Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
Vom Netzwerk:
sofortige Auflösung der Außenposten. Und damit eins klar ist: Ich werde ohne zu zögern eigenhändig jeden niederschießen, der noch eine Waffe in der Hand hält, wenn ich rauskomme.«

10
    Die Wange an die Scheibe gedrückt, sieht Maria zu, wie die Landschaft vorbeifliegt. An Händen und Füßen gefesselt, sitzt sie in Crossmans Dodge, der mit jaulenden Sirenen inmitten eines Konvois aus einem Dutzend Geländefahrzeugen dahinbraust. Ihre Kollegen aus Quantico. Die Besten der Besten, alles für sie. Neben ihr blättert der Direktor des FBI in einer Akte. Sein Mobiltelefon am Ohr hört er zu, was ihm der Präsidentenberater mitteilt. Die Blutproben haben ihren Bestimmungsort erreicht, und die Sequenzierung hat begonnen. Es wird weitere vier Tage harte Arbeit kosten, bis die Streitkräfte der Mitgliedsländer des Sicherheitsrats das Gegenmittel in großem Maßstab verteilt haben. Maria sieht zu March hin, die vorn sitzt. Die junge Frau dreht sich um und lächelt ihr verlegen zu.

    »Tut mir schrecklich leid, Parks.«
    »Macht überhaupt nichts. Das letzte Mal, dass mich ein Mädel so geküsst hat, war an der Uni.«
    »Wie hieß sie?«
    »Allison von den Cheerleadern.«
    »Ach ja, die Cheerleader …«
    Crossman dankt Ackermann und drückt auf den Aus-Knopf. Inzwischen hat der Konvoi die Abzweigung zur Fernstraße 94 er reicht. Die vordersten Fahrzeuge biegen nach Norden ab, während sich Crossmans Dodge und vier andere Wagen nach Westen wenden.
    »Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Du fragst zu viel, Maria.«
    Bevor sie Gelegenheit hat, noch etwas zu sagen, wählt Crossman eine neue Nummer. Er hält es für richtig hinzuzufügen: »Ich rufe jetzt den Präsidenten an. Wenn ihr unbedingt weiter eure Mädels-Gespräche führen wollt, wäre ich euch dankbar, wenn ihr das leise tun könntet.«
    Bei Enfield verlässt der Konvoi die 94 und setzt sei nen Weg über Nebenstraßen fort. Mit halbem Ohr hört Maria, wie Crossman dem Präsidenten die jüngsten Ereignisse schildert. Die beiden Männer sprechen lange miteinander, dann hört sie mit einem Mal die Stimme des Präsidenten fragen: »Wie geht es dem Mädchen?«
    Crossman legt eine Hand auf die Marias, bevor er antwortet: »Sie ist tot, Mr. President.«
    Maria wendet sich zu Crossman. Dicke Tränen quellen aus ihren Augen. Sie spürt, wie sich die Finger des Direktors um ihre Hand schließen. Erneut fragt der Präsident: »Und Special Agent Parks?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass sie auf Ihre Unterstützung zählen kann.«
    »Recht so. Der Generalstaatsanwalt hat bereits eine Arbeitsgruppe auf den Fall angesetzt.«

    »Vielen Dank, Mr. President.«
    »Nichts zu danken, Crossman. So war es abgemacht, und Sie wissen ja – ein Mann, ein Wort.«
    Crossman beendet das Gespräch. Maria hat die Stirn an die Scheibe gelegt. Sie lässt ihren Tränen freien Lauf. Das Fahrzeug an der Spitze wird langsamer und biegt auf eine schmale Straße ein, die durch ein Waldstück führt. Parks hebt den Kopf. An einer Kreuzung sieht sie gelbe Rundumleuchten. Der Konvoi hält nahe einem Ambulanzfahrzeug und einem Pick-up. Maria sieht Crossman fragend an, während dieser ihre Fesseln löst.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich gebe dir vier Tage, um deine Aufgabe zu beenden. Danach stellst du dich. Hast du mich verstanden?«
    Maria sieht zu March hin. In ihren Augen liest sie, dass sie nichts zu befürchten hat. Als sie aussteigt, klettert ein alter Mann mit langen weißen Haaren und leuchtend blauen Augen aus dem Pick-up. Er muss um die fünfundsiebzig sein, wirkt aber jünger und zugleich viel älter, für sein Alter erstaunlich rüstig, doch auch erschöpft. Gepresst fragt sie: »Gordon?«
    Der alte Hüter lächelt. Er kommt hinkend näher. Aus einem dicken Bündel, das er trägt, sieht eine kleine schwarze Hand hervor.
    »Bist du das, Gordon?«
    »Jedenfalls, was von ihm übrig ist.«
    Erneut schluchzt Maria. Sie öffnet das Bündel und schließt Holly in die Arme.
    »Sie hat Ash umgebracht. Sie hat Ash unschädlich gemacht und mich gerettet.«
    »Ich weiß.«
    »Und jetzt?«
    »Was heißt jetzt?«
    »Wird sie sterben?«

    »Die ganze Macht stirbt, Maria. Der alte Chester ist tot, auch Kano, Cyal und Elikan. Nur noch eine einzige Verehrungswürdige ist übrig geblieben. Sie erwartet uns. Holly muss ihre Kräfte auf sie übertragen, bevor es zu spät ist.«
    »Selbst wenn sie dabei umkommt?«
    »Sie liegt bereits im Sterben, Maria.«
    Maria wendet sich zu den Fahrzeugen des FBI um, die dabei sind zu

Weitere Kostenlose Bücher