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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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Gegenspieler von Ghrelin, das den Hunger drosselt. Schläft man zu wenig, erhält der Körper zu wenig davon und bekommt vermehrt Appetit. Wie die Mediziner Steven Heymsfield und James Gangwisch herausfanden, führt schon eine einzige Stunde weniger Schlaf zu messbaren Gewichtsunterschieden. Psychologen der Uniklinik Regensburg haben wiederum festgestellt, dass Kurzschläfer doppelt so häufig in unteren Gehaltsgruppen anzutreffen sind wie Langschläfer. Manche von uns verdienen ihr Geld also wirklich im Schlaf.
    Zu viel davon ist allerdings auch nicht gesund. Die Psychologin Petra Hasselbach sagt, dass ausgemachte Langschläfer ein um 140 Prozent erhöhtes Risiko haben, früher zu sterben. Bekräftigt wird dieser Befund durch Forschungsarbeiten der britischen Warwick Medical School, die dazu über 10 000 britische Beamte in zwei Zeitperioden untersuchte: zwischen 1985 und 1988 sowie zwischen 1992 und 1993. Ergebnis: Diejenigen, die nachts länger als acht Stunden schliefen, hatten ein doppelt so hohes Risiko, in den Folgejahren an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben als jene, die ihren Schlaf auf täglich sieben Stunden limitierten.
    Na dann, gute Nacht
    Geradezu lebensmüde hat sich demnach Albert Einstein verhalten. Der Legende nach soll das Genie täglich satte 14 Stunden seines Lebens verpennt haben. Dennoch entwickelte der Mann die Relativitätstheorie. Chapeau!
    Für uns Normalsterbliche und unsere geistige wie körperlicheVitalität ist es jedoch erforderlich, dass wir uns gut ernähren, regelmäßig Sport treiben und ausschlafen. Vor- oder nachzuschlafen funktioniert übrigens nicht. Unser Körper ist nicht in der Lage, Bettruhe zu speichern. Wer vor einer langen Nacht besonders früh ins Bett geht, wird sich dort nur herumwälzen. Die innere Uhr hat noch nicht auf Erholung umgeschaltet. Ebenso, wer nach einer durchzechten Nacht den Schlafmangel schon am Nachmittag ausgleichen will. Hoffnungslos. Der Wach-Schlaf-Rhythmus ist längst aus dem Takt. »Wer spät zu Bett geht und früh herausmuss, weiß, woher das Wort Morgengrauen kommt«, witzelte schon der T V-Moderator Robert Lembke. Nicht wenige Schlafforscher sind sich heute einig, dass dieses taktlose Schlafen die inneren Uhren unserer Organe desynchronisiert. Und es scheint so, dass selbst einige Erkrankungen wie Diabetes oder Darmkrebs mit einem solchen Ungleichgewicht einhergehen.
    Populäre Wege, wie Sie persönlich zu besserem Schlaf finden, gibt es mittlerweile so einige. In dem Hollywood-Streifen
Staatsanwälte küsst man nicht
versuchen es die Protagonisten beispielsweise mit Skigymnastik und Bügeln um Mitternacht. Kann man so machen, empfehle ich aber nicht. Im Blockbuster
Schlaflos in Seattle
wählen Tom Hanks und Meg Ryan wiederum die Variante: Liebe. Finde ich persönlich besser. Im Genre des Vampirfilms hingegen meiden die untoten Blutsauger kategorisch jedwedes Sonnenlicht. Auch daraus lässt sich eine pragmatische Einschlafhilfe ableiten. Hypnos, in der griechischen Mythologie der Gott des Schlafes, half der eifersüchtigen Hera beim Einschläfern ihres Gatten und Übergottes Zeus. Allerdings griff Hypnos dabei gerne zu Betäubungsmitteln wie Mohn, Opium oder Morphium. Davon kann ich wirklich nur abraten. Dann schon lieber heiße Milch mit Honig, wie sie Großeltern gerne empfehlen. Wahrscheinlich ahnten sie, dass das Kalzium in der Milch beruhigt. Nur für Menschen mit Laktoseüberempfindlichkeit ist das nichts.
    Schlaf kann man leider nicht erzwingen. Versuchen Sie es deshalb bitte auch erst gar nicht. Trotzdem habe ich zum Abschluss ein paar einfache Hinweise gesammelt, die Ihnen vielleicht zu besserem und erholsamerem Schlaf verhelfen:
Bemühen Sie sich um eine entspannte Einstellung. Mit Druck (»Ich muss jetzt schlafen!«) machen Sie es nur schlimmer. Besser: Vermeiden Sie 30 Minuten vor dem Einschlafen sämtliche Störquellen wie laute Musik oder Diskussionen mit dem Partner. Sport ist auch nicht ratsam – wohl aber ein kurzer Spaziergang im Freien. Und wer binnen 20 Minuten nicht einschlafen kann, darf noch etwas lesen. Nur machen Sie dann bitte kein allzu grelles Licht an. Das Gehirn schaltet sonst wieder in den Wachmodus um.
Erst hinlegen, wenn Sie müde sind. Regelmäßiger Schlaf ist zwar wichtig, das heißt aber nicht, dass Sie sich dabei sklavisch nach der Uhr richten müssen. Ihr Körper signalisiert Ihnen schon, wann es Zeit ist, zu Bett zu gehen. Wenn Sie dann immer noch zu viele Gedanken an die Arbeit plagen, notieren
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