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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger
Autoren: J.R. Ward
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jäh zerstört, denn Rehvs Geheimnis steht kurz vor der Enthüllung, was seine Todfeinde auf den Plan ruft - und die Tapferkeit Ehlenas auf die Probe stellt, da von ihr verlangt wird, ihn und seinesgleichen auszuliefern …

Leseprobe
    J. R. Ward Fallen Angels - Die Ankunft
    E in Scheideweg bedeutet, man muss nach rechts oder nach links, dachte Jim, rücklings auf dem Garagenboden liegend, einen Schraubenschlüssel in der Hand.
    Wenn man an einem Scheideweg steht, dann muss man sich per definitionem für eine Richtung entscheiden, denn geradeaus weiterzugehen steht nicht zur Debatte. Man fährt auf den Highway oder bleibt auf der Nebenstrecke. Man überholt diesen Wagen vor sich oder bleibt zur Sicherheit hinter ihm. Man gibt bei Gelb nochmal Gas oder man bremst.
    Manche dieser Entscheidungen spielen keine große Rolle. Andere haben zur Folge, dass man einem betrunkenen Geisterfahrer in die Quere kommt oder eben genau nicht.
    Auf Vins Fall übertragen, war der Verlobungsring, den er partout nicht rausrücken wollte, quasi das Rechtsabbiegen, das ihn vor einem auf Glatteis ins Rutschen geratenen Sattelschlepper bewahren würde: Was er jetzt tat, würde sein gesamtes Leben verändern, und er musste schleunigst den Blinker setzen. Dem Trottel lief bei seiner Freundin die Zeit davon, er musste ihr endlich die alles entscheidende Frage stellen, bevor sie noch-
    »Scheißdreck!«
    Jim ließ den Schraubenschlüssel fallen, der ihm abgerutscht war, und schüttelte seine Hand aus. Er sollte sich wahrscheinlich besser auf das konzentrieren, was er gerade tat. Vorausgesetzt,
er hätte seine Fingerknöchel gerne noch etwas länger. Das Blöde war, dass ihn die ganze Sache mit Vin einfach nicht losließ.
    Was zum Henker sollte er mit dem Kerl noch anstellen? Wie konnte er ihn motivieren, der Frau endlich einen Antrag zu machen?
    In Jims altem Leben wäre die Antwort einfach gewesen: Er hätte Vin eine Knarre an den Kopf gehalten und den Penner vor den Altar geschleift. Aber jetzt? Musste er sich ein bisschen zivilisierter benehmen.
    Er setzte sich auf den kühlen Garagenboden und funkelte das Schrottmotorrad, das er nun schon seit Jahren mit sich rumschleppte, böse an. Der Hobel war damals nicht gelaufen, und er lief auch jetzt nicht, und wenn Jim weiter so dilettantisch daran rumschraubte wie heute Morgen, würde er auch in Zukunft keine verspiegelte Sonnenbrille brauchen. Warum er sich das Schrottteil überhaupt gekauft hatte, war ihm schleierhaft. Träume von Freiheit vielleicht. Entweder das, oder er stand einfach auf Harleys wie jeder Kerl mit Eiern in der Hose.
    Hund, der auf einem sonnigen Fleckchen gedöst hatte, hob den Kopf und stellte die struppigen Ohren auf.
    Zerknirscht lutschte Jim an dem Fingerknöchel, den er sich aufgeschürft hatte. »Sorry, dass ich geflucht habe.«
    Hund schien das gleichgültig zu sein; er bettete den Kopf wieder auf die Pfoten, die buschigen Augenbrauen hochgezogen, als hörte er gern zu, egal, ob es Flüche waren oder Jugendfreies.
    »Scheideweg, Hund. Weißt du, was das bedeutet? Man steht an einer Weggabelung. Man muss sich entscheiden.« Jim schnappte sich den Schraubenschlüssel erneut und startete einen weiteren Versuch an einer Schraube, die so dick von altem Öl überzogen war, dass man nicht mal mehr erkennen konnte, ob sie sechseckig war. »Man muss sich entscheiden.«
    Er dachte an Devina, wie sie ihn vom Fahrersitz dieses angeberischen BMWs aus angesehen hatte. Ich warte und warte darauf,
dass er auftaut und mir vertraut und mich liebt, aber bisher ist das nicht passiert, und allmählich geht mir die Kraft aus, noch länger durchzuhalten, Jim, ganz ehrlich.
    Und dann rief er sich ins Gedächtnis, wie Vin diPietro diese dunkelhaarige Prostituierte angesehen hatte.
    Ja, das konnte man wirklich und wahrhaftig einen Scheideweg nennen. Das Problem war, dass diPietro, dieser dämliche Vollidiot, vor einem Wegweiser stand, und anstatt dem Pfeil nach Glückdorf an der Wonne zu folgen, stapfte er unbeirrt weiter Richtung Schaufle-dir-ein-frühes-Grab-und-werde-von-niemandem-außer-deinem-Buchhalter-beweint-Stadt.
    Jim hoffte, wenn er Devina von dem Ring erzählte, würde sie das bei der Stange halten, aber wie lange?
    Mann, in vielerlei Hinsicht war sein letzter Job einfacher gewesen, weil er da mehr Kontrolle gehabt hatte: Zielperson ins Visier nehmen, Licht ausknipsen, abhauen.
    Vin dagegen begreiflich zu machen, was doch so offensichtlich war … ein echter Kraftakt. Außerdem war
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