Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
Reaktion auf Melyors Bemerkungen über Cedrych hatte seiner eigenen vollkommen entsprochen. Und obwohl die Angst, die er in den Gedanken des hageren Eulenmeisters gespürt hatte, seine eigenen Befürchtungen über das heutige Treffen bestätigte, wusste Orris nun auch, dass er selbst hier, weit entfernt von zu Hause und seinen Freunden, seinen Instinkten immer noch trauen konnte. Er hatte nichts weiter über Melyor oder Cedrych erfahren, aber zumindest war er seiner selbst wieder sicher.
    Ein einzelnes Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken und sein Herz rasen. Gwilym, der das vielleicht spürte, legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, bevor er die Tür öffnete. Draußen stand Melyor in einer dunklen, weiten Hose und elfenbeinfarbenem Hemd, genau so, wie sie sie vor zwei Tagen gesehen hatten. Ihr bernsteinfarbenes Haar fiel ihr in Wellen auf die Schultern. Sie hatte eine Waffe an den Oberschenkel geschnallt.
    Sie lächelte und sagte etwas zu Gwilym, der nickte. Dann wandte sie sich Orris zu. »Guten Morgen.«
    »Guten Morgen«, erwiderte Orris und ging zusammen mit dem Steinträger in die Gasse hinaus.
    Melyor zeigte auf einen der seltsamen Wagen, die Orris seit seiner Ankunft in Bragor-Nal immer wieder gesehen hatte. Der Wagen war groß und schwarz und gab ein tiefes Brummen von sich. Aus einer Seite drang ein ununterbrochener Strom übelriechenden grauen Qualms. »Kommt mit«, sagte die Frau mit ihrem seltsamen Akzent. »Cedrych wartet schon.«
    Sie ging auf den Wagen zu und Gwilym folgte ihr. Orris rührte sich nicht von der Stelle. »Wir gehen da rein?«, fragte er.
    Melyor blieb stehen und sah ihn mit amüsierter Miene an. »Selbst auf der Höhe sind es über vierhundert Blocks. Dachtest du, wir laufen?«
    Ein Block, erinnerte sich Orris an Badens Bericht, entsprach in etwa einer von Tobyn-Sers Meilen. Und das hieß, dass... »Wie viele Tage wird es dauern?«
    Melyor starrte ihn einen Augenblick an, dann brach sie in Gelächter aus. Gwilym fragte sie etwas, und nachdem er ihre Antwort gehört hatte, lachte er ebenfalls. »Mit diesem Transporter«, erklärte Melyor nachdem sie endlich aufgehört hatte zu lachen, »sollten wir es in vier oder fünf Stunden schaffen.«
    Orris schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
    Zum zweiten Mal winkte ihm Melyor, ihr zu folgen. »In Tobyn-Ser vielleicht. Aber nicht hier. Komm mit, und ich erkläre es dir.«
    Zögernd ging der Magier auf das schwarze Ding zu.
    »Das hier nennen wir einen Transporter«, sagte Melyor, öffnete eine Tür an der Seite des Dings und bedeutete Gwilym und Orris mit einer Geste einzusteigen. »Es erlaubt uns, große Strecken in kurzer Zeit zurückzulegen.« »Aber vierhundert Blocks ...«
    »Ich bin manchmal an einem einzigen Tag doppelt so weit gefahren.«
    Orris blinzelte. Achthundert Blocks an einem Tag! Die Dinge, die in diesem Land hergestellt wurden, hatten vielleicht doch gewisse Vorteile. Er warf einen Blick auf den Transporter und konnte seine Bewunderung nicht ganz verbergen. »Das ist bemerkenswert«, sagte er leise.
    Melyor bedachte ihn mit einem Lächeln, das sehr ehrlich wirkte. »Steig ein. Du wirst noch eine Menge bemerkenswerter Dinge zu sehen bekommen.«
    Gwilym setzte sich auf einen der Sessel in der hinteren Hälfte des Transporters, und auf Drängen des Steinträgers setzte sich Orris nach vorn und zog die Tür zu. Weil die Decke des Transporters so niedrig war, sprang Anizir auf Orris' Bein und plusterte sich verteidigend auf. Melyor öffnete eine Tür auf der anderen Seite und ließ sich neben Orris nieder, hinter einem großen, halbrunden Griff. Sie drückte einen Hebel, der zwischen ihr und Orris am Boden befestigt war, und der Transporter begann sich rasch vorwärts zu bewegen, beinahe so, wie sich ein Kanu auf einem rasch dahinströmenden Fluss bewegt. Anizir grub ihre Krallen in Orris' Oberschenkel und gab dieses verängstigte, leise maunzende Geräusch von sich, das Orris in den vergangenen Tagen so oft von ihr gehört hatte.
    »Ist mit dem Tier alles in Ordnung?«, fragte Melyor und sah den schiefergrauen Falken beunruhigt an.
    »Es geht ihr gut«, antwortete Orris und beobachtete genau, was Melyor mit den Händen und, wie er bald erkannte, auch mit den Füßen machte. »Wie funktioniert das?«, fragte er schließlich.
    »Meinst du, wieso fahrt der Wagen, oder wie fährt man einen Transporter?«
    Orris grinste. »Beides.«
    »Es ist schwierig, das jemandem zu erklären, der nichts über unsere ...«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher