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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen
Autoren: Janet Evanovich
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Ohr und meine Schläfen, und als er bei meinem Mund war, fand ich, dass die Pizza noch warten könne.
    Doch in dem Moment hörten wir, wie der Lieferservice vorm Haus hielt.
    Morelli sah mit zusammengekniffenen Augen zu, wie der Bote aus dem Auto stieg. »Vielleicht haut er wieder ab, wenn wir so tun, als ob keiner da ist.«
    Der Duft der extragroßen Pizza mit extra viel Käse, grünen Paprika und Peperoni zog aus den Kartons zu uns herein. Er verbreitete sich über die Veranda bis ins Haus. Bobs Pfoten trappelten über den Holzboden im Flur, dann stürmte er aus der Küche und flitzte auf den Pizzaboten zu.
    Morelli löste sich von mir und schnappte Bob am Halsband, gerade als der Hund sich von der Veranda katapultieren wollte.
    »
Urgh
«
,
machte Bob und blieb abrupt stehen. Seine Zunge hing heraus, die Augen traten hervor, die Vorderpfoten schwebten in der Luft.
    »Kleine Verzögerung bei der Partyplanung«, sagte Morelli.
    »Eilt ja nicht«, erwiderte ich. »Wir haben noch die ganze Nacht.«
    Morellis Augen wurden sanft, dunkel und verträumt. So wie Bobs Augen, wenn er Tastykake Butterscotch Krimpets fraß und man ihm anschließend den Bauch kraulte. »Okay«, meinte Morelli. »Hört sich gut an.«
    Zwei Minuten später saßen wir auf der Couch in Morellis Wohnzimmer, sahen uns die Show vor dem Footballspiel an, aßen Pizza und tranken Bier.
    »Hab gehört, du arbeitest am Barroni-Fall«, sagte ich zu Morelli. »Schon was rausgefunden?«
    Morelli nahm sich das zweite Pizzastück. »Wir haben eine ganze Menge Hinweise erhalten, aber bisher hilft uns noch nichts weiter.«
    Vor acht Tagen war Michael Barroni auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Er war zweiundsechzig Jahre alt und bei guter Gesundheit, hatte ein schönes Haus im Herzen von Burg und ein Haushaltswarengeschäft an der Ecke Rudd und Liberty Street. Er hatte eine Frau, zwei Hunde und drei erwachsene Söhne. Einer von Barronis Jungen war mit mir zusammen zur Schule gegangen, ein anderer zwei Jahrgänge vorher mit Morelli.
    In Burg gibt es nicht viele Geheimnisse; und wenn man dem Tratsch glauben durfte, hatte Michael Barroni keine Affäre, verjubelte kein Geld mit Wetten und hatte keine Beziehungen zur Mafia. Sein Geschäft schrieb schwarze Zahlen. Er war nicht depressiv. Er trank nicht viel und nahm kein Viagra.
    Das letzte Mal wurde Barroni gesehen, als er nach Feierabend die Hintertür seines Ladens verriegelte. Er stieg in seinen Wagen, fuhr los und … löste sich in Luft auf. Kein Michael Barroni mehr.
    »Habt ihr Barronis Auto gefunden?«, fragte ich Morelli.
    »Nein. Kein Auto. Keine Leiche. Keine Anzeichen für einen Kampf. Er war allein, als Sol Rosen ihn abschließen und losfahren sah. Sol sagte, er hätte gerade den Müll nach draußen gebracht und gesehen, wie Barroni wegfuhr. Angeblich hätte Barroni ganz normal gewirkt. Höchstens ein bisschen zerstreut. Sol meinte, Barroni hätte ihm zugewinkt, aber nichts gesagt.«
    »Glaubst du, er ist zufällig in etwas hineingeraten? Dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war?«
    »Nein. Barroni wohnt vier Straßen von seinem Laden entfernt. Jeden Tag fährt er von der Arbeit direkt nach Hause. Vier Straßen durch Burg. Wenn auf Barronis normaler Heimfahrt irgendwas passiert wäre, hätte es jemand gesehen oder gehört. Nein, als Barroni verschwand, wollte er woanders hin. Das war nicht der normale Heimweg.«
    »Vielleicht hatte er einfach die Nase voll. Setzte sich ins Auto, fuhr gen Westen und hielt erst wieder in Flagstaff.«
    Morelli fütterte Bob mit dem Pizzarand. »Ich verrat dir jetzt was, aber das muss unter uns bleiben. An dem Tag, als Barroni verschwand, sind noch zwei andere Typen verschwunden. Sie wohnen beide in der Stark Street. Es ist nichts Besonderes, wenn sich da einer vom Acker macht, deshalb hat keiner groß drauf geachtet. Ist mir bloß aufgefallen, als ich die Vermisstenmeldung für Barroni eingegeben habe.
    Diese zwei Männer hatten beide einen Laden. Beide schlossen abends zu und waren nie wieder gesehen. Der eine war ein ganz normaler Kerl, mit Frau und Kindern, ging zur Kirche. Er hatte eine Kneipe in der Stark Street, aber die war einwandfrei. Der andere, Benny Gorman, hatte eine Autowerkstatt. Wahrscheinlich so eine drittklassige Schrauberwerkstatt. Hat mal wegen Raubüberfall und Autodiebstahl gesessen. Vor zwei Monaten wurde gegen ihn Anklage erhoben wegen tätlichen Angriffs mit einer tödlichen Waffe. War mit einem Radmutternschlüssel auf einen Kerl
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