass sie einen Satz nach hinten machte und den Felsbrocken fallen ließ. Er landete auf dem Fuß des Jungen.
    Â» AAAAHHHH !«, brüllte er.
    Eep wusste, dass ein lautes Geräusch wie dieses sämtliche Raubtiere im Umkreis von mehreren Kilometern anlocken würde – und im Übrigen auch ihren Vater. Sie stürzte sich auf den Jungen und drehte seinen Kopf seitwärts. Sie wusste immer noch nicht, was sie von dieser Kreatur halten sollte. Wer einen falschen Kopf hatte, konnte vielleicht auch zwei haben.
    Der Junge griff nach einem Stock und zog Eep eins über.
    Â»Au!«, rief sie und ließ ihn los.
    Der Junge keuchte. »Luft …«
    Jetzt war Eep noch verwirrter als vorher. »Du kannst sprechen.«
    Â»Ich bin ein Mensch wie du«, sagte der Junge.
    Mit einer Hand hob Eep den schweren Felsbrocken auf, der immer noch auf dem Fuß des Jungen lag, mit der anderen Hand half sie ihm hoch.
    Â»Oder ungefähr so …wie du«, berichtigte er sich. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so stark war.
    Eep wusste immer noch nicht, was sie von dem Fremden halten sollte. Sie öffnete seinen Mund und blickte aufmerksam hinein. Es sah schon so aus, als wäre sein Kopf echt, aber ganz sicher konnte sie noch nicht sein. Sie roch an ihm. Ihm fehlte der durchdringende Gestank der Croods, aber er roch menschlich.
    Schließlich drehte sie ihn auf den Kopf, um seine merkwürdige Kleidung genauer zu untersuchen. Um die Unterarme hatte er sich Lederbänder gewickelt. Er trug kein großes Fell am Körper wie ihr Vater und
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