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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys
Autoren: Justine Davis
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Winter ist für uns die härteste Jahreszeit, und sie müssen ihr Bestes geben, damit alles richtig läuft."
    Mercy war nicht beleidigt. "Ich wäre sowieso nicht viel von Nutzen", meinte sie leichthin. "Ich bin niemals auf einem richtigen Pferd geritten und weiß so gut wie nichts von Kühen.
    Aber ich kann auf mich selbst aufpassen. Das brauchst du nicht zu übernehmen."
    "Rinder", berichtigte er sie mild.
    "Okay." Sie zuckte nur mit den Schultern. Offenbar machte es ihr nichts aus, es zuzugeben, wenn sie etwas nicht wusste.
    Grant wünschte sich, es gäbe mehr Menschen wie sie. Oft genug hatte er Leute erlebt, die hier herkamen, um ein Abenteuer zu suchen und sich keine Gedanken über die raue Wirklichkeit des Lebens hier gemacht hatten. Sein Stiefbruder Kyle hatte auch dazugehört. Aber Samantha Rawlings, die eine Ranch geerbt hatte, hatte Kyle schnell klargemacht, wo es langging - und zwar dauerhaft. Er musste grinsen. Kyle machte sich großartig, wenn man überlegte, dass er in seinem ganzen Leben zuvor noch nie bei einem Job geblieben war.
    Aber das ist natürlich nicht überraschend bei jemandem, der eine manipulative, nachtragende Sheila Fortune als Mutter hat, dachte Grant, dankbar für die Wärme und Güte seiner eigenen Mutter. Es war schon erstaunlich, dass Sheilas Kinder es geschafft hatten, ein eigenes Leben auf die Beine zu stellen. Da mit Kyle, Michael und Jane inzwischen alle Kinder von Sheila verheiratet waren, schäumte sie sicher vor Wut, weil sie nun keine Kontrolle mehr über sie ausüben konnte. Er beneidete seine Stiefgeschwister in keinster Weise. Es hatte sogar Zeiten gegeben, wo er seinen Stiefvater bedauert hatte, aber das ging normalerweise wieder sehr schnell vorüber.
    Er zwang sich, in die Gegenwart zurückzukehren und fragte sich, warum es ihm so schwer fiel, sich einfach nur mit dieser Frau zu unterhalten. Warum mussten seine Gedanken so verrückte Wege gehen?
    "Sobald der Schnee einsetzt, werde ich mich nicht um dich kümmern können", warnte er sie. "Und auch niemand sonst. Du wirst auf dich allein gestellt sein."
    Ihre Augen verdunkelten sich. Er meinte Schmerz darin zu erkennen und bedauerte seine Worte sofort.
    "Das macht mir nichts", versicherte sie ihm munter.
    Ihr Ton strafte den Ausdruck Lügen, den er in ihren Augen gesehen hatte, aber er nahm an, sie konnte ihre Gefühle gut verstecken. Oder hatte viel Übung darin, solche Emotionen zu unterdrücken. Sie griff nach einem ihrer weichen Koffer.
    "Wollen wir teilen?" schlug sie vor.
    "Fein." Er nahm den anderen.
    Obwohl die Koffer nicht leicht waren, wie er wusste, nahm sie ihren mit Leichtigkeit auf. Eigentlich sollte ich nicht überrascht sein, dachte er. Als Polizist, besonders als weiblicher, musste sie stark genug sein, sich zu behaupten und allein zurechtzukommen. Und anscheinend schaffte sie es auch. Sie war seit fünf Jahren bei der Polizei, nachdem sie mit einundzwanzig Jahren den Abschluss der Polizeiakademie in der Tasche gehabt hatte. Einundzwanzig war das Mindestalter für diesen Beruf, und Meredith hatte sich sofort als Polizistin einstellen lassen. Es war ihr sehnlichster Berufswunsch gewesen, und wenn Meredith Cecelia Brady sich einmal etwas vorgenommen hatte, dann konnte sie nichts und niemand davon abhalten. Kristina hatte ihm das alles erzählt.
    Die Bewunderung in der Stimme seiner ziemlich verwöhnten Stiefschwester war echt gewesen. Das passierte so selten, dass es Grant sofort aufgefallen war. Und so hatte er ihr die Bitte nicht abgeschlagen. Manchmal konnte Kristina nerviger als nervig sein, und nur dass sie ebenso smart und charmant wie verwöhnt war, machte sie erträglich. Irgendeines Tages wird sie einem Mann in die Arme laufen, den sie nicht kontrollieren kann, dachte er. Ihm würde nicht gefallen, dass sie die verwöhnte Prinzessin spielte, und dann würden die Funken fliegen!
    Aber Mercy war ihre treueste Freundin, all die Jahre lang, und wenn sie Hilfe brauchte, dann wollte Kristina für sie da sein. Und so hatte sie nicht gezögert, ihren Halbbruder in Anspruch zu nehmen. Und da Kristina selten einmal etwas nicht für sich, sondern für andere forderte, hatte Grant nicht ablehnen können.
    Mercy.
    Sie hatte ihm gesagt, wie sie genannt werden wollte, aber für ihn war und blieb sie immer Mercy. Er wusste nicht genau, warum. Vielleicht wegen der Erinnerung an frühere Zeiten?
    Eine Freundin von Kristina und dazu eine Frau in Trauer. Er tat gut daran, es nicht zu vergessen, und wenn er diesen
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