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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys
Autoren: Justine Davis
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Mercy gleichzeitig seiner Verärgerung darüber Ausdruck verliehen hatte, dass sie ihm gnadenlos an den Hacken geklebt hatte.
    "Du warst immer schrecklich stolz darauf, dass du darauf gekommen bist", bemerkte sie trocken.
    "Es passte aber auch", erwiderte er. "Du hast mich nie zufrieden gelassen, Immer wenn ich Mom besuchte, hingst du dort herum. Ich vergesse nie mehr den Tag, als du mir zur Eisbahn gefolgt und im Drehkreuz hängen geblieben bist."
    "Damals war ich zwölf", erklärte sie mit Würde. "Und ich war in dich verknallt, nachdem du mich vor den Hänseleien der Jungen errettet hattest, die mich immer ärgerten."
    Grant sah sie überrascht an. Er hatte zwar geahnt, dass sie in ihn verliebt war - da sie ihm ständig auf Schritt und Tritt folgte aber ihm war nicht bewusst gewesen, dass es damals begonnen hatte. Er erinnerte sich noch, wie er sie das erste Mal gesehen hatte, von zwei größeren Jungen in die Enge getrieben, den Kopf stolz erhoben, trotz der Tränen in den Augen. Er hatte ihre Quälgeister davongejagt und sie dann nach Haus begleitet. Kein Wort hatte sie geredet, bis sie das Haus erreicht hatten, und dann hatte sie ihm auch nur ruhig gedankt. Aber wenn er jetzt zurückdachte - von da an war sie ihm wie ein zweiter Schatten gefolgt.
    "Ach, das waren doch nur ein paar Rabauken", tat er es ab.
    "Und du warst mein strahlender Ritter", erwiderte sie sanft.
    Grant zuckte zusammen. Er war kein Heldentyp, nicht einmal für ein leicht zu beeindruckendes Kind.
    "Mach dir deswegen keine Gedanken", sagte sie, als hätte sie seinen Ausdruck lesen können. Sie lächelte ihn an - diesmal ein Lächeln, das ihre Augen aufleuchten ließ, ihnen das lebendige Grün gab, das er von damals kannte. "Ich bin schon längst darüber hinweg. Sobald ich erwachsen genug war zu erkennen, dass ich mich nur in ein gutaussehendes Gesicht verliebt hatte, ohne den Mann dahinter zu kennen, war die Sache für mich ziemlich schnell erledigt. Gott sei Dank."
    "Oh."
    Beinahe hätte Grant über sich gelacht, so wie dieses Wort herauskam. Fühlte er sich geschmeichelt, dass sie zugab, damals in ihn verliebt gewesen zu sein? Oder aber fand er es gar nicht so schmeichelhaft, dass nichts mehr davon übrig geblieben war?
    Und dass sie anscheinend auch noch froh darüber war? Aber was sollte es - hatte er nicht genügend Frauen gehabt, die sich nur in sein Äußeres verliebt hatten? Und noch mehr von denen, deren Verliebtheit sich enorm steigerte, wenn sie herausfanden, welches Geld sich hinter dem Namen McClure verbarg?
    Immerhin war Meredith niemals so gewesen. Selbst als sie als Kind bis über beide Ohren in ihn verliebt war, hatte sie ihm niemals schöngetan. Dafür war sie viel zu sehr ein Wildfa ng gewesen, ein unerwarteter Charakterzug in diesem zierlichen Körper. Ein winziger Dynamo mit blondem Pferdeschwanz, der ihm unentwegt folgte, wohin er auch ging. Überallhin.
    Ihren Pferdeschwanz hatte sie noch immer. Aber der Wildfang war erwachsener geworden. Und er konnte es nicht leugnen, die knabenhaften Züge, die ihn früher immer an einen verschmitzten Kobold erinnert hatten, waren jetzt bezaubernd.
    Große Augen, eine leichte Stupsnase, ein freches Kinn ...
    Meredith Brady war eine schöne Frau geworden. Eine sehr schöne Frau. Kein Wunder, dass Chipper wie benommen ausgesehen hatte.
    Chipper, der die ganze Zeit über mit großen Augen und noch größeren Ohren dagestanden und zugehört hat, dachte Grant trocken. Und Meredith immer wieder scheue Blicke zuwirft. Sie hingegen schien die Faszination nicht zu bemerken, die sie auf den Achtzehnjährigen ausübte.
    Was aber keine Entschuldigung dafür ist, dass du hier stehst und sie ebenfalls anstarrst, ermahnte er sich ernst. Und dass du schon so lange allein bist, rechtfertigt nicht, dass dein Puls sich so plötzlich beschleunigt. Schließlich war sie die Plage seiner Teenagerzeit gewesen. Dass sie sich nun in eine wirklich hübsche Erwachsene verwandelt hatte, bedeutete überhaupt nichts. Nicht das geringste. Trotzdem schlich sich bei ihm der Gedanke ein, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie die Haare offen trug...
    "Kümmere du dich um die Salzblöcke", wandte er sich mit festem Ton an Chipper. "Ich bringe die Lady zum Haus."
    Enttäuscht sah der junge Bursche ihn an. "Ich wollte ihr Gepäck tragen ..."
    "Das schaffe ich schon allein", sagte sie. "Es ist wirklich nicht viel. Ich reise gern mit wenig Gepäck."
    "Aber ich ..."
    "Ich möchte, dass die Salzblöcke verteilt werden",
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