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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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wärmte ihn aber kaum. Der Drache zitterte und trampelte von neuem gegen den harschen Felsboden. Weder der Winter noch die Reise in dieses elende Land waren etwas für die blauen Drachen. Mit diesem Gedanken, den er schon die ganze lange, bitterkalte Nacht gehegt hatte, sah sich Skie nach seinem Herrn um.
    Er fand den Drachenfürsten auf einem Felsvorsprung stehen, eine imposante Gestalt mit gehörntem Drachenhelm und blauer Drachenschuppenrüstung. Der Fürst, dessen Umhang im eisigen Wind flatterte, starrte aufmerksam über die große flache Ebene.
    »Kommt, Herr, laßt uns zu eurem Zelt zurückkehren.« Und mich zu den heißen Quellen, fügte Skie stumm hinzu. »Dieser eisige Wind zerschneidet einem die Knochen. Warum bist du überhaupt hier draußen?«
    Skie hatte vermutet, daß der Fürst das Gelände erkundet, die Truppenaufstellung und die Drachenangriffe geplant hätte. Aber das war nicht der Fall. Die Besetzung von Tarsis war seit langer Zeit geplant gewesen – von einem anderen Drachenfürsten, denn dieses Land stand unter dem Kommando der roten Drachen.
    Die blauen Drachen und ihre Drachenfürsten kontrollierten den Norden. Und trotzdem bin ich hier in diesem eiskalten Süden, dachte Skie wütend. Und hinter mir steht eine ganze Schar blauer Drachen. Er wandte leicht seinen Kopf und sah hinunter auf seine Kameraden, die in der Morgenkälte mit ihren Flügeln schlugen, dankbar für die Wärme der heißen Quellen, die den Frost aus ihren Sehnen nahm.
    Narren, dachte Skie verächtlich. Sie warten nur auf ein Signal des Fürsten zum Angriff. Den Himmel anzuzünden und die Städte mit ihren tödlichen Blitzen zu verbrennen – das war
das einzige, was sie interessierte. Ihr Glaube an den Drachenfürsten war blind und bedingungslos. Aber Skie mußte sich eingestehen, daß sein Herr die Drachenschar im Norden von Sieg zu Sieg geführt hatte, ohne einen einzigen Drachen zu verlieren.
    Sie überlassen es mir, die Fragen zu stellen – weil ich das Reittier des Fürsten bin, weil ich ihm am nächsten stehe. Nun, soll es so sein.Wir verstehen uns, der Fürst und ich.
    »Wir haben keinen Grund, in Tarsis zu sein.« Skie redete offen über seine Gefühle. Er fürchtete den Fürsten nicht. Anders als viele Drachen auf Krynn, die ihren Herren nur widerwillig dienten, da sie sich selbst als die wahren Herrscher empfanden, diente Skie seinem Herrn aus Respekt und aus Liebe. »Die roten Drachen wollen uns hier nicht haben, das steht fest. Und wir werden nicht gebraucht. Diese schwache Stadt, die dich so seltsam anzieht, wird ohne Probleme fallen. Es gibt keine Armee. Sie haben sich ködern lassen und die Grenze freigegeben.«
    »Wir sind hier, weil meine Spione mir sagen, daß sie hier sind – oder bald eintreffen werden«, war die Antwort des Fürsten.
    »Sie . . . sie . . .«, murrte der Drache zitternd und bewegte sich unruhig auf dem Felsvorsprung.»Wir haben den Krieg im Norden sein lassen, wertvolle Zeit verschwendet, ein Vermögen an Eisen verloren. Und wofür – für eine Handvoll vagabundierender Abenteurer.«
    »Du weißt, daß mir Reichtum nichts bedeutet. Ich könnte Tarsis kaufen, wenn ich wollte.« Der Drachenfürst streichelte den Hals des Drachen mit einem vereisten Lederhandschuh, der bei den Bewegungen knirschte.
    »Der Krieg im Norden geht gut voran. Lord Ariakus hat mir meine Abreise nicht übelgenommen. Bakaris kennt meine Soldaten fast genausogut wie ich. Und vergiß nicht, Skie, es sind mehr als Vagabunden. Diese ›vagabundierenden Abenteurer‹ haben Verminaard getötet.«
    »Pah! Dieser Mann hatte bereits sein eigenes Grab geschaufelt. Er war besessen, hatte den Blick für das wahre Ziel verloren.« Der Drache warf seinem Herrn einen schnellen Blick zu. »Dasselbe könnte man auch von anderen sagen...«

    »Besessen? Ja, Verminaard war besessen, und es gibt einige, die diese Besessenheit ernster nehmen sollten. Er war ein Kleriker, er hatte erkannt, welchen Schaden das Wissen der wahren Götter, wenn es einmal unter den Leuten verbreitet wird, uns bringen kann«, antwortete der Fürst. »Nach unseren Berichten hat das Volk jetzt einen Anführer, Elistan, der ein Kleriker von Paladin geworden ist. Anhänger von Mishakal bringen das wahre Heilen wieder zurück. Nein,Verminaard war weitsichtig. Es besteht große Gefahr. Wir sollten sie erkennen und ihr ein Ende bereiten – und nicht darüber spotten.«
    Der Drache schnaufte verächtlich. »Dieser Priester – Elistan – führt nicht das
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