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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Autoren: Stephan R. Bellem
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besorgt.
    »Ich werde ihn überraschen«, widersprach Tharador grinsend. »Dezlot, kannst du mich direkt vor ihn bringen?«
    Der junge Magier überlegte kurz und nickte dann nachdenklich. »Wenn es klappt.«
    »Na, das sind ja feine Aussichten!«, stöhnte Khalldeg.
    Dezlot überhörte den Kommentar und begann mit seiner Beschwörung. Er drehte die eine Handfläche nach oben und ließ die andere Hand darüber kreisen.
    Tharador spürte, wie sein Haar von leichtem Wind ergriffen wurde, der ihn zu umwirbeln schien. Mit jeder Drehung von Dezlots Hand blies der Wind stärker und schneller. Schließlich befand sich der Paladin im Inneren eines kleinen Tornados und hatte Mühe, gegen dessen Kraft ruhig zu stehen.
    Dezlot deutete mit der Rechten auf Pharg’inyon, und Tharadors Füße lösten sich vom Boden. Der Wirbelwind trug ihn mehrere Fuß in die Luft.
    »Junge, bist du verrückt!«, hörte er Khalldeg brüllen, doch es klang bereits weit entfernt. Vereinzelt schossen die Untergebenen Pharg’inyons auf ihn, konnten aber ob des windigen Schutzschirms keinen Treffer erzielen. Tharador fühlte, wie er allmählich an Höhe verlor. Pharg’inyon geriet unter ihm in Sicht und wurde stetig größer.
    »Gekommen, um zu sterben?«, verhöhnte der Aurelit den Paladin.
    »Gekommen, um zu töten«, berichtigte ihn Tharador.
    »Er ist gelandet«, sagte Faeron leise. »Zurück zum Osttor.«
    »Vergiss es, Elf!«, protestierte Khalldeg. »Ich lasse den Jungen nicht allein zurück.«
    »Es ist sein Wunsch, dass wir nicht bei ihm sind«, sagte Faeron ernst. »Sein letzter Wunsch.«
    »Was redest du da?«
    »Ich fürchte, Tharador wird diesen Kampf auf die eine oder andere Weise nicht überleben«, eröffnete der Elf.
    Khalldeg trat wütend einen Schritt vor. »Und wieso hast du ihn dann gehen lassen?«
    »Weil es sein Wunsch war«, antwortete Faeron ruhig. »Ich glaube, er will uns schützen.«
    »Natürlich will er das!«, schrie Khalldeg. »Er will immer alle beschützen! Das haben du und der alte Zausel ihm aufgeschwatzt!«
    Ul’goth legte beruhigend eine Hand auf Khalldegs Schulter. »Er will es so. Wir sind seine Freunde und sollten seinen Wunsch respektieren.«
    Khalldeg rang sichtlich mit widersprüchlichen Gefühlen. Seine Freundschaft zu Tharador trieb ihn dazu, dem Paladin beizustehen, aber auch dessen Wunsch zu erfüllen. Der Berserker stieß einen gequälten Seufzer aus. »Also schön, lasst uns Amosh unter die Arme greifen.«
    Kaum hatte sich der Wind gelegt, sprang der Gnom neben Pharg’inyon vor, eine Axt in den Händen.
    Tharador schloss die Augen und sank in seine Mitte hinab. In den Fleck seiner Seele, an dem er alles und nichts fühlte und sich völlig des Augenblicks bewusst war.
    Hier ruhte die himmlische Macht, die ihn zum Paladin machte. Hier konnte er sie fühlen, schmecken, riechen.
    Tharador öffnete die Augen. Goldenes Licht brach aus ihnen hervor, umhüllte ihn und strahlte heller als die Sonne. Die Aura manifestierte sich begleitet von einem infernalischen Schrei, und eine kreisrunde Druckwelle verwirbelte Schnee, brach die Erde auf und fegte den Gnom von den Beinen.
    »Es endet hier«, sagte Tharador, doch seine Stimme war verändert, glich vielmehr einem ganzen Chor.
    Pharg’inyon verzog die Lippen zu einem kühlen Lächeln und präsentierte das Buch Karand . »Noch kannst du weglaufen, Engelssohn.«
    Tharador deutete mit der Linken auf die umstehenden Soldaten. »Offenbar beherzigen sie deinen Rat.«
    Pharg’inyon wandte sich nicht um. »Feiglinge. Das Buch Karand wird sie wieder für mich gefügig machen, wenn ich dich kleines Glühwürmchen erst beseitigt habe. Glaubst du wirklich, dein schwaches Licht kann die gesamte Dunkelheit der Niederhöllen vertreiben?«
    »Nein«, räumte Tharador ein. »Aber es reicht schon, wenn es dein dunkles Herz erhellt.«
    Der Aurelit verfiel in schallendes Gelächter. »Ich habe schon so viele Paladine, Engel und Halbgötter getroffen, und eines habt ihr alle gemein; eure grenzenlose Hoffnung.«
    »Das dürfte Aurelion noch weiter in den Wahnsinn treiben, nicht wahr?« Tharador lachte. »Vielleicht erschafft er sich noch einmal neue Kinder?«
    Pharg’inyons Lächeln erstarb. »Genieß den Moment, wenn das Buch dich aufsaugt, Paladin. Den Moment, in dem deine Macht auf mich übergeht.«
    »Also werden die gefangenen Seelen ein Teil von dir«, löste Tharador den letzten Teil des Rätsels für sich.
    »Nicht alle!«, hauchte der Aurelit. »Aber für deine Macht
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