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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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schnappte sich sein Bier, nahm einen ausgiebigen Schluck, warf die Dose ins Gras hinunter, ging dann zurück in die Hütte und knallte die Tür hinter sich zu.
    Darlene blickte zu der Blechdose hinüber, die er wie einen alten Spüllappen weggeworfen hatte.
    Sie dachte daran, wie der Fremde sie um seinen Hals getragen hatte – was immer sich auch darin befinden mochte, es musste von Bedeutung für ihn gewesen sein, auch wenn das für den Chief ganz offensichtlich nicht galt.
    Sie hatte Mitleid mit dem Fremden.
    Sie wusste, wie es war, wenn man so gut wie nichts von Wert besaß und seine magere Habe trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – besonders schützen wollte.
    Vielleicht könnte sie, wenn sie irgendwie an die Dose herankam, versuchen, sich in die Hütte zu schleichen und sie dem Fremden zurückzugeben.
    Der Fremde wünschte sich seine Dose bestimmt zurück. Wenn ihr jemand irgendetwas weggenommen hätte, das ihr gehörte, dann hätte sie es auf jeden Fall gerne wieder zurück gehabt, so viel wusste sie.
    Darlene fühlte sich müde und ihr war ein wenig flau, als sie schließlich aufstand und sich wieder nach Hause aufmachte, zurück zu ihrem Wohnwagen tief in den Bergen.
    Kurze Zeit später schreckte Craig Becker aus dem Schlaf hoch.
    Er wusste sofort, dass sie fort war. Er konnte ihre Abwesenheit spüren, fühlte sich schwächer ohne sie.
    Man hatte ihm seinen wertvollsten Besitz genommen. Nun hatte er keine Chance mehr, seine Blechdose zu verkaufen, keine Chance mehr auf Freiheit von einem Leben in dieser Hölle.
    Werde ich sie je zurückbekommen?
    Er bezweifelte es.
    Craig schüttelte den Kopf. Wer hatte sie ihm weggenommen? Der große Polizist, der so furchteinflößend aussah? Oder der eher kräftige Typ, den er Chief genannt hatte? Wer es auch gewesen war, er hatte keine Ahnung gehabt, was er in Händen hielt. Und wenn seine Neugier gesiegt hatte – und Craig wusste, dass dem so war –, dann stand ihm eine Welt der Schmerzen bevor. Er würde erfahren, wie es sich anfühlte, zu sterben.
    Craig kroch rückwärts, bis er gegen eine Wand stieß, lehnte sich dagegen und grinste, trotz seiner trostlosen Lage und des Geruchs frisch umgegrabener Erde, der in seine Nase drang, in die Dunkelheit hinein.



EINS
    Jim Clayton konnte sich nicht daran erinnern, wie er in dieser winzigen Stadt in den Bergen gelandet war.
    Er hatte dort keinen Zwischenstopp eingeplant – eigentlich hatte er den Highway 76 gar nicht verlassen wollen. Er hatte vorgehabt, bei Einbruch der Dunkelheit in Atlanta einzutreffen, aber es sah ganz so aus, als habe die Welt andere Pläne mit ihm.
    Im einen Moment rollte er noch den Highway entlang, ein entspanntes Lächeln auf seinem roten, staubigen Gesicht, während die tief stehende Sonne den sommerlichen Abendhimmel in ein atemberaubendes Orange tauchte, und im nächsten war es stockfinster und er lenkte seine Harley über eine rissige, zugewachsene, schmale Nebenstraße.
    Manchmal verlor er sich in Tagträumen, eine Angewohnheit, die er in Sing Sing entwickelt hatte: Obwohl seine Augen seine Umgebung wahrnahmen, verarbeitete sein Verstand die Bilder nicht, und so konnte sein Geist frei durch die Welt wandern, obwohl sein Körper in einer winzigen Zelle festsaß.
    Jim nahm an, dass genau das auch hier passiert war – es war die einzige Erklärung, die Sinn ergab.
    Aber als er dann das Schild mit der Aufschrift Billings, Georgia: 1156 Einwohner passierte, sagte er sich, was soll‘s, es ist vielleicht nicht Atlanta, aber was macht das schon? Er musste nirgendwo Besonderes hin, er war nicht in Eile – warum also nicht einen kleinen Zwischenstopp einlegen und die aufrichtige Gastfreundschaft einer Südstaatenkleinstadt genießen?
    Allem Anschein nach konnte er hier jedoch keine allzu große Gastfreundschaft erwarten. Die Stadt sah tot aus. Er fuhr eine Straße hinunter, die er für die Hauptstraße hielt, und kam an mehreren dunklen Schaufenstern und düsteren Häusern vorbei, bis er in der Ferne schließlich ein von Neonlichtern erhelltes Gebäude sah, vor dem einige Fahrzeuge parkten.
    Er nahm an, dass er die Nacht in Billings verbringen könnte, aber selbst wenn er hier keinen Platz zum Schlafen fand, konnte er zumindest fragen, wo sich die nächste Stadt befand, die eine Unterkunft zu bieten hatte. Oder sich zumindest den Weg zurück auf den Highway erklären lassen, je nachdem, was ihn am schnellsten zu einem Bett führen würde – er war todmüde und fühlte sich
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