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Kind der Prophezeiung

Kind der Prophezeiung

Titel: Kind der Prophezeiung
Autoren: David Eddings
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Prolog
    Der die Geschichte vom Krieg der Götter und die Taten von Belgarath dem Zauberer schildert – aus dem Buch von Alorn
    A ls die Welt noch neu war, lebten die sieben Götter in Harmonie, und die Rassen der Menschen waren wie ein Volk. Belar, der jüngste der Götter, wurde von den Alornern verehrt. Er lebte mit ihnen und sorgte für sie, und sie gediehen unter seiner Obhut. Auch die anderen Götter scharten Völker um sich, und jeder Gott sorgte für sein Volk.
    Aber Belars ältester Bruder, Aldur, war nicht Gott über ein Volk. Er lebte abseits von Menschen und Göttern, bis ihn eines Tages ein umherstreifendes Kind aufsuchte. Aldur nahm das Kind als Schüler an und nannte es Belgarath. Belgarath lernte das Geheimnis des Willens und des Wortes und wurde ein Zauberer. In den folgenden Jahren suchten auch andere den einsamen Gott auf. Sie schlossen sich in Brüderschaft zusammen, um zu Aldurs Füßen zu lernen, und die Zeit berührte sie nicht.
    Dann geschah es, daß Aldur einen Stein in Gestalt einer Kugel aufhob, nicht größer als das Herz eines Kindes, und er wendete den Stein in seiner Hand, bis er zu einer lebendigen Seele wurde. Die Macht des lebenden Juwels, das die Menschen das Auge Aldurs nannten, war sehr groß, und Aldur wirkte Wunder damit.
    Von allen Göttern war Torak der schönste, und sein Volk waren die Angarakaner. Sie brachten ihm Brandopfer dar und nannten ihn Herrn der Herren, und Torak fand Gefallen an Weihrauch und den Worten der Anbetung. Es kam jedoch der Tag, an dem er von dem Auge Aldurs hörte, und von diesem Augenblick an kannte er keinen Frieden mehr.
    Schließlich ging er unter heuchlerischem Vorwand zu Aldur. »Mein Bruder«, sagte er, »es ziemt sich nicht, daß Ihr Euch abseits von unserer Gesellschaft und unserem Ratschluß haltet. Legt dieses Juwel, das Euren Geist von unserer Gemeinschaft fortgelockt hat, beiseite.«
    Aldur blickte in seines Bruders Seele und tadelte ihn. »Warum strebt Ihr nach Herrschaft und Macht, Torak? Ist Angarak nicht genug für Euch? Versucht nicht, in Eurem Stolz das Auge zu erlangen, denn dann wird es Euch vernichten.«
    Groß war Toraks Scham bei Aldurs Worten, und er erhob seine Hand und schlug seinen Bruder nieder. Darauf nahm er das Juwel an sich und floh.
    Die anderen Götter flehten Torak an, er möge das Auge zurückgeben, allein er tat es nicht. Dann erhoben sich die Völker der Menschen gegen die Scharen der Angarakaner und führten Krieg mit ihnen. Die Kriege der Götter und Menschen wüteten über das Land, bis Torak, nicht weit der Höhen von Korim, das Auge erhob und dessen Willen zwang, sich mit dem seinen zu vereinen, um die Erde unter sich in Stücke zu spalten. Die Berge wurden niedergerissen, das Meer strömte ins Land. Aber Belar und Aldur vereinten ihren Willen und setzten dem Meer Grenzen. Die Volker der Menschen waren jedoch voneinander getrennt – und ebenso die Götter.
    Als Torak das Auge gegen die Erde, seine Mutter, erhob, erwachte es und begann mit heiliger Flamme zu glühen. Toraks Angesicht wurde von blauem Feuer versengt. In seinem Schmerz riß er die Berge nieder; in seiner Qual brach er die Erde auf; in seiner Pein ließ er das Meer ins Land. Seine linke Hand entflammte und verbrannte zu Asche, das Fleisch seiner linken Gesichtshälfte zerschmolz wie Wachs, und sein linkes Auge brodelte in seiner Höhle. Mit einem Aufschrei stürzte er sich ins Meer, um die Flammen zu löschen, aber seine Qualen waren ohne Ende.
    Als Torak dem Wasser entstieg, war seine rechte Seite noch immer schön, aber seine linke war durch das Feuer des Auges verbrannt und grauenhaft entstellt. Von unaufhörlichen Schmerzen gepeinigt, führte er sein Volk fort nach Osten, wo sie eine große Stadt bauten auf der Ebene von Mallorea. Sie nannten sie Cthol Mishrak, die Stadt der Nacht, denn Torak verbarg seine Entstellung in Dunkelheit. Die Angarakaner errichteten einen eisernen Turm für ihren Gott und legten das Auge in einer eisernen Schatulle in die oberste Kammer. Oft stand Torak vor der Schatulle, um dann weinend zu fliehen, auf daß sein Verlangen, das Auge zu betrachten, nicht übermächtig werde und er zugrunde gehe.
    Jahrhunderte vergingen in den Ländern der Angarakaner, und sie begannen, ihren entstellten Gott Kal Torak zu nennen, König und Gott.
    Belar hatte die Alorner nach Norden geführt. Von allen Menschen waren sie die kühnsten und kriegerischsten, und Belar pflanzte ewigen Haß auf Angarak in ihre Herzen. Mit grausamen
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