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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten!
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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allen Leuten zugab, dass es tatsächlich sie gewesen ist, die stehlen wollte, da stellte ich sie mir in einer kleinen, kalten Gefängniszelle vor. Mit Tränen in den Augen und Gitterstäben vor der Nase. Und echt, ist das nicht voll, voll traurig?
    »Und da kommen Sie einfach so in unser Haus geschneit und nehmen alle Schuld auf sich?«, fragte Cornelius verblüfft.
    »Nun ja …«, murmelte die alte Frau Büntig. »Ich kann doch nicht tatenlos dabei zusehen, wie ein anständiges Mädchen, das mich vor einer Anzeige bewahren wollte, Ärger mit der Polizei bekommt. Und vermutlich auch noch mit ihren Eltern.« Sie seufzte. »Nein, das kann ich nicht.«
    Sie guckte Cornelius kerzengerade in die Augen. »Glauben Sie mir, jeder kann im Leben mal etwas falsch machen. Aber man muss wissen, wann man damit aufhören muss. Auch wenn ich arm bin, und ja, auch wenn ich gestohlen habe, sogar nicht nur einmal. Und nicht nur, weil ich und meine kleine Katze Mimi Hunger hatten. Aber damit ist jetzt Schluss!«, sagte sie entschlossen. »Einen Rest von Anstand und Ehrlichkeit habe ich mir doch noch bewahrt.«
    Sie guckte zu den Polizisten rüber und streckte ihre Arme bereitwillig nach vorne, so als ob sie in der nächsten Minute das Klicken der Handschellen erwarten würde. »So, und jetzt können Sie mich verhaften.«
    »Hrrrghhh«, machte Cornelius. Er sah überrascht und entsetzt und vor allem mal wieder komplett verwirrt aus. Sein Blick wanderte ebenfalls zu den Beamten rüber.
    Nun allerdings räusperte sich der Rotkittel-Supermann (der übrigens gar nicht so übel ist!). »Moment! Nicht so hastig!«
    Dabei konnte von hastig gar nicht die Rede sein. Die Polizisten standen wie versteinert da und guckten nur.
    »Verhaften kann die Polizei nur, wenn jemand Anzeige erstattet hat«, behauptete der Supermann. »Oder wenn sie einen Dieb auf frischer Tat ertappt. Und beides … ist hier nicht der Fall. Ich ziehe meine Anzeige hiermit nämlich zurück.«
    »Aber Sie sagten doch, das Mädchen ist dabei beobachtet worden, wie sie …«, wagte der eine Polizeibeamte einzuwenden.
    »Und die Dame hier hat außerdem gerade ein Geständnis abgelegt«, stellte der andere fest.
    Doch Herr Röder – der supernette Supermann – schüttelte einfach nur den Kopf. »Nun, meine Herren, die Dame ist ja nicht mehr die Jüngste. Da bringt man gelegentlich schon mal ein paar Tatsachen durcheinander und glaubt , etwas gestohlen zu haben, auch wenn das gar nicht so war. Ist doch so, nicht?« Er guckte Frau Büntig auffällig auffordernd an.
    »Ähm …«, piepste Frau Büntig etwas verwirrt. Doch dann kapierte sie, lächelte und nickte, nickte und wollte vor Dankbarkeit gar nicht mehr aufhören zu nicken.
    »Ach, ach, ach …«, seufzte Rema, aber sie sah plötzlich nur noch halb so müde und erschöpft aus und fing sogar an zu lächeln.
    »So, so!«, entfuhr es Cornelius. Aber er lächelte ebenfalls. (Seine Ohren leuchteten inzwischen wie leuchtrote Hafenbojen.)
    Und ich?
    In meinem Bauch sprudelten wildwüste Meeresströmungen im Kreis herum. Ich freute mich, aber ich hatte auch Angst, vor allem um die alte Frau Büntig. Ich war wütend auf die Polizisten, aber auch hammerhaifroh über das, was da gerade ablief.
    »Und was Ihre Tochter angeht«, verkündete der Rotkittel jetzt, »da muss dann wohl tatsächlich mir ein Fehler unterlaufen sein. Ich vermute, ich habe mich geirrt und die Sachen in ihrem Rucksack stammten gar nicht aus meinem Geschäft.«
    Und – heiliger Meeresstrudel – dann zwinkerte er mir und Iris und Cornelius auch noch zu!
    Iris konnte das wohl noch weniger fassen als ich. Sie sah aus, als würden ihr gleich die Augen aus dem Kopf kullern.
    Kennys Augen taten dasselbe. Doch bei dem Versuch, sich immer weiter und weiter auf ihrem Stuhl nach vorne zu lehnen, um den Supermann besser sehen zu können, kullerten nicht ihre Augen aus dem Kopf, sondern sie selbst vom Stuhl.
    »Hups!«, machte Kenny auf dem Küchenboden und kicherte. »Hihihi!«
    Ja, es war alles so unfassbar toll, so meereshimmlisch schön, so wundervoll und überhaupt wie ein richtiges Wunder, dass ich glaube, nicht mal James Bond fühlt sich nach seinen Einsätzen besser!
    Und jetzt sitze ich, wie schon gestern den restlichen Nachmittag und den ganzen Abend über, wieder hier am Küchentisch. (Und finde das sehr gemütlich. Ist es nicht toll, zu Hause zu sein und einfach nur schön gemütlich dazusitzen?)
    Iris hat gestern noch zweimal gekotzt, aber trotzdem alle Leute
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