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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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gehabt, sich von ihnen zu verabschieden, bevor er nach Celtica abreiste. Besonders von Alyss. Beim Gedanken an Alyss musste er seufzen. Sie hatte ihm an dem gemeinsamen Abend in der
Taverne einen Kuss gegeben und Will konnte sich nur allzu gut an die weiche Berührung ihrer Lippen erinnern.
    Ja, dachte er, von Alyss hätte ich mich besonders gern verabschiedet.
    Auf der anderen Seite des Lagerfeuers beobachtete Gilan Will durch halb geschlossene Augen. Es war nicht leicht, Walts Lehrling zu sein, das wusste er. Walt hatte einen beinahe schon legendären Ruf, und das stellte für jeden, der bei ihm in die Lehre ging, eine zusätzliche Last dar, da er dem Erwartungsdruck standhalten musste. Gilan fand, dass Will ein wenig Ablenkung brauchte.
    »Also gut!« Er sprang leichtfüßig auf. »Unterricht!«
    Will und Horace sahen einander an.
    »Unterricht?«, wiederholte Will ungläubig. Nach einem Tag im Sattel hatte er gehofft, bald schlafen gehen zu können.
    »Genau«, antwortete Gilan fröhlich. »Auch wenn wir einen Auftrag zu erfüllen haben, muss ich doch zusehen, dass ihr beiden etwas lernt.«
    Jetzt war es Horace, der verblüfft war. »Ich auch?«, fragte er. »Warum sollte ich denn die Fähigkeiten eines Waldläufers erlernen?«
    Gilan nahm sein Schwert, das neben dem Sattel lag, und zog die schmale, blitzende Klinge aus der schlichten Lederscheide. Die Klinge schien in dem flackernden Licht des Feuers zu tanzen.
    »Nicht die Fähigkeiten eines Waldläufers, mein Junge, sondern die Kampfkunst! Wer weiß, vielleicht brauchen wir sie früher, als wir denken. Es steht ein Krieg bevor, verstehst du?« Er musterte den Jungen erwartungsvoll. »Lass mal sehen, wie gut du mit diesem Zahnstocher, den du dabeihast, umgehen kannst.«
    »Gern!« Horace war erfreut über diese Wendung der Dinge, denn er hatte nie etwas gegen zusätzliche Übungen einzuwenden. Er wusste, Schwertkampf gehörte nicht zur Ausbildung der Waldläufer, und so zog er selbstbewusst sein Schwert und stand mit gesenkter Spitze vor Gilan. Der rammte sein eigenes Schwert in den weichen Boden und streckte die Hand aus.
    »Darf ich mal sehen, bitte?«
    Horace nickte und reichte Gilan sein Schwert mit dem Knauf nach vorne.
    Gilan nahm es, wog es in der Hand und machte ein paar Probeschwünge.
    »Siehst du das, Will? Nach so einem Schwert müsstest du Ausschau halten.«
    Will sah unbeeindruckt auf die Waffe. Für ihn sah sie völlig normal aus. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich kann nichts Besonderes daran entdecken«, sagte er entschuldigend, denn er wollte Horace nicht beleidigen.
    »Es kommt nicht auf das Aussehen an«, erklärte Gilan, »sondern darauf, wie es in der Hand liegt.
Dieses hier zum Beispiel ist gut ausbalanciert, damit du lange damit kämpfen kannst, ohne müde zu werden. Die Klinge ist leicht, aber hart. Ich habe Klingen gesehen, die doppelt so stark waren wie diese hier und nach einem heftigen Schlag mit einer Keule entzweigebrochen sind. Und es waren sogar wunderschöne Schwerter«, fügte er mit einem Lächeln hinzu, »mit Gravuren und eingelegten Juwelen.«
    »Sir Rodney sagt, Juwelen im Griff sind nur unnötiges Gewicht«, meldete sich Horace zu Wort.
    Gilan nickte zustimmend. »Und was noch wichtiger ist, sie verführen andere dazu, dich anzugreifen und auszurauben.« Er gab Horace das Schwert zurück und nahm sein eigenes zur Hand.
    »Also, Horace, wir haben nun gesehen, dass dies ein gutes Schwert ist. Jetzt wollen wir mal sehen, wie es um den Besitzer bestellt ist.«
    Horace zögerte und wusste nicht so recht, was Gilan von ihm erwartete.
    »Sir?«, sagte er verlegen. Gilan deutete auf sich selbst.
    »Greif mich an«, sagte er fröhlich. »Schlag zu. Tob dich aus.«
    Immer noch stand Horace unsicher da. Gilan befand sich nicht in Habachtstellung. Stattdessen hielt er das Schwert nachlässig in der rechten Hand, die Spitze nach unten.
    »Komm schon, Horace«, drängte Gilan. »Wir
wollen doch nicht die ganze Nacht hier rumstehen. Lass mal sehen, was du kannst.«
    Horace hielt sein Schwert nun ebenfalls mit der Spitze nach unten.
    »Aber Sir, ich bin ein ausgebildeter Schwertkämpfer«, sagte er.
    Gilan schien darüber nachzudenken und nickte zustimmend. »Wohl wahr. Aber du bist noch kein ganzes Jahr in Ausbildung. Ich glaube nicht, dass du allzu viel von mir abhacken wirst.«
    Horace sah, um Unterstützung heischend, zu Will. Der zuckte nur mit den Schultern. Gilan würde schon wissen, was er tat.
    Gilan schüttelte in gespielter
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