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Die Braut des Florentiners - TB 2006/2007

Titel: Die Braut des Florentiners - TB 2006/2007
Autoren: Richard Dübell
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schmerzte, als ob jemand sie zudrückte. Ihr Herz flatterte verzweifelt hinter den Rippen wie ein Vogel im Käfig, der sich im nächsten Moment in sein Los ergeben würde.
    »Nun, Schwester Magdalena«, sagte er plötzlich. »Wie heißt du eigentlich in der sündigen Welt?«
    Sie blickte auf. Der Tränenschleier machte seine Gesichtszüge unkenntlich. Sie wischte sich ungeduldig über die Augen.
    »Ich heiße Magdalena«, sagte sie. »Man muss sich keinen neuen Namen aussuchen, wenn man einem Orden beitritt, aber man kann. Ich fand immer schon, dass der Name, den meine Eltern mir gegeben haben, der einzige war, den ich haben wollte.«
    »Magdalena …«, sagte er. »Magdalena …« Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Magdalena.«
    Er löste seine Hand vom Gierseil und legte sie über die ihre. Sie griff mit dem Daumen nach seinem Handballen und hielt ihn fest. Sie sah ihn nicht an, und er sah sie nicht an. Beide blickten ins Wasser des Stroms, das an ihnen vorbeifloss. Der Strom kümmerte sich nicht um hüben oder drüben. Er war da, wo er war, und folgte seiner Bestimmung. Er floss seinem Ziel entgegen.
    Für alle Flüsse ist das Meer das Ziel, dachte Magdalena. Der Strom führt Schlamm und Sedimente, Gras und Erde, Holz und Steine mit sich, wie jeder andere Strom auch. Und ab und zu treibt auch eine Seele mit ihm und findet den Weg zum Meer, in das wir auf die eine oder andere Weise alle zurückkehren und aus dem wir alle gekommen sind. Bei den Menschen ist es komplizierter. Ziele ändern sich. Wünsche ändern sich. Sogar unsere Herzen ändern sich. Aber solange wir ihrem Ruf folgen, ist alles gut. Denn alle unsere verschiedenen Ziele führen letztlich zu einem großen Ziel, und das ist, am Ende sagen zu können: ›Ich weiß, wozu ich auf der Welt war.‹

Danksagung
    Diese Menschen haben mir geholfen, die vorliegende Geschichte zu schreiben; wenn sie Fehler enthält, bin ich daran schuld, nicht sie:
    Mein Kollege Bernd Klamet, der mir den Einfluss von Radschlossgewehren auf die Militärtaktik des frühen sechzehnten Jahrhunderts nahebrachte und der leider vergeblich die Szene mit den Käfern suchen wird, die ihm so am Herzen lag.
    Mein Freund Rüdiger Chmiel, aus dessen vor langer Zeit erzählten Geschichten um Wilhelm von Frundsberg und seinen noch skrupelloseren Kollegen die Figur Konrads von Landau entstand, auch wenn es den wahren Konrad von Landau in anderer Form tatsächlich gegeben hat und Rüdiger sich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnert, es mir erzählt zu haben.
    Mein Freund Mike Schenker, der sich bis zum alten Lucan zurückbemühte, um etwas über die Deiche des Po herauszufinden, und der wahrscheinlich wieder behaupten wird, sein Beitrag zu diesem Buch wäre doch gering gewesen.
    Meine Agentin Anke Vogel, ohne die Schwester Magdalena Caterinas Geschichte vielleicht nicht erzählt worden wäre – und ohne deren Zielstrebigkeit womöglich niemals Zeit gewesen wäre, das Buch überhaupt zu schreiben.
    Meine Frau Michaela, indem sie die wenige gemeinsame Zeit, die wir während der Entstehung dieses Buches hatten, mit Lorenzo, Corto und Schwester Magdalena zu teilen bereit war und sich dann auch noch hinsetzte und meinem Manuskript auf die Sprünge half, wo es notwendig war.
    Meine Probeleser Sabine Stangl, Angela Seidl und Thomas Schuster, die aufs Neue unerschrocken genug waren, die erste Version dieser Geschichte zu lesen und mir an der einen oder anderen Stelle auf den Zahn zu fühlen.
    Danke, Leute. Es hat wieder großen Spaß gemacht, mit euch zu arbeiten!
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