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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten!
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ruckizucki zum Abendessen eingeladen. Da tat mir die arme Frau Büntig gleich noch mal ein wenig leid, denn sie freute sich so ungeheuer über die Einladung. Dabei hatte sie ja keine Ahnung, was für ein Blumen-und-Lakritzstangen-Gemansche sie erwartete … Trotzdem sah sie sogar auch beim Essen noch richtig glücklich aus. Ich glaube, die liebe Frau Büntig hat nicht nur wenig Geld, sondern auch keine Familie mehr, bei der sie am Abendbrottisch sitzen kann. Echt traurig ist das.
    Herr Röder (der Iris’ neueste Kreation ebenfalls bewundernswert klaglos in sich reinstopfte – er ist eben Supermann, hihi!) sagte dann später noch zu Frau Büntig, sie solle sich einfach jedes Mal bei ihm melden, wenn sie einkaufen gehe. Er habe immer eine Menge Sachen, deren Haltbarkeitsdatum schon fast abgelaufen sei, obwohl sie noch total frisch und in Ordnung sind. Die könne sie gerne haben.
    Das fand ich echt nett von ihm. So muss es sein im Leben, finde ich. Wenn jeder tut, was er tun kann, muss keiner Hunger haben oder sich allein fühlen.
    »Mach doch mal, Malea!«, quiekt Kenny neben mir und hält mir ungeduldig ihr halb fertiges Tongefäß hin.
    Wir basteln mit Rema Eierbecher für Ostern und warten auf Iris, die beim Arzt ist. Und natürlich auf Cornelius, der Javier und Ramón vom Flughafen abholt. Ab und zu werfe ich Aurora unterm Tisch ein paar Reiskörner zu, die sie fröhlich aufpickt, und denke dabei so ein bisschen über das Leben nach. Über das Agentenleben, aber auch über das Leben von anderen. Zum Beispiel von alten Menschen wie Frau Büntig.
    Was das Agentenleben angeht, muss man sehr vorsichtig sein. Nicht immer kann man damit rechnen, durch ein Wunder gerettet zu werden. Und was Frau Büntig angeht: Iris hat mit ihr verabredet, dass sie jetzt einmal im Monat am Sonntag zu uns zum Essen kommt. Und Frau Büntig hat glücklich zugesagt. (Ob ihr Iris’ Essen vielleicht sogar wirklich schmeckt?)
    Echt gut, dass Frau Büntig jetzt wenigstens nicht mehr total allein vor sich hin leben muss.
    Ich forme Kennys Tonkugel, nehme eines von Auroras Eiern aus unserem Eierkorb, drücke es vorsichtig in den weichen Ton und nehme es dann wieder raus. Das ist ein guter Trick, um die perfekte Form und Größe für die Becher hinzukriegen.
    » JA !«, ruft Kenny entzückt und will schon Pinsel und Farben holen, um sie anzumalen.
    »Stopp!«, ruft Rema. »Die müssen wir erst zum Brennen bringen, damit der Ton hart wird. Am Ostersamstag malen wir sie dann an.«
    »Oooooch«, nölt Kenny, tröstet sich aber schnell. »Na gut, dann fahre ich noch ein bisschen Aurora spazieren.«
    » HUPS !«, hören wir sie eine Sekunde später im Flur. » OH ! MAMA !«
    Sie muss wohl direkt in Iris reingelaufen sein, als sie die Haustür geöffnet hat.
    Iris kommt mit Dunkelstirn in die Küche.
    »Alles in Ordnung, meine Liebe?«, fragt Rema sofort besorgt.
    »Nein«, antwortet Iris knapp. »Doch. Ach, ich weiß nicht.«
    »Was war denn beim Arzt?«, frage ich. »Alles okay mit dem Baby?«
    »Es gibt kein Baby«, verkündet Iris noch knapper. »Wie ich schon dachte, ich bin gar nicht schwanger. Alles falscher Alarm.«
    »Aber dir ist doch ständig schlecht!«, wundert sich Rema.
    Iris nickt. »Ja, das habe ich dem Arzt auch gesagt. Aber als ich ihm meine Symptome genauer beschrieben habe, sagte der zu mir, das klinge eher nach einer Vergiftung. Nach einer Vergiftung! Ehrlich! Womit soll ich mich denn in meinem eigenen Haus vergiften?«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Denn – haha – mir würden da sofort eine Menge Dinge einfallen … (Sind Kamele überhaupt essbar?)
    Kenny steht unentschlossen im Türrahmen und hat aufmerksam zugehört.
    Jetzt geht sie zu Iris rüber und streichelt ihren Arm. »Arme Mama! Soll ich dir erst mal einen Tee kochen?«
    Iris lächelt dankbar. »Danke, meine Süße! Ja, das wäre gut. Wenn ich dich nicht hätte!«

Sinan und Bentje und ich sind jetzt ein Team. Ein Dreierteam, sagt Bentje. Ein Eierteam, kichert Sinan. Ein Auweia-Team, stöhnt Mama, als sie ins Wohnzimmer kommt …

    H eute ist Ostersamstag, und ich bin schon ganz hippelig, weil ich will, dass endlich Ostersonntag ist. Aber Ostersamstag ist eigentlich auch gut, weil wir heute Abend hinten im Garten hinter unserem Bombenloch ein Osterfeuer machen und Stockbrot braten und Gespenstergeschichten erzählen (obwohl Rema sagt, dass sie dieses Jahr wirklich keine Gespenstergeschichten hören möchte) und eben so Sachen machen, die wir immer am Ostersamstag
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