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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
Autoren: Renate Blieberger
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war einfach nicht fair, ich hatte ihn doch nur retten wollen.
    Es befindet sich keine Uhr im Raum, ich weiß also nicht, wie viel Zeit schon vergangen ist, aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. In mir streiten der beißende Schmerz in meinen Händen und die Angst, was dieser Verrückte mit mir anstellen wird, wenn er wieder kommt. In meiner Agonie spüre ich nur am Rande, wie die Sonne untergeht, dieses Talent ist wohl ein wichtiges Instrument um meine Art am Leben zu erhalten. Aber es nützt mir nichts, ich komme nicht von diesen verdammten Fesseln los. Als ich endlich Schritte vor der Kammer höre, bin ich fast erleichtert, egal was er mir antun wird, es kann nicht schlimmer sein als diese stundenlangen Schmerzen. Er bleibt noch in der offenen Tür stehen und starrt mich entsetzt an, oh ja ich muss einen prachtvollen Anblick bieten. Mit meinen inzwischen bis auf die Knochen verbrannten Handgelenken, meinem von den blutigen Tränen verschmierten Gesicht sehe ich vermutlich wie ein Unfallopfer aus, und der Gestank nach verbranntem Fleisch rundet das ganze Bild noch ab. Er trägt eine Schultertasche, die er jetzt fallen lässt, um auf mich zuzueilen. Er trägt das Kreuz offen auf seiner Brust, womit ich wieder paralysiert bin, leider mindert, dass die Schmerzen nicht im geringsten. Dieser dumme bockige Teil von mir, der sich niemals unterkriegen lassen will faucht ihn an: „Na los großer Jäger bring es hinter dich und töte mich endlich.“ Ich werde diesem Verrückten nicht die Genugtuung geben mich betteln zu hören, schlimm genug, dass er meine Tränen sieht. Zu meiner Überraschung zückt er aber keinen Pfahl oder ein anderes Mordwerkzeug, sondern einen Schlüssel. Er schließt die Ketten an meine Armen auf. Da ich mich noch immer nicht bewegen kann, bleiben meine Arme in ihrer Haltung selbst, als er vorsichtig die Ketten von meinem gemarterten Fleisch löst. Behutsam zieht er sie nach unten und untersucht sie. Er murmelt: „Das wollte ich nicht, das schwöre ich dir, deshalb war doch der Stoff darin.“ „Oh dann hast du nicht vor mich auch noch zu foltern, wie beruhigend“, schnappte ich. Sein Kopf ruckt hoch, er sieht mich entsetzt an, „Ich will dich doch retten, das sagte ich doch.“ „Oh toll du rettest meine unsterbliche Seele, indem du sie Gott anvertraust, wenn du mich pfählst oder was?“ Meine Handgelenke tun immer noch mörderisch weh, aber meine Wut überlagert die Schmerzen inzwischen. Ich konnte mich zwar nicht retten, aber der Teufel sollte mich holen, wenn ich zulassen würde, dass er sich auch noch als Retter fühlte, wenn er mich tötet. Er entfernt sich jetzt wieder von mir, leider rückwärts, sodass sein Kreuz für mich sichtbar bleibt. Er hebt die Tasche auf und wühlte darin, während er ernst sagt: „Ich schwöre dir, ich habe nicht vor dich zu töten oder zu verletzen. Ich will dich wirklich retten, aber ich muss auch auf meine Sicherheit achten deshalb die Ketten und das Kreuz.“ Während er redet, zieht er etwas aus der Tasche, meine Augen weiten sich vor Überraschung, als ich den Gegenstand erkenne. Er hält einen Blutbeutel in der Hand, er kommt wieder zu mir, vorsichtig legt er ihn vor mich hin und weicht dann bis zur Tür zurück. Dort steckte er das Kreuz in seinen Pullover. Damit bin ich wieder fähig mich zu bewegen. Natürlich komme ich nicht von der Stelle, an den Füssen bin ich ja nach wie vor angekettet. Ich werfe ihm einen misstrauischen Blick zu, was soll der ganze Mist? Er sagt mit sanfter, beruhigender Stimme, so wie man mit einem gefangenen Raubtier sprechen würde, nun ja für ihn bin ich wohl eines, „bitte trink das Blut, dann heilen deine Wunden schneller.“ Ich beugte mich vor um den Beutel aufzuheben, behalte ihn dabei aber im Blick. Ich hebe den Beutel zu meiner Nase und rieche erst mal daran, kein Silber oder sonstige Fremdstoffe, es ist tatsächlich nur Blut. Ich hebe ihn an meinen Mund, schlage die Fangzähne hinein und beginne zu schlucken. Das Blut stillt meinen Hunger, und meine Handgelenke beginnen zu heilen. Er sieht mich erwartungsvoll an, ich schleudere ihm entgegen: „Und auf was wartest du jetzt? Dass ich rot glühende Augen kriege oder was? Was willst du eigentlich von mir?“ Jetzt wo die Schmerzen auf ein erträgliches Niveau absinken, beginnt mein Gehirn wieder zuverlässig zu arbeiten, ich werde nicht schlau aus ihm. Er stürzt sich todesmutig auf Vampire, verschleppt sie, kettet sie fest, will sie aber weder töten noch
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