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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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kommen, aber er wollte nicht. Er hat die ganze Zeit nur gesagt, es sei ihm lieber, dass es ihn erwischt als mich. Alter Idiot. Als das Wildschwein dann durch die Tür gebrochen ist, Gott, da hatte ich solche Angst. Ich war mir sicher, dass das Biest sich auf mich stürzen würde, wenn es mit Walt fertig ist. Aber das hat es nicht. Es hat sich nur an Walt … geweidet, und dann hab ich irgendwann gehört, dass es wieder verschwand. Ich hatte zu große Angst, rauszukommen, falls es doch noch mal auftaucht, deshalb bin ich im Hinterzimmer geblieben und hab gehofft, dass du bald zurückkommst.«
    Stan nahm sie wieder in die Arme.
    Dieses Mal wandte Amy ihre Aufmerksamkeit Darlene zu, als sie sich wieder aus Stans Umarmung löste. Sie ging zu ihr hinüber, streckte eine Hand aus und streichelte Darlenes Wange. »Darlene, ich dachte, du wärst …«
    »Ich muss dir eine Menge erzählen«, sagte Stan. »Aber erst mal …« Er durchquerte die Kneipe und trat hinter die Bar. »Setzt euch, Ladys. Was darf‘s denn sein?«
    Darlene setzte sich auf einen Barhocker. Amy ließ sich neben ihr nieder.
    »‘ne Cola«, bestellte Darlene.
    »Für mich auch. Aber mach ’nen Schuss Bourbon rein, ja?«
    Stan nickte und schenkte die Drinks ein.
    Er reichte Darlene ihr Glas, und sie leerte es in einem Zug. Die Limonade brannte in ihrer Kehle, aber die kalte Flüssigkeit war herrlich erfrischend. Nachdem sie ihr Glas ausgetrunken hatte, seufzte sie tief. Jetzt wurde sie von der Trauer über Jims Verlust überwältigt und begann zu weinen. »Ich versteh nich‘, warum Jim sterben musste. Warum konnte er Hal nich‘ einfach töten und trotzdem am Leben bleiben?«
    Sie und Stan hatten nicht viel gesprochen, seit sie Hal begraben hatten – es hatte Darlene nicht sonderlich überrascht, dass sie nicht das Geringste bisschen Traurigkeit empfand, als sie ihren Vater in das Loch warf und anfing, Erde auf ihn zu schippen. Sie war außerdem froh, dass sie nun auch die Dose los war, die sie zusammen mit ihrem Vater begraben hatten. Darlene hatte Stan gefragt, ob es stimmte, dass Hal ihre Mutter umgebracht hatte, und er hatte es mit traurigen Augen bestätigt. Danach waren sie beide verstummt und hatten den Rest des Grabes schweigend zugeschüttet.
    Stan streckte einen Arm aus und tätschelte Darlenes linke Hand, die, genau wie seine, schmutzig vom Dreck des Kellers war. »Er hatte seine Gründe. Er hatte sehr große Schmerzen.«
    »Na, ich hatte auch Schmerzen und hab mich nich‘ umgebracht.« Darlene schniefte ihre Tränen hoch.
    Es gab noch eine Menge Dinge, die sie wissen wollte, aber sie nahm an, dass ihr noch genügend Zeit blieb, um alles zu erfahren. Sie war völlig erschöpft, und alles, woran sie nun noch denken konnte, war Schlaf. Vielleicht würde Jim sie ja in ihren Träumen besuchen und ihr alles erklären.
    »Noch eine?«
    Darlene nickte.
    Stan schenkte ihr noch eine Cola ein. Dieses Mal trank sie langsamer. Neben ihr nippte Amy mit verblüfftem Gesichtsausdruck an ihrem Drink.
    »Ich hab was für dich«, sagte Stan und schob eine Hand in seine Hosentasche. »Streck deine Hand aus.«
    Darlene streckte ihren rechten Arm aus, und Stan ließ ein Abzeichen in ihre kleine Hand fallen. Sie erkannte es sofort. Es war ein wenig mit Dreck und Blut verschmiert, aber es bestand kein Zweifel daran, dass dies die Polizeimarke ihres Vaters war. Sie sah Stan an. »Wann hast du ihm das abgenommen?«
    »In dieser Stadt ist eine Menge Arbeit nötig, wenn sie auch nur annähernd wieder normal werden soll. Ich weiß, dass du wahrscheinlich am liebsten von hier verschwinden und diesen Ort vergessen möchtest, aber …« Stan zuckte die Schultern. »Tu damit einfach, was du willst, okay?«
    Darlene fuhr mit dem Daumen über die Umrisse der Marke des Chiefs. Sie hätte sie am liebsten durch den Raum geschleudert, aber sie tat es nicht. Stattdessen steckte sie sie in ihre Hosentasche, griff nach ihrer Cola und nahm einen weiteren Schluck.
    Die Tiere waren verschwunden, ebenso wie ihr Vater und all seine sadistischen Freunde. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sich die Stadt sicher an, und das hatte sie allein einem Mann zu verdanken.
    Darlene lächelte.
    Stan lächelte zurück.
    »Worüber grinst ihr beiden denn?«, wollte Amy wissen.
    Stan schüttete ein wenig Bourbon in ein Glas und hielt es hoch. »Auf Jim.«
    Darlene erhob ihr Glas und stieß mit Stan an. »Auf Jim«, sagte sie.

EPILOG
    Undurchdringliche Finsternis erfüllte seine Welt. Es fiel kein
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