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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Autoren: Stephan R. Bellem
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Sardasil, und diesmal streckte er die rechte Hand nach dem Griff aus.
    Ich trage beide Kräfte in mir , dachte er entschlossen.
    Dergeron richtete die Klinge gen Boden und riss die Arme hoch über den Kopf. »In mir!«, brüllte er und rammte das Schwert kerzengerade nach unten in den im Buchdeckel ruhenden Obsidian. Wie von einer unsichtbaren Hand gehalten, stoppte die Klinge einen Fingerbreit über dem schwarzen Edelstein. Dergeron warf sein gesamtes Gewicht auf den Griff, doch er konnte die Waffe nicht nach unten drücken.
    Versuch es weiter! , glaubte er Tharadors Stimme in seinem Kopf zu hören.
    »Beide Mächte sind in mir«, flüsterte Dergeron. »Sie sind beide in mir.« Er schloss die Augen und horchte tief in sich hinein. In den Wirren seiner Gefühle fand er die schmerzvollen Erinnerungen an seine Freunde, das Bild des sterbenden Queldans, den er getötet hatte. Er fand aber auch glückliche Momente, und Calissas Gesicht ließ ihn sogar Liebe verspüren. In der Mitte der beiden Extreme fand er jeweils einen Fleck – einen reinster Dunkelheit und einen aus goldenem Licht. Das muss es sein! , dachte er.
    Dergeron konzentrierte sich auf diese Flecken, holte erneut mit Sardasil aus und stach zu. Als er die Augen öffnete, sah er, dass die Klinge den Obsidian durchstoßen hatte und bis zur Hälfte im Boden feststeckte. Goldene und schwarze Flammen züngelten an dem glänzenden Stahl entlang und schienen in das Buch Karand einzudringen. Dergeron führte sich das Bild der beiden Flecken erneut vor Augen, und die Flammen gewannen an Intensität.
    Schließlich ertönte ein gläsernes Klirren, und der Obsidian zerbarst in tausend Splitter. Die Zeit schien für einige Herzschläge anzuhalten, denn die Splitter tanzten vor Dergerons Gesicht. Das Licht verstärkte sich hundertfach, und er fühlte die entfesselten Kräfte an seinem Körper zerren und pressen. Dergeron vermeinte zu zerspringen, dennoch hielt er das Bild der beiden Flecken aufrecht.
    »Es endet hier!«, brüllte er heraus.
    ***
    Als die Lichtexplosion erlosch, war der Krieger verschwunden. Dort, wo eben noch Dergeron gestanden hatte, war nichts mehr zu sehen, außer Sardasil , das im Boden steckte.
    »Wo ist er hin?«, fragte Khalldeg.
    Um sie herum lösten sich die Armeen auf. Männern und Frauen schien wieder einzufallen, wer sie waren und wohin sie gehörten.
    Faeron begann, auf Sardasil zuzulaufen. Die anderen folgten ihm. »Ich weiß es nicht«, sagte der Elf.
    Aus dem Zwischentor strömten Soldaten, die den Platz sicherten, gefolgt von Jorgan, Cordovan und Calissa. Faeron erkannte Tränen in ihren Augen und spürte, wie er selbst zu weinen begann. »Er ist fort«, hauchte er. »Sie sind beide fort.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Dezlot den König.
    Jorgan blickte entrückt vom einen zum anderen. »Eben waren sie beide noch hier, dann ist Tharador verschwunden. Und als das Licht erlosch, war auch Dergeron weg.«
    Calissa berührte Saradsils Griff und fiel schluchzend auf die Knie.
    Faeron ging zu ihr, legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter, doch die Diebin schlug sie beiseite. »Wo warst du?«, fragte sie ihn in anklagendem Tonfall. Und wie auf dem Gipfel der Todfelsen fühlte sich Faeron verantwortlich.
    Rhelon trat durch das Tor und räusperte sich. »Tharador hat mir aufgetragen, euch sein Handeln zu erklären«, sagte er leise und blickte sie nacheinander an.
    »Worauf wartest du? Rede, Mann!«, drängte Khalldeg.
    Rhelon räusperte sich erneut und begann: »Tharador hat erkannt, dass das Buch Karand niemals von ihm allein hätte zerstört werden können.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Khalldeg barsch.
    Der alte Chronist hob beschwichtigend die Hände. »Das Buch wurde von dämonischen Kräften erschaffen, aber von der göttlichen Reinheit der Seelen gespeist. Tharador trug nur die göttliche Macht Throndimars in sich. Um das Buch zu vernichten, bedurfte es der Hilfe eines Dämons.«
    »Pharg’inyon«, sagte Faeron.
    Rhelon nickte. »In Dergerons Körper saß die dämonische Kraft. Aber Pharg’inyon hätte ihm niemals freiwillig geholfen.«
    »Dergeron hingegen vielleicht schon«, erkannte Faeron. »Ein riskanter Plan.«
    »Was für ein Plan?«, fragte Khalldeg ungeduldig.
    »Tharador hat sich von Pharg’inyon aufnehmen lassen«, erklärte der Elf. »So hatte Dergeron beide Mächte in sich und konnte das Buch vernichten.«
    »Und wo ist Dergeron jetzt? Und Tharador?«, bohrte Khalldeg weiter.
    »Ich weiß es nicht«, gestand
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