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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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»Hast du ihn ausgesucht?«
    Will schüttelte den Kopf. »Trobar.«
    Horace nickte wissend. »Hätte ich mir denken können.«
    Will warf ihm einen strafenden Blick zu, machte sich jedoch nicht die Mühe, etwas darauf zu erwidern. Zum ersten Mal seit Monaten waren sie frei von jeglicher Verpflichtung.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte er.
    »Wir reiten nach Hause«, antwortete Walt, und in seiner Stimme lag eine tiefe Zufriedenheit.
    Sie lenkten ihre Pferde weiter Richtung Süden und ritten gemächlich nach Hause. Es war nicht nötig, sich zu beeilen, fürs Erste hatten sie alles erledigt, also ließen sie sich Zeit
und genossen den gemeinsamen Ritt. Horace würde zurück nach Schloss Araluen reiten, und wer weiß, wann sie ihn wiedersahen. Also machten sie das Beste aus ihrer gemeinsamen Zeit. Walt lehnte sich manchmal einfach zurück und hörte der Unterhaltung der beiden jungen Freunde zu. Sie sind ein gutes Gespann, dachte er dann stets, genau wie er und Crowley es in ihren jungen Jahren gewesen waren. Er war froh, dass Will einen Freund wie Horace hatte. Und ohne es zu wissen, dachte er das Gleiche, was er im Fieber vermeintlich zu Crowley gesagt hatte  – dass diese beiden die Zukunft Araluens verkörperten.
    Die Atmosphäre ums Lagerfeuer wurde jeden Abend durch den Welpen aufgelockert. Das Hundemädchen schien sich stets mit Reißer messen zu wollen. Es kauerte sich vor das zottige Pony, die Schnauze auf den Pfoten, das Hinterteil hoch in der Luft mit wedelndem Schwanz, während es das Pony mit einem kräftigen Knurren herausforderte. Wenn Reißer dann die leiseste Bewegung machte, raste sie davon und rannte ein paar Mal im Kreis um ihn herum. Dann kam sie zurück und das Spiel ging von vorne los.
    Reißer behandelte das kleine Ding mit gutmütiger Geduld, und Horace hätte schwören können, dass das Pony den Welpen mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete. Die anderen glaubten ihm nicht, aber er war sich seiner Sache ganz sicher.
    Gelegentlich probierte Ebony das Spiel auch bei Abelard. Bei Kobold versuchte sie es nie. Hütehunde waren schließlich kluge Tier, und irgendwie spürte die Kleine, dass das große Schlachtross ihre Spielereien nicht so geduldig ertrüge, sondern ihr vielleicht einen Tritt verpassen würde.
    Einmal, als sie wieder knurrend und jaulend vor Reißer kauerte und er sie belustigt betrachtete, senkte er langsam den Kopf, bis seine Nase nur wenige Fingerbreit von dem kleinen schwarzweißen Gesicht entfernt war. Dann schnaubte er plötzlich und Ebony machte erschrocken einen Rückwärtspurzelbaum. Danach stemmte sie sich wieder auf die Pfoten und schüttelte sich, wie um zu überprüfen, ob alles noch an Ort und Stelle war.
    Geh mir nicht auf die Nerven, kleiner Hund , schien Reißer zu sagen. Ich kenne ja schon deine Mutter .
    Später an diesem Abend, kurz vor dem Schlafengehen, drehte Will noch einmal eine Runde ums Lager und fand Reißer still unter einem Baum liegen, die Beine neben sich angezogen. Zwischen seinen Vorderbeinen kuschelte sich ein kleines schwarzweißes Etwas. Die Flanken hoben und senkten sich beim Atmen gleichmäßig. Reißer sah Will an, als dieser vor ihm stand.
    Sie hatte einen langen Tag. Sie ist müde.
    Allzu bald hatten sie die Abzweigung der Straße erreicht, wo Horace nach Schloss Araluen abbiegen musste. Sie schlugen dort noch einmal ihr Lager auf, und die beiden jungen Männer unterhielten sich bis tief in die Nacht hinein. Kurz bevor sie schlafen gingen, legte Will eine Hand auf Horace’ Schulter.
    »Ich wünschte, wir könnten dich zum Dienst nach Redmont holen«, sagte er. »Bestimmt könnte Crowley das in die Wege leiten.«
    Horace schmunzelte. »Ich kann ja immer wieder auf Besuch kommen«, sagte er. »Aber weißt du, es gibt manche Dinge, die mir am Leben auf Schloss Araluen ganz gut gefallen.«
    Will legte den Kopf leicht zur Seite.
    »Wie zum Beispiel Evanlyn?«
    »Vielleicht«, gab Horace zu und versuchte, beiläufig zu klingen. Doch er konnte nicht verhindern, dass sein Lächeln dabei breiter wurde.
    Will erwiderte das Lächeln. Er vermutete schon länger, dass sich zwischen Horace und der Prinzessin etwas anbahnte.
    »Freut mich für dich«, sagte er.
    Am Morgen ritten sie getrennte Wege, und ausnahmsweise blickte sich Will auf einer Anhöhe noch einmal um. Er sah, dass Horace sich ebenfalls im Sattel umgedreht hatte, und sie winkten einander zu, bevor sie weiterritten.

    Die beiden Waldläufer wurden gesichtet, lange bevor sie Burg
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