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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman
Autoren: Philip K. Dick
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eine Reihe von Kontakten auf den neun Monden. In absehbarer Zeit…«
    »Nein, danke«, sagte Chuck barsch. »Ich will nur in Ruhe gelassen werden.« Er hatte schon mehr Hilfe bei der Jobsuche gehabt, als er fürs ganze Leben brauchte.
    »Aber im Gegensatz zu Ihrer Gattin treibt mich kein verstecktes Motiv.« Der Schimmelschleim kam näher. »Wie bei den meisten terranischen Männchen hängt auch Ihr Grad an Selbstachtung von Ihrer Fähigkeit ab, ein hohes Einkommen zu erzielen; und das ist ein Gebiet, in dem Sie sowohl ernsthafte Zweifel als auch extreme Schuldgefühle haben. Ich kann etwas für Sie tun… Aber es erfordert Zeit. Ich werde Terra in Kürze verlassen, und zu meinem Heimatmond zurückkehren. Angenommen, ich würde Ihnen fünfhundert Lappen – natürlich USLappen – zahlen, um mich zu begleiten? Sie können es auch, wenn Sie wollen, als Darlehen ansehen.«
    »Was soll ich denn auf Ganymed tun?« sagte Chuck gereizt. »Glauben Sie mir etwa auch nicht? Ich habe einen Job; und zwar einen solchen, von dem ich glaube, daß er zu mir paßt. Ich möchte ihn nicht quittieren.«
    »Unterbewußt…«
    »Lesen Sie mir nicht vor, was in meinem Unterbewußtsein steht. Gehen Sie raus, und lassen Sie mich allein.« Er kehrte dem Schimmelschleim den Rücken zu.
    »Ich befürchte, daß Ihr Selbstmordtrieb zurückkehren wird – vielleicht noch vor Einbruch der Nacht.«
    »Soll er doch.«
    »Es gibt nur eins, das Ihnen helfen kann«, sagte der Schimmelschleim. »Aber mein jämmerliches Arbeitsangebot ist es nicht.«
    »Was ist es dann?«
    »Eine Frau, die Ihre Gattin ersetzt.«
    »Jetzt verhalten Sie sich wie ein…«
    »Nicht im geringsten. Dies ist weder körperlich noch geistig falsch; es ist einfach praktisch. Sie müssen eine Frau finden, die Sie akzeptiert und so liebt, wie Sie sind, sonst werden Sie eingehen. Lassen Sie mich darüber nachdenken. Beherrschen Sie sich bis dahin. Geben Sie mir fünf Stunden. Und bleiben Sie hier.« Der Schimmelschleim floß langsam unter dem Türspalt her und verschwand auf dem Korridor. Seine Gedanken wurden matter. »Als Importeur, Einkäufer und Händler habe ich zahlreiche Kontakte zu Terranern aus allen Bevölkerungsschichten…« Dann verstummte er.
    Chuck steckte sich zittrig eine Zigarette an. Er entfernte sich – ziemlich weit – vom Fenster, um auf dem uralten dänischen Sofa Platz zu nehmen. Und um zu warten.
    Er wußte kaum, wie er auf das barmherzige Angebot des Schimmelschleims reagieren sollte; er war sowohl verärgert als auch gerührt – und außerdem verwirrt. Konnte der Schimmelschleim ihm tatsächlich helfen? Es erschien ihm unmöglich.
    Er wartete eine Stunde.
    Ein Klopfen ertönte an der Tür. Der zurückkehrende Ganymeder konnte es nicht sein, weil Schimmelschleime nicht klopften – nicht klopfen konnten. Chuck stand auf, ging zur Tür und öffnete sie.
    Da stand ein terranisches Mädchen.

    3. Kapitel
    Obwohl sie noch tausend Dinge zu erledigen hatte, die ausnahmslos mit ihrem neuen und unbezahlten Job beim Gesundheits- und Wohlfahrtsamt zu tun hatten, nahm Dr. Mary Rittersdorf sich die Zeit für eine persönliche Besorgung. Wieder einmal flog sie mit dem Jet-Taxi nach New York – zum in der Fifth Avenue gelegenen Büro Jerry Felds, des Produzenten der Bunny-Hentman-Show. Vor einer Woche hatte sie ihm das allerletzte – und beste – CIA-Skript aus Chucks Feder ausgehändigt. Jetzt, fand sie, war es an der Zeit, in Erfahrung zu bringen, ob ihr Gatte (oder Ex-Gatte), eine Chance hatte, den Job zu kriegen.
    Wenn Chuck sich nicht selbst um eine bessere Stelle kümmerte, mußte sie es eben tun. Es war ihre Pflicht, und wenn es auch nur darum ging, daß sie und die Kinder – zumindest für das nächste Jahr – völlig von Chucks Einkommen abhängig waren.
    Das Taxi ließ Mary auf der Dachlandebahn aussteigen, wo sie mit dem Innenlift ins neunzigste Stockwerk fuhr. Sie kam an eine Glastür, wo sie kurz zögerte. Dann öffnete sie sie und trat in ein Vorzimmer, wo Mr. Felds Empfangsdame saß – eine äußerst hübsche, stark geschminkte Frau in einem ziemlich engen Pullover aus Spinnenseide. Mary maß sie mit ungehaltenem Blick. Mußte sie, bloß weil niemand mehr Büstenhalter trug, mit ihrem ausgeprägten Busen unbedingt eine solche Mode mitmachen? In ihrem Fall, fand Mary, schrien die Gegebenheiten geradezu nach einem Büstenhalter. Mary stand am Empfangstisch und spürte, wie sie vor Mißbilligung errötete. Und eine künstliche Nippelvergrößerung
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