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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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nun so unvermittelt vor sich zu haben. Vom Körperbau her ähnelten sie Bären, hatten lange Schnauzen und gelbliche Fangzähne, die sie jetzt fletschten, während sie ihr Opfer anfauchten und anknurrten. Sie waren mit zotteligem schwarzem Fell bedeckt und trugen schwarze Lederrüstungen. Der Mann war ebenfalls in schwarzes Leder gekleidet, und seine Stimme überschlug sich vor Furcht, während er sie abwehrte.
    »Zurück mit euch! Ich bin in einer Mission für Lord Morgarath unterwegs. Ich befehle es euch! Ich befehle es euch in Lord Morgaraths Namen!«
    Walt gab Abelard mit Schenkeldruck das Zeichen zu einer kleinen Drehung, sodass er den Pfeil, den er bereits an der Sehne liegen hatte, zurückziehen konnte.
    »Lasst eure Waffen fallen! Alle zusammen!«, schrie er. Die vier Wargals und ihr Opfer drehten sich überrascht zu ihm. Der Wargal mit dem Speer fing sich als Erster wieder. Er bemerkte, dass ihr Opfer abgelenkt war, machte einen Satz nach vorn und rammte ihm den Speer in den Körper. Eine Sekunde später bohrte sich Walts Pfeil ins Herz des Wargals, und er fiel tot neben sein Opfer, das jedoch bereits tödlich getroffen war und auf die Knie sank. Jetzt griffen die anderen Wargals die beiden Waldläufer an.
    So schwerfällig sie auch wirkten, kamen sie doch erstaunlich schnell auf sie zu.
    Walts zweiter Schuss traf den linken Wargal. Will zielte auf den rechten und merkte sofort, dass er dessen Geschwindigkeit falsch eingeschätzt hatte. Der Pfeil zischte dorthin, wo das Ziel eine Sekunde vorher gewesen war. Will griff sofort nach einem weiteren Pfeil und hörte ein heiseres Grunzen, als Walts dritter Pfeil sich in die Brust des vierten Wargals bohrte. Jetzt schoss Will seinen zweiten Pfeil ab.
    Voller Panik verriss er und wusste bereits beim Loslassen der Sehne, dass sein Pfeil zu weit fliegen würde.
    Inzwischen hatte ihn der Wargal beinahe erreicht.
    Als das Ungeheuer triumphierend die Zähne bleckte, kam Reißer seinem Herrn zu Hilfe. Das Pony stellte sich auf die Hinterbeine und stieß mit den Vorderhufen nach der Bestie aus, ja es tänzelte sogar ein paar Schritte nach vorn, statt zurückzuweichen. Will klammerte sich verblüfft am Sattelknauf fest.
    Der Wargal war nicht minder überrascht. Wie alle seiner Art hatte er eine tief verwurzelte Furcht vor Pferden, daher zögerte er und wich dann vor Reißers Hufen zurück. In diesem Augenblick durchbohrte Walts vierter Pfeil seine Kehle. Mit einem lauten Grunzen fiel der Wargal tot ins Gras.
    Kreidebleich glitt Will vom Pferd, seine Knie gaben fast unter ihm nach. Er klammerte sich an Reißers Hals, um aufrecht stehen zu bleiben. Walt schwang sich sofort aus dem Sattel, trat zu ihm und legte den Arm um seine Schulter.
    »Alles in Ordnung, Will.« Seine tiefe Stimme durchdrang den Nebel dumpfer Furcht, die Will lähmte. »Es ist vorbei.«
    Benommen schüttelte Will den Kopf.
    »Walt, ich habe danebengeschossen … zweimal! Ich bekam Angst und habe das Ziel verfehlt!« Er
verspürte Scham, weil er seinen Lehrer im Stich gelassen hatte.
    Walt drückte ihn fest an sich und Will sah hoch in das bärtige Gesicht mit den dunklen, tief liegenden Augen.
    »Es ist ein großer Unterschied, ob man auf eine Zielscheibe oder auf einen angreifenden Wargal schießt. Eine Zielscheibe versucht nicht, dich umzubringen.« Die letzten Worte fügte Walt in einem sanften, verständnisvollen Ton hinzu.
    »Aber… ich habe ihn verfehlt …«
    »Und du hast daraus gelernt. Das nächste Mal wirst du treffen. Jetzt weißt du, dass es besser ist, einen einzigen sicheren Schuss abzugeben als zwei übereilte«, sagte Walt und machte deutlich, dass das Thema für ihn abgeschlossen war. Er fasste Wills Arm und zog ihn mit sich zum Lager unter dem Feigenbaum. »Sehen wir mal, wen wir da haben.«
    Der schwarz gekleidete Mann und der Wargal lagen tot nebeneinander. Walt kniete sich neben sie und stieß einen leisen, überraschten Pfiff aus, als er den Mann umdrehte.
    »Das ist Dirk Reacher«, murmelte er. »Er ist der Letzte, den ich hier erwartet hätte.«
    »Ihr kennt ihn?« Wills unstillbare Neugierde half ihm bereits, den Schock zu überwinden, genau wie Walt es gehofft hatte.
    »Ich habe ihn vor fünf oder sechs Jahren aus dem Königreich gejagt«, erklärte der Waldläufer.
»Er wurde aus den Streitkräften ausgeschlossen und floh zu Morgarath.« Walt schüttelte nachdenklich den Kopf. »Morgarath scheint sich darauf zu spezialisieren, Leute wie seinesgleichen um sich zu scharen. Aber
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