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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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nicht garant…«
    Erneut fuhr ein Schmerz in Jims Schädel. Er war noch schlimmer als zuvor und fühlte sich an, als habe ihn eine Kugel am Hinterkopf erwischt und wandere nun in Zeitlupe durch sein Gehirn. Jim schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und hoffte, dass der Schmerz schnell wieder verging.
    »Was ist denn los, Jim?«, fragte Stan.
    Stans Stimme klang wie ein entferntes Echo. Als der Schmerz endlich nachließ und Jim vollkommen außer Atem und ausgelaugt wieder aufblickte, sah er, dass Stan und der Chief ihn fragend anschauten.
    Jim atmete tief ein und als er seine Hand ausstreckte, um dem Chief den Schein abzunehmen, musste er überrascht feststellen, dass sie zitterte.
    Entspann dich, Jim. Du tust hier das Richtige.
    Er nahm den Schein und reichte dem Chief dann die Dose. Er hatte das Gefühl, als würde er sein einziges Kind weggeben, und es fiel ihm auch dann noch schwer, loszulassen, als der Chief die Schnur bereits in der Hand hielt. Schließlich tat er es aber doch, und als die Transaktion abgeschlossen war, wäre Jim am liebsten zusammengebrochen und hätte angefangen zu weinen.
    Darlene wird total durchdrehen, wenn sie rausfindet, was ich getan habe. Gott, was hab ich nur getan?
    Genau wie der Chief und all die anderen Menschen, die in dieser Stadt lebten, bezahlte auch er nun den Preis für etwas, dem er sich schon vor langer Zeit hätte stellen sollen. Jim gab diesem Scheißkerl, was er verdiente, und rettete damit gleichzeitig einem unschuldigen Mädchen das Leben, einem Mädchen, das ein besseres Leben verdiente als das, das sie es momentan führte. Er gab Darlene eine zweite Chance im Leben, eine Chance, die seine Schwester nie gehabt hatte.
    »Und was jetzt?«, fragte der Chief.
    »Jetzt nimmst du den Deckel ab und lässt meine Seele frei.«
    Der Chief tat es. Dann warf er den Deckel auf den Boden.
    Es passierte unmittelbar.
    Jim spürte eine starke, reißende Kraft, die seinen gesamten Atem aus seinem Körper saugte. In seinem Kopf begann sich alles zu drehen, die Welt wurde dunkel, und dann entwich der Dose das Schönste, was er jemals gesehen hatte: ein himmlisches Licht, vielfarbig und doch nur von einer Farbe, hell, aber nicht blendend. Jim konnte seine Wärme spüren, seine Energie, und es schien mit ihm zu kommunizieren. All seine Schmerzen verschwanden. Dann, wie ein Komet in finsterster Nacht, drang das Licht in ihn ein. Er fühlte sich mit einem Mal wieder lebendig, die Dunkelheit löste sich auf, und als die Wirklichkeit langsam wieder Gestalt annahm, sah er den Chief und Stan vor sich. Jim fühlte sich wundervoll, vollkommen ohne Schmerzen, aber Stan und dem Chief standen Schock und Schrecken ins Gesicht geschrieben.
    »Sie dir das an«, sagte Stan, dem der Mund offen stehen blieb.
    »Verdammt«, sagte der Chief.
    Obwohl Jim es selbst nicht sehen konnte, hatte er eine recht gute Vorstellung davon, was die beiden vor sich sahen – Jim mit einer Schusswunde im Kopf. Auch wenn er keinerlei Schmerzen mehr verspürte, konnte er fühlen, wie Blut über sein Gesicht und seinen Nacken tropfte. Es war warm und dickflüssig. »Wenn die Seele eines Menschen befreit wird, enthüllt sich sein wahres Ich«, erklärte Jim ihnen. »Ich wurde erschossen, wie ihr seht.«
    »Wer hat dich erschossen?«, wollte der Chief wissen.
    Jim dachte nach, bevor er antwortete. »Ich habe mich selbst erschossen.«
    »Also, ich fühle mich kein bisschen anders«, sage der Chief. »Wann fängt es an zu wirken?«
    »Bald«, versicherte Jim.
    Hoffe ich.
    »Du solltest mich lieber nicht verarschen. Vergiss nicht: Wenn es mir nicht bald besser geht, ist Darlene tot.«
    »Keine Sorge, Chief. Du wirst schon bald wieder so gut wie neu sein.«
    Was ist hier los?, fragte sich Jim. Der Chief sollte eigentlich sterben. Jim hatte angenommen, dass er derjenige sein würde, dem diese Aufgabe zufiel. Aber wenn dem so war, wo war dann sein Zeichen?
    Jim machte sich Sorgen, dass bei der Transaktion irgendetwas schiefgegangen war. Aber vielleicht gab es ja auch gar kein Zeichen. Vielleicht sollte Jim den Chief ja töten, wann immer und wie immer es ihm gefiel.
    Dann durchschnitt plötzlich ein Bellen die Stille.
    Zuerst dachte Jim, die Geister-Tiere seien zurückgekehrt.
    Der Lärm wurde immer lauter.
    »Was ist das?«, fragte Stan.
    Jim sah den Barkeeper an. Er wirkte blass und nervös, und dazu hatte er auch jedes Recht. Jim hatte den armen Mann schließlich mit nichts weiter als einer spärlichen Erklärung mit sich in
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