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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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eingeholt. Seite an Seite ritten Walt und Horace weiter.
    Als sie näher kamen, stand Will auf und klopfte seine Hose ab. Reißer wieherte einen Gruß und die zwei anderen Pferde antworteten gleichermaßen.
    »Walt, Horace«, begrüßte Will seine Freunde. »Ich hatte gehofft, dass ihr heute zu mir stoßt.«
    »Wir haben die Nachricht bekommen, die du für uns in Fingle Bay zurückgelassen hast«, sagte Walt, »also sind wir heute Morgen zeitig aufgebrochen.«
    Fingle Bay war Tennysons ursprüngliches Ziel gewesen. Ein wohlhabender Handels- und Fischerhafen, einige Meilen südlich von Port Cael. Die meisten Schiffseigner dort waren ehrliche Männer, während Port Cael die Anlaufstelle für die zwielichtigeren Geschäftemacher war.
    »Na, hattest du Glück?«, fragte Horace. Während Walt und er in Dun Kilty geblieben waren, um noch verschiedene Dinge zu regeln, war Will vorausgeritten, um Tennyson aufzuspüren und herauszufinden, wohin er wollte.
    Der junge Waldläufer seufzte. »Ein bisschen. Aber nicht genug. Du hattest recht mit deiner Vermutung, Walt. Tennyson ist außer Landes geflohen.«
    Walt nickte. »Und wohin?«
    Will wechselte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Walt musste innerlich lächeln. Er wusste, dass sein früherer Lehrling es hasste, irgendeine Aufgabe, die Walt ihm gegeben hatte, nicht zur vollsten Zufriedenheit erledigen zu können.
    »Das konnte ich leider nicht herausfinden. Ich weiß, wer ihn befördert hat. Ein Schmuggler namens Black O’Malley.
Aber er will mir nichts verraten. Es tut mir leid, Walt«, fügte er hinzu.
    Walt zuckte mit den Schultern. »Ich bin sicher, du hast getan, was du konntest. Seeleute können ziemlich verschlossen sein. Vielleicht rede ich mal mit ihm. Wo finden wir diesen, wie heißt er noch gleich? O’Malley?«
    »In einer Taverne am Hafen. Dort ist er normalerweise jeden Abend.«
    »Dann werde ich ihn mir heute Abend mal vorknöpfen«, sagte Walt.
    »Das kannst du gern versuchen«, sagte Will. »Aber er ist eine harte Nuss. Ich weiß nicht, ob du irgendetwas aus ihm herausbekommst. Mit Geld ist jedenfalls nichts zu machen. Das habe ich schon versucht.«
    »Tja, dann tut er es vielleicht aus Herzensgüte. Ich bin jedenfalls sicher, er wird sich mir anvertrauen«, sagte Walt gelassen.
    Horace bemerkte das Funkeln in Walts Augen. Die Aussicht, etwas zu tun zu bekommen, hatte Walts Lebensgeister geweckt. Walt hatte eine Rechnung offen, und Horace ahnte, dass dieser Black O’Malley nichts zu lachen hätte.
    »Meinst du wirklich?«, fragte Will zweifelnd.
    Walt lächelte. »Die Leute reden für ihr Leben gern mit mir«, sagte er. »Ich bin ein erstklassiger Plauderer und besitze eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Frag Horace, ich habe ihn den ganzen Weg von Dun Kilty hierher unterhalten, nicht wahr?«
    Horace nickte. »Er hat mir den ganzen Weg über die Ohren voll gequasselt. Ich bin froh, wenn er sich endlich ein anderes Opfer aussucht.«
    Will sah die beiden an und seufzte. Er hatte es gehasst, Walt sein Versagen einzugestehen. Doch seine beiden Kameraden schienen die ganze Sache für einen Witz zu halten, und er war einfach nicht in der Stimmung, darüber zu lachen. Er hätte gern irgendeine lockere Bemerkung gemacht, aber ihm fiel nichts ein. Schließlich schwang er sich in den Sattel, um mit ihnen weiterzureiten.
    »Ich habe uns Zimmer in einem Gasthaus weiter oben am Hügel reserviert. Es ist sauber und einigermaßen günstig«, sagte er.
    Damit hatte er Horace’ Aufmerksamkeit geweckt. »Und wie ist das Essen?«, fragte er sofort.

    Sie standen am Ende der Straße im Schatten. Von hier hatten sie einen klaren Blick auf den Eingang der Taverne und konnten die Gäste kommen und gehen sehen, ohne selbst entdeckt zu werden. Bis jetzt hatten weder O’Malley noch seine beiden Kumpane sich blicken lassen.
    Will wechselte unruhig von einem Bein auf das andere. Es ging bereits auf Mitternacht zu.
    »Sie sind spät dran … wenn sie überhaupt noch kommen«, sagte er. »Gestern waren sie um diese Zeit schon längst da.«
    »Vielleicht waren sie gestern einfach früh dran«, sagte Horace. Walt sagte gar nichts.
    »Warum warten wir nicht drin, Walt?«, fragte Horace. Die Nacht war kühl, und er merkte, wie die feuchte Kälte durch die Schuhsohlen in seine Füße und Beine fuhr. Seine Waden schmerzten bereits. Kaltes, feuchtes Pflaster, dachte er, was für ein wunderbarer Platz, um sich die Füße in den Bauch zu stehen.
Er hätte am liebsten aufgestampft, um
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