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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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dich. Was kann schlimmstenfalls schon passieren?
    Er trat durch die Tür in die Hütte. Das Licht tat ihm in den Augen weh, und es dauerte einen Moment, bis er richtig erkennen konnte, was er vor sich sah.
    Als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten und alle Einzelszenen zu einem Gesamtbild verschmolzen waren, drehte sich ihm der Magen um.
    Auf dem Boden befanden sich vier Matratzen. Auf drei davon lagen die blonde Frau und ihre beiden Töchter. Sie waren nackt, Blut befleckte ihre blassen, glänzenden Körper. Die Laken der beiden Mädchen waren blutgetränkt. Eines der Mädchen, die Jüngere, lag in Embryostellung, den Daumen im Mund, zitternd und wimmernd da, die andere lag ausgestreckt auf ihrer Matratze und starrte mit aufgerissenen Augen an die Balken unter der Decke. An ihrer Kehle reihten sich dunkelblaue Flecken aneinander. Sie schien nicht zu atmen.
    Die Frau, die noch vor wenigen Stunden angehalten und Craig nach dem Weg in die nächste Stadt gefragt hatte, lag auf dem Bauch, ihr Gesicht in das schmutzige Laken gepresst.
    Ein kleiner, fetter alter Mann lag auf ihr und schob seinen Körper mit heftigen Bewegungen vor und zurück. Obwohl sie durch die Matratze gedämpft wurden, klangen die Schreie der Frau, als kratze jemand mit einem Stein über eine Glasscheibe.
    Ein halbes Dutzend Männer saßen auf zwei Sofas verteilt drum herum. Die meisten hatten sich entspannt zurückgelehnt und masturbierten. Ein weiteres Dutzend stand im Zimmer und schaute zu, die Hälfte von ihnen mit dem Schwanz in der Hand, das Haar feucht vom Schweiß. Alle riefen durcheinander und feuerten den alten Mann an.
    »Weiter so, Doc!«, brüllten sie. »Besorg‘s ihr richtig!«
    Leere und halb leere Pizzakartons lagen offen auf dem Tisch und vor den Sofas verstreut, und der Rest des Tisches sowie der Boden rundherum waren mit zahlreichen Flaschen und Dosen verschiedener Biersorten zugemüllt. Dicke braune Zigarren ruhten in Aschenbechern. Gelegentlich griff einer der Männer, die auf den Sofas saßen, nach einer der Zigarren, zog daran, blies eine Rauchwolke aus, legte sie zurück und streichelte wieder seinen Ständer.
    Craig nahm all das in sich auf, aber sein Gehirn war kaum dazu in der Lage, es zu verarbeiten.
    Dann hörte er entfernte Stimmen:
    »Wer ist das denn, verdammt noch mal?«
    »Was zur Hölle ist denn mit dem passiert?«
    »Was hat er da um den Hals?«
    Aber die Stimme, die ihm den kältesten Schauer über den Rücken jagte, kam von hinten: »Willkommen in Billings, Fremder.« Dann, lauter: »Was sollen wir jetzt mit ihm machen, Chief?«
    Einer der Männer, die hinter den Sofas standen – ein großer Kerl, der ein Poloshirt, Jeans und eine dunkelblaue Baseballkappe mit goldenem Polizeiabzeichen trug –, sagte: »Schafft ihn erst mal ins Hinterzimmer. Wenn wir die Leichen begraben haben, sperren wir ihn im Keller ein.«
    Im Keller?
    Verdammt.
    Craig versuchte wegzurennen.
    »Nein, das wirst du nicht«, sagte eine tiefe, raue Stimme.
    Irgendetwas Schweres knallte gegen Craigs Hinterkopf, Lichter explodierten vor seinen Augen, und dann umhüllte ihn die Dunkelheit.
    Darlene wartete noch eine Weile, aber es überraschte sie wenig, dass der Fremde mit der Dose um den Hals nicht wieder aus der Hütte auftauchte.
    Das war‘s dann wohl für ihn. Der Typ is‘ definitiv erledigt.
    Der Fremde hatte vielleicht noch Zeit bis morgen früh, bevor sie ihn umbringen würden – sie fragte sich, ob sie wohl vorher noch herausfinden konnte, was sich in der Dose befand.
    Als sich die Tür der Hütte öffnete, dachte Darlene schon, die Party sei für diese Nacht vorbei, aber der Chief war der Einzige, der herauswankte. Die Blechdose des Fremden baumelte in seiner Hand.
    Sie sah zu, wie der Chief auf der Veranda stehen blieb, einen Schluck aus der Bierdose nahm, die er in der anderen Hand hielt, sie dann auf dem Verandageländer abstellte, die Blechdose an seine Brust drückte und den Deckel öffnete. Er schaute hinein, zuckte jedoch sofort wieder zurück, so als habe jemand mit einer Schleuder auf ihn geschossen.
    Sie konnte ihn rufen hören: »Hölle, verflucht!«, und dann knallte der Chief den Deckel wieder auf die Dose und trampelte die Verandastufen hinunter. Er schleuderte die Blechdose an der Hüttenwand entlang auf einen der zahlreichen Haufen aus Abfall und anderem Kleinkram, die rund um die Hütte verstreut lagen. »Müll«, murmelte er.
    Mit einem Kopfschütteln marschierte Chief Bailey die Treppe wieder hinauf,
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