Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
sich offenbar an etwas. Als ich endlich im Geist deinen Ceryll fand, schien er zu blinken. Ist Sonel etwas zugestoßen?
    Sonel geht es gut. Aber es gibt tatsächlich Probleme. Es war besser, ganz offen zu sein. Erland hat mittlerweile erfahren, was du getan hast, und er hat verlangt, dass Sonel eine Versammlung einberuft. Er ist überzeugt, dass du Teil einer Verschwörung warst, und er will dich des Verrats anklangen. Orris schwieg lange Zeit, und als er endlich antwortete, überraschte er Baden mit der Richtung, die seine Gedanken eingeschlagen hatten. Du wirst Jaryd verteidigen müssen, Baden. Du und die anderen. Er wird zugeben, dass er gesehen hat, wie ich ging, und er wird sich nicht dafür entschuldigen, dass er mich einfach gehen ließ.
    Trotz allem musste Baden lächeln. Ich weiß. Ich habe Sonel bereits dasselbe gesagt. Mach dir keine Sorgen, wir kümmern uns um ihn.
    Pass auch auf dich selbst auf. Erland wird dich noch eifriger verfolgen als mich oder Jaryd. Die Verbindung war sehr schwach geworden. Orris' Stimme im Geist des Eulenmeisters schien nun aus sehr großer Ferne zu kommen.
    Danke, das werde ich tun. Arick behüte dich, Orris. Komm bald zu uns zurück.
    Warum?, sendete Orris mit charakteristischem Sarkasmus.
    Damit ich wieder mal als Verräter angeklagt werden darf?
    Dann war die Verbindung abgebrochen. Baden öffnete die Augen. Das Licht des Feuers kam ihm extrem grell vor, und ihm war schwindlig vor Erschöpfung. Er warf einen Blick zu der weißen Eule auf seiner Schulter und kraulte ihr lächelnd das Kinn. Er spürte Golivas' Müdigkeit ebenso sehr wie seine eigene.
    »Danke«, sagte er, und selbst in seinen Ohren klang seine Stimme dünn. Er blieb noch ein paar Minuten sitzen, fühlte sich aber immer noch schwindlig. Er war ernstlich versucht, aufs Pferd zu steigen und sofort nach Amarid weiterzureiten, aber er wusste, dass er sich ausruhen musste. Widerstrebend legte er sich neben das Feuer und spürte, dass er bald einschlafen würde. Er versprach sich, früh aufzuwachen, und dann würde er die Berge so schnell überqueren, wie das Bauernpferd konnte. Sie hatten immer noch einen weiten Weg vor sich, und plötzlich schien so viel auf dem Spiel zu stehen.

2
     
    W ie ich schon an anderer Stelle dieses Berichts festgestellt habe, sind der Handel in Bragor-Nal und die hochwertigen Waren, die so sehr Teil dieses Handels sind, nichts, was sich mit unserer eigenen Erfahrung ermessen ließe, und das macht es schwierig, Worte zu finden, um sie zu beschreiben. Das wird nirgendwo deutlicher als bei der Landwirtschaft von Lon-Ser.
    Lon-Sers Bauernland musste schon lange den riesigen Nals weichen. Dennoch müssen die Menschen selbstverständlich essen. Wenn man Baram glauben kann, kommen die Lebensmittel in Bragor-Nal aus einem großen Bereich der Stadt, der als »Der Hof« bekannt ist. Der Hof besteht aus mehreren riesigen Gebäuden, in denen sich Wälder, Getreidefelder, Viehweiden, Obstgärten, Weinberge und mehr befinden. Als Baram mir davon erzählte, dachte ich zunächst, er mache Witze. Wie können Gras, Bäume und Getreide innerhalb eines Hauses gedeihen, und das in Mengen, die genügen, um ein ganzes Volk zu ernähren? Wie können die Naturgewalten, die für erfolgreichen Ackerbau notwendig sind - Sonnenschein, Regen, angemessene Temperaturen - in einem Gebäude künstlich hergestellt werden? Leider hat der Unterschied zwischen unseren Sprachen Barams Antwort beinahe unverständlich gemacht. Er versicherte mir allerdings, dass es kein Witz war.
    Aus Kapitel fünf des »Berichts von Eulenmeister Baden über seine Verhöre des Ausländers Baram«, vorgelegt auf der 1014. Versammlung des Ordens der Magier und Meister, im Frühjahr des Gottesjahres 4625.
     
    Orris und Gwilym wurden früh wach und von einem Gildriiten zu einer nahen Gasse geführt, wo sie Melyor treffen sollten, die sie dann zu Cedrych bringen würde. Als Orris am oberen Ende einer schlecht beleuchteten Treppe darauf wartete, dass sie an die kleine Tür klopfte, merkte er, dass er immer noch ein wenig erschöpft von seinem Gespräch mit Baden am Vortag war. Nie hatte er mittels seines Kristalls mit jemandem gesprochen, der so weit entfernt war, und er hoffte auch, dass er so etwas nie wieder tun musste. Zum Glück schien sich Anizir vollkommen erholt zu haben.
    Trotz seiner Enttäuschung darüber, dass Baden nichts von Melyor oder Cedrych wusste, hatte sich Orris durch ihr Gespräch auch seltsam getröstet gefühlt. Badens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher