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Die Bismarcks

Die Bismarcks

Titel: Die Bismarcks
Autoren: Jochen Thies
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zugänglichen Archiven mehr Spuren hinterlassen als seine Geschwister. Im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes kann die Rolle nachvollzogen werden, die er in Italien, im Land des wichtigsten Bündnispartners des Dritten Reichs spielte. Seine Personalakte bietet mancherlei Aufschluss über die vorangegangenen diplomatischen Stationen in Stockholm und in London. Der Mensch Otto von Bismarck wird schließlich in der Korrespondenz mit Mutter und Geschwistern sichtbar, die sich in den Familiennachlässen in Friedrichsruh befindet. Wie für Hannah und Goedela gilt auch hier, dass der Zugang zu diesem Teil des Archivs nur mit besonderer Genehmigung möglich war.
    Der Nachlass des vierten Bismarck-Enkels befindet sich in Privathand. Da Gottfried von Bismarck aber wie sein Bruder Otto öffentliche Ämter bekleidete (er war u.   a. Regierungspräsident in Stettin und in Potsdam), war die Suche nach Dokumenten in für die Öffentlichkeit zugänglichen Archiven überraschend erfolgreich. Im Bundesarchiv ist seine Karriere in NSDAP und SS gut abgebildet, ebenso im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam, wo es wichtige Personalakten über Gottfried gibt. Besonderer Dank gilt am Ende Gottfrieds jüngstem Sohn Andreas Graf von Bismarck, der dem Verfasser in Österreich Einsicht in den Nachlass des Vaters gestattete und wichtige Auskünfte über die Familie erteilte.
    Der jüngste Enkel des Reichsgründers, Albrecht Graf von Bismarck, verbrachte das Leben eines Künstlers und Bohemiens in Italien. Nur infolge seiner NSDAP -Mitgliedschaft und eines kurzen Gastspiels bei der Wehrmacht finden sich seine Spuren in öffentlichen Archiven. Wer er in Wirklichkeit war, zeigt sich wie bei den Geschwistern in der privaten Korrespondenz. Sie befindet sich (und hier ist besonders der Briefwechsel mit seiner Mutter zu nennen) in Friedrichsruh. Einen besonderen Aspekt in seinem Leben bildet die Verbindung zu der US -Amerikanerin Mona Strader, seiner späteren Frau, die bis zum heutigen Tag eine strahlende Ikone in der Welt der Stars und großen Namen der 30er-, 40er- und 50er-Jahre ist, »a 20th Century woman with an amazing life«. Die nach ihr benannte Foundation Mona Strader in Paris gibt weitere Hinweise auf ihr Leben.
    Die vierte Generation der Bismarcks hat am Ende ihren Niederschlag in der hier präsentierten Familiengeschichte in Form von kurzen Porträts über Ferdinand von Bismarck und Leopold-Bill von Bredow gefunden. Die große Zeitungsausschnittsammlung in Friedrichsruh bot manche Hilfe. Ohne das Wissen des Botschafters a.   D. und ohne seine Bereitschaft, die hochkomplizierte und verästelte Familiengeschichte dem Autor bei vielen Begegnungen und Sitzungen in den Jahren 2011/12 zu erzählen, wäre das Buch in der jetzt vorliegenden Fassung jedoch nicht möglich gewesen. Ohne Übertreibung wird man sagen können, dass Leopold-Bill von Bredow einen lebenden Gotha, eine einzigartige Geschichtsquelle über die Bismarcks darstellt. Er war auch behilflich bei der Kontaktaufnahme zu den Nachfahren des älteren Bruders des Reichsgründers, Bernhard von Bismarck.
    Zwei der Urenkel wurden stellvertretend für die große Familie in diesem Buch ebenfalls porträtiert: Klaus und Philipp von Bismarck. Neben Klaus von Bismarcks Autobiografie bildeten Gespräche mit Kindern und Weggefährten hier die Quellengrundlage. Helmut Drück, der ehemalige Büroleiter von Klaus von Bismarck, war in diesem Zusammenhang besonders hilfreich. Darüber hinaus gab er wertvolle Ratschläge zur Konzeption des Abschnitts über die »Jarchliner« Bismarcks.
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