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Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose

Titel: Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
Autoren: Renate Blieberger
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Ketten besser die Finger lässt. Ich mache deine Hände nicht wieder fest. "Er wirft die Tasche zu mir rüber, „Da drin ist noch ein Blutbeutel, falls du noch Hunger bekommst, und ein paar Bücher. Tut mir leid, dass du an der Wand stehen musst, aber ich bringe noch vor morgen eine Kettenverlängerung, dann kannst du beim Lesen auf der Couch sitzen.“ Er schenkt mir noch ein Lächeln, das meine Knie zum Zittern bringt, und verlässt mich. Wirklich schade, dass ich noch nicht zum Sofa kann, denn im Moment hätte ich mich zu gerne hingesetzt. Denn die ganze Lage ist so aberwitzig, dass ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Ich bin einem Weltverbesserer für Vampire in die Hände gefallen, und ich habe nicht die geringste Ahnung wie das noch enden wird.

    Ich warte bis seine Schritte in der Ferne verklingen, ehe ich mich zu der Tasche bücke. Ich bewege mich vorsichtig, darauf bedacht den Stoff der Fußfesseln nicht zu lösen. Entschlossen mir nicht im wahrsten Sinne des Wortes noch mal die Finger, oder sonst etwas zu verbrennen, ziehe ich die Tasche erst vorsichtig auseinander, anstatt blind hineinzugreifen. Wie angekündigt befindet sich ein weiterer Blutbeutel darin, ebenso wie einige Bücher. Ich verdrehe genervt die Augen, als ich die Titel sehe, offenbar hat unser großer Vampirjäger tatsächlich geglaubt ich könne nicht viel älter sein, als ich aussehe, denn es handelt sich ausschließlich um Jugendbücher. Der Mann ist mir ein Rätsel, die Art, wie er uns im Park aufgelauert, sich auf Maurice gestürzt, und mich anschließend hier her verfrachtet und gesichert hat, wirkt völlig professionell. Aber seine Ansichten und die verlegene Art, mit der er reagiert, wenn man persönlich wird, lassen ihn wie einen unbeholfenen Jungen wirken. Nun ja nicht dass ich ihn für einen gehalten hätte, nicht bei dem Körperbau. Denn im Gegensatz zu seinem Rettungseinsatz am Straßenstrich hatte er bei der Vampirjagt neben seiner Brille, auch die Schlabberklamotten Zuhause gelassen. Aber ich muss bei der Sache bleiben, wenn ich hier irgendwann heil wieder rauskommen will, muss ich ihn dazu bringen mir zu vertrauen. Er weiß offenbar um unsere Schwachstellen, hat aber keine Ahnung, dass die meisten von uns keine Massenmörder sind. Ich habe zwei Faktoren, mit denen ich arbeiten kann, erstens er denkt er müsste mich bessern, zweitens ich denke er fühlt sich zu mir hingezogen, hat aber ein schlechtes Gewissen deswegen. Was, so schwer es mir bei meinem losen Mundwerk auch fällt, heißt, ich muss die artige Schülerin spielen und dabei meine Reize spielen lassen, ohne ihn zu sehr zu bedrängen. Nachdem mein Plan erst mal steht, warte ich, wie das Raubtier das Ich bin auf meine Beute, und die Beute heißt Eric.

    Eric

    Es macht mich verrückt, wie emotional ich bei ihr bin, ihre verbrannten Handgelenke zu sehen, war wie ein Schock. Ich bin versucht mir einzureden, es wären nur meine Hormone, die aus mir sprechen, und es würde helfen mich endlich wieder mit Frauen zu treffen, aber ich weiß es besser, sie bedeutet mir etwas, wenn auch nicht verstehe wie das so schnell passieren konnte. Aber ich muss trotzdem den Plan weiterverfolgen, bevor ich sie nicht wirklich von meinem Weg überzeugt habe, ist sie eine Gefahr, ich muss vorsichtig bleiben. Als ich meine Wohnung durchquere, um die Kettenverlängerung zu holen, sehe ich meinen AB blinken. Ich seufze unwillkürlich, mir ist klar, dass es wieder eine Nachricht von Janet sein wird. Meine ehemalige Anführerin versucht seit Wochen mich zur Rückkehr zu überreden. Ich habe nicht gewagt ihr die Wahrheit zu sagen, sie denkt ich bin ausschließlich damit beschäftigt, arme Menschen zu retten. Ich drücke die Taste, und wie erwartet erklingt Janets forsche Stimme, die mich auffordert endlich zurückzurufen. Ich ignoriere sie, wie die anderen Male zuvor, sie würde mich nicht verstehen, nicht ehe ich einen Erfolg vorweisen kann.

    4.Kapitel

    Rose

    Wie angekündigt, kommt er noch vor Ende der Nacht zurück. Wieder trägt er das Kreuz, er montiert vorsichtig eine Kettenverlängerung zwischen der Wand und meinen Beinfesseln, dann geht er zurück zur Tür und steckt das Kreuz weg. Schade, er ist vorsichtig, ich sehe auf den ersten Blick, dass die Kette nur bis zum Sofa und zum Tisch reicht, ich komme nicht bis zur Tür und damit nicht an ihn heran. Aber damit habe ich auch nicht gerechnet, ich bewege mich mit vorsichtigen Schritten zum Sofa und lasse mich darauf nieder.
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