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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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Tages und lernt, Folge: Wir träumen besonders wild. Die Körpertemperatur erreicht jetzt ihren Tiefststand. In Phase 4 sind körperlicheErneuerung und Lernprozess abgeschlossen, der Hormonmix verändert sich: Statt Melatonin strömt nun vermehrt das Aufwachhormon Kortisol durch die Blutbahnen. Wir schlafen immer flacher, träumen aber umso wilder, nicht selten auch Erotisches. Spätestens in Phase 5 kommt noch eine ordentliche Dosis des Sexualhormons dazu sowie ein Schuss
Ghrelin
– das Hormon sorgt für wachsenden Hunger. Sobald Kortisolspiegel und Hungergefühl ausreichen, wachen wir von alleine auf.

    Nun gibt es Menschen, die legen sich abends einfach in ihr Bett, murmeln vielleicht noch ein »Gute Nacht«, drehen sich zur Seite und schlafen sofort ein. Kein nächtlicher Harndrang, kein schnarchgestörtes Erwachen, keine Albträume. Am nächsten Morgen wachen sie auf, sind ausgeruht, fröhlich, leistungsfähig und putzmunter. Ich bewundere und beneide diese Leute – ich bin oft die anderen.
    Wie mir geht es vielen Deutschen. Einschlafen ist für sie Schwerstarbeit. Rund 42 Prozent der Deutschen haben Probleme damit, 15 Prozent sogar behandlungsbedürftige Schlafstörungen. Besonders betroffen: Frauen, Freiberufler und Arbeiter. Vor allem die 35- bis 5 5-Jährigen (65 Prozent) plagt die Insomnia – und damit ausgerechnet jene, die im Beruf täglich gefordert sind. Vielleicht haben Sie Lust auf einen kurzen Selbsttest? Der kann zwar keine ärztliche Diagnose ersetzen, gibt Ihnen aber womöglich erste nützliche Hinweise, wie gut Sie tatsächlich schlafen – kreuzen Sie dazu bitte einfach Zutreffendes an:
Sie brauchen meist mehr als 30 Minuten, um einzuschlafen.
Sie wachen mehrmals in der Nacht auf und können dann nur schlecht wieder einschlafen.
Sie schlafen sehr unruhig und bewegen sich so stark, dass Ihr Partner Sie darauf aufmerksam macht.
Ihre Gliedmaßen kribbeln häufig oder werden nachts taub.
Ihr Partner klagt, dass Sie oft schnarchen oder dabei gar Atempausen einlegen.
Sie überhören morgens oft den Wecker, werden kaum wach.
Wenn Sie aufwachen, können Sie sich manchmal zunächst kaum bewegen.
Bis Sie richtig munter werden, dauert es über 20 Minuten.
Tagsüber fühlen Sie sich oft gerädert und sinken schon mal in einen Sekundenschlaf.
Sie leiden häufig an Konzentrationsstörungen, sind öfter schlecht gelaunt und gereizt.
Sie erleben kurze Anfälle von Muskelschwäche, wenn Sie sich besonders stark ärgern oder lauthals lachen.
Sie nehmen mindestens einmal in der Woche Schlafmittel ein.
    Wenn Sie mehr als zwei Punkte ankreuzen konnten, gehören Sie schon zur Risikogruppe. Solche Leute leiden an erhöhter Wachsamkeit. Bis eins laborieren sie an ihrer Bettunruhe und probieren alle möglichen Schlafpositionen durch. Um zwei sind sie bereits Großhirte und hüten eine 1367 Lämmer umfassende Schafherde. Kurze Rotweinverklappung um drei. Anschließendes Wälzen bis vier. Und morgens reicht es, dass der Nachbar seinen Lumpi in aller Herrgottsfrühe Gassi führt – schon fahren Sie aus dem Schlaf hoch. Immerhin: Manche trösten sich über ihren nächtlichen Wachdienst mit einem unwiderstehlichen Schlafzimmerblick hinweg.
    Was den derzeitigen Forschungsstand anbelangt, so gilt es bis heute als eines der ungelösten Menschheitsrätsel, warum manche Menschen sofort wegnicken, sobald Sie die Augen zuklappen, während andere lebhaftig leiden. Auch die Wissenschaft weiß wenig darüber. Allenfalls unterscheidet sie zwischen drei besonders rastlosen Typen:
Die Einschlafgestörten. Sobald die Sonne untergeht, zieht bei ihnen die Sorge auf: Gleich werde ich wieder stundenlang wach liegen und mich wälzen. Und so kommt es dann auch: dreimal gedreht, zweimal getrunken, einmal gepinkelt. Buch gelesen,Fernsehen geschaut, bis nur noch Nummerngirls um die Wette stöhnen, dann vom Runterfallen der Fernbedienung wieder hochgeschreckt. Irgendwann greifen sie zur Baldrian-Pille, weil sie sonst morgens als Zombie erwachen. Was trotzdem passiert.
Die Durchschlaf-Insomnias. Eindösen geht noch gut, aber abschalten nicht. Irgendwann zwischen drei und vier rotiert die Birne: Hab ich Henning die Mail geschickt? Wurde die Rechnung bezahlt? Ist morgen nicht Hochzeitstag? Wo bekomme ich das Geschenk für Junior her? Und überhaupt: Was, wenn der die Schule nicht packt? Spätestens jetzt hämmert der Puls, die Hände sind klamm und mit dem Adrenalin im Blut könnte man locker Lenin wiederbeleben. An alles ist zu denken – nur
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