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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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nicht an Schlaf. Jedenfalls nicht, bis kurz, bevor der Wecker klingelt.
Die Bettmonogamisten. Zu Hause schlafen sie so lala, aber in fremden Betten, auf fremder Matratze, mit falschem Kopfkissen, umgeben von falschem Zimmerklima – keine Chance. Deswegen pennen sie am liebsten daheim. Und wenn sie mal über Nacht in ein anderes Quartier müssen, auf Dienstreise etwa, dann nerven sie ihre Umwelt mit detaillierten Schilderungen ihres drohenden Wachkomas. Wenn es sich nicht gerade um Handlungsreisende handelt, ist dieser Typ von allen dreien noch am besten dran.
    Aber auch das raubt vielen den Schlaf: Schnarchen. Rund 20 Prozent der Erwachsenen rasseln und röcheln in der Nacht. Mit zunehmendem Alter sogar mehr. Ab 60 Jahren schnarchen etwa 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen. Nicht selten geschieht dies in einer Lautstärke von bis zu 100 Dezibel, lauter als ein vorbeifahrender LKW. Das Schnarchgeräusch selbst entsteht meist in Rückenlage. Weil die Wangenmuskeln erschlaffen, sinkt erst der Unterkiefer herab. Dann verengen sich die Atemwege, und bei jedem Luftholen fangen Gaumensegel, Zäpfchen, Rachenwand und Kehlkopfdeckel an zu vibrieren. Dicke Menschen schnarchen übrigens häufiger. Das liegt daran, dass das Volumen von Bauch und Zunge korreliert. Je dicker die Zunge, desto weniger Luft kommt durch den Hals. Auch Rauchen fördert die nächtliche Rodung von Traumwäldern. Wer raucht, regt die Schleimproduktion der Nasean. Weil dann nachts die ganze Rotze den Rachen blockiert, müssen Raucher verstärkt durch den Mund atmen. Vielleicht sollte man das ebenso auf Zigarettenpackungen schreiben:
Rauchen bringt Sie um … den Schlaf.
    Schnarchen ist wirklich gefährlich. Bei manchen Menschen kommt es in der Nacht dann zum temporären Ausfall der Luftversorgung. In extremen Fällen kann es dabei zu 2- bis 4-minütigem Atemstillstand kommen.
Schlafapnoe
nennt der Fachmann das, und es tritt bei etwa fünf Prozent der Bevölkerung auf – vor allem bei Männern mittleren Alters. Das führt zu Sauerstoffmangel in der Nacht und Müdigkeit sowie Konzentrationsstörungen am Tag. Zudem befördert der Körper während der Atemaussetzer jedes Mal Unmengen von Adrenalin ins Blut, eine Art Notfallprogramm, um sich vor dem drohenden Erstickungstod zu retten. Auch das wirkt erholsamem Tiefschlaf massiv entgegen.
    Groß ist auch die Fraktion derjenigen, die des Nachts vom Büro und der Arbeit träumen. Laut Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach tun das rund 34 Prozent der Deutschen. »Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen«, fand zwar Victor Hugo. Jobträume sind jedoch meist alles andere als ein Vergnügen. In einer Umfrage aus dem Jahr 2003 gaben rund 60 Prozent der männlichen Angestellten einer britischen Bank und 80 Prozent der Bankerinnen an, von ihrer Arbeit zu träumen – über 65 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer wachten davon schweißgebadet auf, weil sie von Sorgen geplagt wurden. Das Ergebnis einer weiteren Umfrage des britischen Unternehmens Learndirect unter 1000 Erwachsenen aus demselben Jahr war noch dramatischer: 57 Prozent litten regelrecht unter Job-Albträumen, ein Viertel von ihnen hatte solche Träumereien sogar einmal in der Woche. Die Autoren dieser Studie fragten ihre Probanden auch, was ihnen denn nachts den Schlaf rauben würde. Das Ergebnis in hierarchischer Reihenfolge sah so aus:
Mit dem Chef diskutieren müssen.
Zu einem Meeting zu spät kommen.
Eine / n Kollegin / Kollegen begehren.
Überraschend eine Präsentation halten müssen.
Nackt bei der Arbeit erscheinen.
Totaler Datenverlust nach einem Computerabsturz.
Gekündigt werden.
    Aus seriösen Traumstudien weiß man heute, dass die meisten Träume nichts weiter sind als das Verarbeiten des vergangenen Tages oder dessen surreale Fortsetzung. Bei dieser Art des Träumens lernen wir oder lösen in dem Paralleluniversum sogar Probleme. Wiederkehrende Albträume hingegen sind eher ein Zeichen für ungelöste Probleme oder eine unbewusste Angst, allerdings nicht unbedingt für einen verdrängten sexuellen Wunsch wie in der Freud’schen Theorie. Welche Ängste und Sorgen einen plagen, ist den meisten Menschen entweder nach etwas Selbstreflexion bewusst oder es wird ihnen mithilfe des Traumes klarer. Insofern sind Job-Träume eine nützliche Sache: Wer wiederholt wegen seiner Arbeit schlecht schläft, sollte sich fragen, was dahintersteckt. Die Angst, überraschend eine Präsentation halten zu
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