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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger
Autoren: J.R. Ward
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geheiratet.

    Wellsie geht, und ich bleibe im Türrahmen stehen. Ich fühle mich nutzlos. Mein Gott, es gab so viele Fragen, die ich Tohr stellen wollte, aber jetzt ist keine davon wichtig.
    J. R.: Ich sollte lieber gehen.
    Tohr: (Reibt sich die Augen) Ja, wahrscheinlich. Tut mir leid, das Ganze.
    J. R.: Aber nicht doch. Ihr müsst euch um ihn kümmern.
    Tohr: (Betrachtet John) Ja, das müssen wir.
    Wellsie kommt zurück, und die Anordnung des Arztes lautet, dass John in die Klinik kommen muss. Fritz wird angerufen, um mich abzuholen, aber er wird ein bisschen brauchen, also wird mir erklärt, wie ich das Haus abschließe, wenn ich gehe. Ich folge Tohr, der John auf den Armen trägt, durch das Wohnzimmer und hinaus in die Küche. Der Junge wird in eine dicke Steppdecke gewickelt und trägt gefütterte Hausschuhe an den Füßen, die aussehen wie die, die ich geliehen bekommen habe - nur kleiner.
    Wellsie steigt auf den Rücksitz des Range Rover, schnallt sich an, und als Tohr ihr John auf den Schoß legt, zieht sie ihn dicht an sich. Dann schlägt die Tür zu, und sie sieht mich durch die Scheibe an, Gesicht und rotes Haar werden durch die Spiegelung der Garagenwand hinter mir überlagert. Unsere Blicke treffen sich, und sie hebt die Hand. Ich hebe meine.
    Tohr: (Zu mir) Kommst du hier klar? Du weißt ja, wie du mich erreichen kannst.
    J. R.: Aber sicher, ich komme zurecht.
    Tohr: Nimm dir aus dem Kühlschrank, was du willst. Die Fernbedienung für den Fernseher liegt gleich neben meinem Stuhl.
    J. R.: Okay. Fahr vorsichtig, und gebt mir Bescheid, wie es ihm geht, ja?
    Tohr: Machen wir.

    Ganz kurz legt Tohr mir seine gigantische Pranke auf die Schulter, dann setzt er sich ans Steuer, legt den Rückwärtsgang ein und fährt hinaus in den Sturm. Die Ketten rasseln auf dem Zementboden der Garage, bis sie den Rand der Schneedecke erreichen; dann höre ich nur noch das tiefe Grollen des Motors und das Knirschen von Millionen winziger Flocken, die unter den Reifen zerdrückt werden.
    Tohr wendet den Wagen und fährt los, das Garagentor schließt sich automatisch wieder. Ich erhasche einen letzten Blick auf den Range Rover, die Rücklichter blitzen rot im wehenden Schnee auf.
    Ich gehe zurück ins Haus. Mache die Tür hinter mir zu. Horche.
    Die Stille ist unheimlich. Nicht, weil ich glaube, es wäre jemand im Haus. Sondern, weil die Leute, die eigentlich hier sein sollten, weg sind.
    Im Wohnzimmer setze ich mich auf eines der mit Seide bezogenen Sofas und warte am Fenster, als könnte ich Fritz’ Ankunft dadurch irgendwie beschleunigen. Den Parka habe ich auf dem Schoß, die Stiefel an den Füßen.
    Es kommt mir vor wie Jahre, bis der Mercedes in die Auffahrt einbiegt. Ich stehe auf, laufe zur vorderen Eingangstür und trete hinaus. Als ich mich noch einmal umdrehe, um abzuschließen, wie es mir erklärt wurde, werfe ich einen Blick durch den Flur in die Küche, wo Wellsie noch vor einer halben Stunde gekocht hat. Der Topf, in dem sie Johns Reis zubereitet hat, steht immer noch dort, daneben der Löffel.
    Ich möchte wetten, dass diese Gegenstände in einer normalen Nacht nicht einfach so stehen bleiben würden. Wellsie führt einen ordentlichen Haushalt.
    Ich gebe Fritz ein Zeichen, dass ich noch einen Moment brauche; dann renne ich zurück in die Küche, spüle den Topf und den Löffel ab und stelle sie zum Abtropfen in das Becken, weil ich nicht weiß, wo sie hingehören. Als ich danach wieder vor die Tür gehe, sperre ich hinter mir ab. Nachdem ich schnell überprüft
habe, ob ich es auch richtig gemacht habe, stapfe ich durch den Schnee zum Auto. Fritz hält mir die Tür auf, und bevor ich es mir auf dem Ledersitz bequem mache, blicke ich mich noch einmal zum Haus um. Der Lichtschein aus den Fenstern hat jetzt nichts Anheimelndes mehr … nun kommt er mir fast klagend vor. Das Haus wartet auf die Rückkehr der drei, um nicht mehr nur leblose Gegenstände zu beherbergen. Ohne seine Bewohner ist es lediglich ein Museum voller Ausstellungsstücke.
    Ich steige in den Wagen, und der Butler fährt uns hinaus in den Schneesturm. Er fährt vorsichtig, genau wie Tohr es mit Sicherheit getan hat.

Danklagung
    Danken möchte ich:
     
    Kara Cesare, ohne die aus dieser ganzen Black-Dagger -Sache niemals so viel hätte werden können. Du bist die Beste und die Tollste und die Großmeisterin all dessen, was ich tue - und jetzt höre ich lieber mit dem Schwärmen auf, sonst wird dieses Buch noch länger als das von Phury.
     
    Jedem
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