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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2
Autoren: britain
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der Lichtung angeht … ich weiß es nicht. Ich mag sie nicht, aber ich empfinde nichts so Intensives wie du. Das bedeutet nicht, dass du dich bei deinen Gefühlen
über diesen Ort geirrt hast. Ich nehme an«, fuhr er fort, »dass es überall im Land seltsame magische Relikte wie diese Lichtung gibt, und Lady Penburn lag vielleicht gar nicht so falsch, als sie deine Fähigkeiten erwähnte. Vielleicht haben die Schutzzauber aus irgendeinem Grund auf deine Magie reagiert, so wie die Schutzzauber rings um die Reiterstationen unsere Magie verringern.«
    »Das hier ist anders«, sagte Karigan.
    Barde zuckte mit den Achseln. »Das überrascht mich nicht. Die Magie ist sehr wahrscheinlich anders, aber wenn es dich beruhigt, betrachte es doch auf folgende Weise: An diesem Grabhügel hat sich offenbar mindestens seit mehreren hundert Jahren nichts getan. Ich bezweifle, dass sich bis morgen früh, wenn wir wieder aufbrechen, etwas daran ändern wird.«
    Barde hatte recht, dachte Karigan. Sie ließ sich zu sehr von dem beeinflussen, was sie auf der Lichtung empfunden hatte. Aber es erklärte immer noch nicht, wieso sie es mehr spürte als alle anderen.
    »Autsch!« Barde saugte an seinem Zeigefinger. »Ich bin viel zu ungeschickt, um mit einem so spitzen Gegenstand umzugehen. «
    »Das hat Waffenmeister Gresia dir auch immer bei den Schwertübungen gesagt.«
    »Ha! Ein Punkt für dich, meine Liebe. Kennst du dich mit diesen Dingen aus?« Er reichte ihr die Flickarbeit, und sie sah, dass seine Stiche ziemlich planlos waren.
    »Tut mir leid«, sagte Karigan. »Meine Tanten haben versucht, mir das Nähen beizubringen, aber ich fürchte, ich war hoffnungslos.«
    »Wie? Du bist die Tochter eines Tuchhändlers und von Ballen von Stoff umgeben aufgewachsen – und du kannst nicht nähen?«

    »Ich hatte viel zu viel damit zu tun, dem Frachtmeister auf die Nerven zu gehen oder in den Werften von Korsa herumzutollen. Meine Freunde und ich haben unter Steinen nach Krabben gesucht oder Seesterne von den Stützpfeilern geklaubt. «
    Barde schnaubte. »Ein guter Platz für ein Kind! Der Hafen von Korsa ist wirklich ein rauer Ort.«
    »Oh, die Leute meines Vaters haben immer aufgepasst, dass ich keinen Ärger bekam, aber mein undamenhaftes Verhalten hat meine Tanten schockiert.« Karigan setzte sich steif und affektiert auf, um ihre Tanten nachzuäffen. »›Kind, du bist die Erbin des besten Kaufmanns von Sacoridien und kein Straßenjunge, der sich barfuß zwischen Seeleuten und anderem Gesindel auf den Docks herumtreibt.‹ Das hat meine Tante Brini immer gesagt.«
    »Und was hält deine Tante Brini davon, dass du ein Reiter geworden bist?«
    »Nicht viel.« Tatsächlich war es, als hätte man ein Feuer unter einem Hornissennest angezündet, als ihre vier Tanten von ihrer Entscheidung hörten. »Meine Tanten und mein Vater wuchsen in jämmerlicher Armut auf der Schwarzen Insel auf und haben meinem Großvater geholfen, Fisch zu transportieren. Es war ein schweres Leben, das erzählen sie mir jedenfalls immer wieder. Nun, da es ihnen unter dem Dach meines Vaters viel besser geht, halten sie mich für kindisch und undankbar, weil ich ihren Erwartungen nicht nachkomme, durch eine Ehe eine Verbindung zu einem anderen mächtigen Kaufmannshaus einzugehen.«
    Sie schloss die Augen, als sie sich an die bitteren Auseinandersetzungen erinnerte. So entsetzt ihre Tanten jedoch gewesen waren – ihrem Vater gegenüberzutreten war schlimmer gewesen.

    »Was war mit deiner Mutter?«, fragte Barde.
    »Sie ist gestorben, als ich noch sehr klein war.«
    Er nickte. »Meine auch. Im Kindbett. Ich denke, sie wäre stolz darauf, dass ich im Dienst des Königs stehe.«
    Karigan strich sich eine Haarsträhne zurück, die ihr ins Gesicht gefallen war. Sie konnte sich nur wenig an Kariny, ihre Mutter, erinnern und hatte daher keine Ahnung, was sie davon halten würde, dass ihre Tochter nun ein Grüner Reiter war. Karigan wusste nur, dass sie selbst mit ihrem Leben ganz andere Pläne gehabt hatte, und bei allen Bedenken ihrer Tanten war deren Vision ihrer Zukunft ihrer eigenen weit ähnlicher gewesen: Sie hatte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Namen und Ansehen des Clans G’ladheon weiter fördern wollen. Über die Sache mit der Heirat war sie sich allerdings nicht so sicher gewesen.
    »Der Ruf, ein Reiter zu sein, zwingt einen mitunter auf einen Lebensweg, den man nicht selbst gewählt hätte.« Bardes nachdenkliche Bemerkung klang wie ein Echo ihrer
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