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Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden

Titel: Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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Beine herum und hüpfte vom Zaun. Paxes Haus, in dem sie mit ihrem Sohn Ricard lebte, lag hinter der östlichen Seite des Hofes.
    Die Tür stand offen. Ricard war zu Hause. Offiziell wohnte er da, doch tatsächlich schlief er kaum je im Haus, denn er zog die Häuser und Lasterhöhlen seiner Freunde vor. Er lag zusammengerollt in der Sonne auf der Bodenmatte. Als Sorren vor die Sonne trat, öffnete er die Augen. Langsam setzte er sich auf. »Was machst denn du hier?« fragte er.
    Sie hätte ihn am liebsten ausgelacht, ihm gesagt, er solle nicht den Narren spielen, doch er war erst vierzehn und verabscheute es also, wenn man ihn auslachte. Sie machte einen Bogen um ihn. Was bei Paxe feste Muskeln waren, war bei ihm Fett. Immer war der Junge trübsinnig und kränklich; wenn sie, Sorren, solch ein mürrisches Kind gewesen wäre, Arré hätte sie wahrscheinlich angewidert zu den Weinfeldern zurückgeschickt. Sie trat in die Küche. Auf dem gekachelten Ofen lag Paxes graue Katze und schlief. Sie machte ein Auge auf – sie hatte nur das eine, das andere war ihr bei einem Kampf vor einem Jahr blindgekrallt worden – und gab einen zirpenden Frage- und Begrüßungslaut von sich.
    Sorren streichelte über das dichte weiche Fell. Das Tier war so glatt und so gut durchtrainiert wie Paxe selbst. Es begann mit sanftem Grollen zu schnurren. Auf einem Teller mit Blütenmuster nahebei lag ein Pfirsich, und Sorren nahm ihn. Der Duft ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie biß hinein und spürte den Flaum auf der Zunge. Die Frucht war vollkommen. Reif und süß.
    Ricard war ihr gefolgt. »Der war nicht für dich«, sagte er mürrisch, aber nicht ernsthaft.
    »Magst du beißen?« sagte sie und hielt ihm die Frucht hin.
    »Neeh.« Er kratzte sich am Kinn, wo die ersten Barthaare zu sprießen begannen. Er war hellhäutiger als seine Mutter. »Hör mal, ich muß dir was sagen.«
    »Sag es!« Sie streichelte die Katze, aß ihren Pfirsich weiter und wartete. Er erzählte ihr eine lange komplizierte Geschichte, bei der es sich anscheinend um einen seiner Freunde handelte und um ein Mädchen. Sie fragte sich, ob er wirklich dachte, sie würde glauben, daß es diesen Freund tatsächlich gäbe.
    Auf der Fensterbank stand ein Stundenglas, mit Sand gefüllt. Sie drehte es um und sah dem Sand zu, wie er aus der oberen Kammer in die untere rieselte. Ricard beugte sich über sie. Er war so groß wie sie, was hieß, daß er fast so groß war wie Paxe. Seine Stimme kam stotternd. Sie streifte ihn mit einem Blick.
    Seine Lippen waren geöffnet. Er starrte ihr in den offenen Halsausschnitt des Hemdes.
    Beide hatten den Faden seiner Geschichte verloren. Gleichzeitig. Ricard murmelte etwas, was Sorren nicht verstand.
    Bevor sie ihn anfauchen konnte, trat er zurück, wirbelte um die eigene Achse und verschwand im Vorderzimmer. Sie hörte Paxes Schritte.
    »Wo gehst du hin?«
    Er murmelte irgend etwas. Die Haustür knallte zu.
    »Sorren?«
    Sie leckte sich die Finger, dann legte sie den fransigen Stein auf den Teller. »Ich bin hier drin.«
    Paxe kam in die Küche. Ihr cremefarbenes Hemd war schweißfleckig. »Dieser Ricky«, sagte sie. »Er ist schon wieder fort, um mein Geld rauszuschmeißen. Ich krieg ihn nie zu sehen, außer wenn er was dringend braucht. Aber außer Geld will er nichts von mir.«
    »Ach, er ist doch bloß ein Junge«, sagte Sorren. Dann breitete sie die Arme aus, und Paxe kam und ließ sich umfangen. Ihr Leib war heiß und roch nach Staub. »Mach dir doch keine Gedanken darüber, was er tut.« Sie griff nach oben und begann Paxes Nacken zu streicheln.
    Sie stiegen hinauf zu Paxes überbreitem, steppdeckenbelegten Bett. Lächelnd zog sich Paxe die Kleider vom Leib. Sie legte sich aufs Bett und wartete, daß Sorren sich zu ihr lege. Dann wälzten sie sich herum, halb ringend, halb Liebe spielend. Zum Liebesknoten der Lust verschlungen, streichelten und kitzelten sie einander in eine zuckende Lust hinein. Sorrens Haut rötete sich vom Blut. Sie bettete den Kopf auf Paxes Schenkel. Eine Hand über Paxes warmen Venushügel gebogen, fühlte sie die pulsierende Lust aufschießen, explodieren und langsam wieder vergehen.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schmeckte dort Paxe.
    Paxes Finger griffen nach ihr. »Komm!«
    Sorren schob sich hinauf, bis sie neben der Geliebten auf dem Kissen lag. Sie genoß es, wie gut sie zueinander paßten, wie ein Ding und sein Schatten. Paxe drehte sich auf die Seite. Ihre rechte Hand
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