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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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sagte Gilan, und Walt nickte.
    »Wohl wahr. Dennoch, ich denke, ein paar Wochen abseits von all diesen Kriegsvorbereitungen werden dem Jungen guttun. Mit dir und Horace Zeit zu verbringen, wird ihn ein wenig ablenken.«
    »Horace?«, fragte Gilan nach.
    »Ihn wollte ich als dritten Boten vorschlagen. Horace ist ein Mitglied der Heeresschule und ein Freund von Will.« Walt nickte nachdrücklich. »Ja. Ein paar Wochen mit jüngeren Leuten werden Will guttun. Schließlich heißt es ja allgemein, ich könnte manchmal etwas zu ernst sein.«
    »Du, Walt? Zu ernst? Wer könnte denn so etwas behaupten?«, erwiderte Gilan. Walt sah ihn misstrauisch an. Gilan schaffte es gerade noch, keine Miene zu verziehen.
    »Weißt du, Gilan«, sagte Walt daraufhin, »Du solltest gar nicht erst versuchen, witzig zu sein. Es gelingt dir sowieso nicht.«

    Obwohl es schon nach Mitternacht war, brannte noch Licht in Baron Aralds Arbeitszimmer, als Walt und Gilan die Burg erreichten. Der Baron und Sir Rodney, Redmonts Heeresmeister, hatten viele Vorkehrungen zu treffen. Sie mussten sich auf den Marsch in die Ebene von Uthal vorbereiten, wo sie sich mit dem Rest der königlichen Armee vereinen würden. Als Walt Gilans Anliegen vortrug, wusste Sir Rodney sofort, was der Waldläufer im Sinn hatte.
    »Horace?«, fragte er und erntete ein Nicken.
    »Ja, das ist keine schlechte Idee«, fuhr der Heeresmeister fort und ging dabei nachdenklich im Raum auf und ab. »Er ist immerhin ein Mitglied der Heeresschule,
auch wenn er noch in der Ausbildung ist. Wir können ihn beim Heer, das Ende der Woche von hier abmarschiert, entbehren und…« Hier machte er eine Pause und sah Gilan an. »Ihr könntet es vielleicht sogar als hilfreich empfinden, ihn dabeizuhaben.«
    Gilan schaute ihn neugierig an, und Sir Rodney fuhr fort: »Er ist einer meiner besten Schüler – ein echtes Naturtalent im Umgang mit dem Schwert. Er ist jetzt schon besser als die meisten anderen in der Heeresschule. Aber er neigt dazu, ein wenig steif und förmlich zu sein. Vielleicht lockert ihn ein Sonderauftrag mit zwei undisziplinierten Waldläufern etwas auf.«
    Er lächelte, um zu zeigen, dass es ein Scherz gewesen war, und blickte dann auf das Schwert, das Gilan an der Seite trug. Es war eine ungewöhnliche Waffe für einen Waldläufer. »Ihr seid also derjenige, der bei MacNeil gelernt hat, richtig?«
    Gilan nickte. »Beim Schwertmeister, ja, das war ich.«
    »Hm.« Sir Rodney betrachtete den hochgewachsenen jungen Waldläufer mit neuem Interesse. »Nun, Ihr könnt dem jungen Horace ja das eine oder andere beibringen, während Ihr unterwegs seid. Das würde mich freuen. Ihr werdet feststellen, dass er schnell lernt.«
    »Wird mir ein Vergnügen sein«, erwiderte Gilan. Er brannte darauf, diesen Heeresschüler kennenzulernen.
Aus seiner Lehrzeit bei Walt wusste er, dass Sir Rodney Lob nur spärlich austeilte.
    »Nun, dann ist das beschlossene Sache«, stellte Baron Arald zufrieden fest. »Wann wollt Ihr losreiten, Gilan?«
    »Kurz nach Sonnenaufgang, Sir.«
    »Ich werde Horace rechtzeitig zu Euch schicken«, versprach Sir Rodney.

D er Himmel war schwer mit dicken Regenwolken. Irgendwo mochte die Sonne vielleicht aufgegangen sein, aber hier war nichts davon zu sehen, nur ein dumpfes graues Licht hinter der Wolkendecke, das sich nach und nach über den ganzen Himmel ausbreitete.
    Als die kleine Truppe den letzten Bergkamm erreicht hatte und die eindrucksvollen Umrisse von Burg Redmont hinter sich ließ, gab der neue Tag den Wolken schließlich nach und es begann zu regnen. Es war nur ein leichtes Nieseln, aber der Regen war hartnäckig. Anfangs perlte er von den gewachsten wollenen Umhängen der Reiter ab, doch allmählich saugten sie sich trotz der Spezialbehandlung voll. Nach etwa einer halben Stunde saßen alle drei Reiter in ihren Sätteln vornübergebeugt und versuchten nur noch, so viel Körperwärme zu behalten wie eben möglich.
    Gilan drehte sich zu seinen Reisebegleitern um und wandte sich dann an Horace, der hinter dem
Packpferd, das Gilan führte, meist das Schlusslicht bildete.
    »Nun, Horace, bieten wir dir im Moment auch genug Abenteuer?«
    Horace wischte sich den Regen vom Gesicht und schnitt eine Grimasse.
    »Weniger, als ich erwartet hätte, Sir«, erwiderte er. »Aber es ist immer noch besser, als zu exerzieren.«
    Gilan nickte und grinste ihn an.
    »Das kann ich mir vorstellen.« Dann fügte er freundlich hinzu: »Du brauchst nicht als Letzter zu reiten, weißt du.
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